Werk geteilt in zwei Bücher und Anhang (hier wendet sich der Verfasser direkt an die Leser und erzählt die Geschichte zu Ende); Roman in Briefform
Im Mittelpunkt steht der junge Werther, der sich fern seiner Heimatstadt befindet und von dort aus Briefe an seinen Freund Wilhelm schreibt und ihm auf diesem Wege seine Empfindungen und Gedanken mitteilt.
Werther verliebt sich in Wahlheim in die junge Lotte (Tochter eines Amtsmannes), die allerdings bereits einem anderen Mann versprochen ist. Lotte kümmert sich nach dem Tode ihrer Mutter um ihre Geschwister und ist bald eine Ersatzmutter für die Kinder. Werther lernt Lotte durch gemeinsame Freundinnen kennen, die er zu einem Ball begleitet, zu dem auch Lotte geladen ist. Werther und Lotte verbringen sehr viel Zeit miteinander, dies verstärkt W.s tiefe Liebe zu Lotte. Auch nach der Rückkehr von Albert (der Verlobte Lottens) verändert sich an dieser Tatsache nichts, alle drei verbringen sogar die Tage gemeinsam (auch nach der Hochzeit sucht Werther ständig den Kontakt zu Lotte und vermeidet keine Streitgespräche mit Albert). Dieser Prozeß wird für Werther zunehmend unerträglich und er verlässt die Stadt. (Ende des 1. Buches)
Im neuen Ort angekommen, findet Werther nur sehr wenig Anschluß und bezeichnet den Graf von C. als seinen einzigen Verbündeteten. Werther lernt nun eine Frau kennen, die ihn stark an Lotte erinnert, zu der er aber kein so inniges Verhältnis aufbauen kann. Den Höhepunkt stellt eine Begegnung Werthers mit einer Gruppe von jungen Adligen dar, die eines abends beim Grafen von C. geladen sind; Werther ist in dieser Umgebung unerwünscht und bekommt die Standesunterschiede sehr deutlich zu spüren. Aus Trotz verzichtet Werther auf seine Anstellung in der bisherigen Position und kündigt (er verliert somit die Möglichkeit, als Gesandter und später als Geheimrat zu arbeiten). Stattdessen kehrt er nach Wahlheim zurück, nachdem er sich zuvor als Soldat beworben hat, jedoch abgelehnt wurde.
Werther spürt bald, das ihn die alten Gefühle für Lotte schon bald wieder völlig vereinnahmen und er dieser Frau verfallen ist. Werther resigniert und gibt sich voll seinen Gefühlen hin, ohne jedoch diese einer dritten Person zu offenbaren; lediglich in seinen Briefen an den Freund beschreibt er seine Empfindungen sehr deutlich.
Werther erträgt diesen Zustand, über den er nicht reden kann und will, nicht länger; nachdem Lotte ihn bittet, sie und ihre Familie einige Tage (bis zum Weihnachtsfest) nicht mehr zu besuchen, beschließt er schließlich, sich zu töten. Vorher geht er jedoch ein letztes Mal zu Lotte, um ihr seine Liebe zu gestehen und küßt sie; Lotte schließt sich entsetzt in ein Zimmer ein und gibt Werther keine Möglichkeit, sich bei ihr zu entschuldigen.
Werther schreibt, nachdem er das Haus Lottes verlassen hat, einige Abschiedsbriefe (u.a. an Wilhelm und Lotte) und erschießt sich am 24. Dezember mit der Pistole Alberts, die ein Botenjunge von Lotte geholt hat. Sterbend wird er morgens von seinem Diener gefunden. Die ganze Familie (außer Lotte) nimmt Abschied von ihm bis er stirbt. Lotte ist zutiefst verzweifelt, Werther war für sie stets ein sehr guter Freund, fast schon ein Bruder.
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