Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Brechts unsystematisches Studium der Naturwissenschaften, der Medizin und vor allem der Literatur wurde 1918 durch seinen Dienst als Sanitätssoldat in einem Lazarett unterbrochen, eine Zeit, die ihn zum erbitterten Kriegsgegner machte. 1933 flüchtete Brecht, inzwischen überzeugter Sozialist, mit seiner Frau Helene Weigel durch viele Länder, bis sie 1941 in die USA gelangten. Zwischenzeitlich (1935-39) war er in Moskau Mitherausgeber der Exil-Monatsschrift \"Das Wort\" und schrieb satirische Gdichte für den Deutschen Freiheitssender. Die Zeit der Emigration war Brechts fruchtbarste Schaffensperiode. Nach dem Krieg ging Brecht, dem die Alliierten die Einreise in die Westzonen verweigerten, nach Ost-Berlin. Mit seiner Frau gründete er 1949 das \"Berliner Ensemble\", das zur eigenständigsten und wichtigsten Experimentierbühne Europas heranwuchs. Brechts vielseitige dramatische Dichtung, verbunden mit stetem Klassenkampf, hatte den Zwiespalt zwischen menschlicher Freiheit und sozialer Gerechtigkeit, zwischen dem Glücksverlangen des einzelnen und der Notwendigkeit des Opfers an die Gemeinschaft zum ständig wiederkehrenden Thema. Seine teils realistischen, teils grotesken und satirischen Erzählungen, Gedichte, Balladen und Moritaten machten ihn trotz seiner äußerlichen Bejahung der kommunistischen Weltanschauung zu einem der einflußreichsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Aber die Resignation in Brechts Werken aus der Zeit nach dem Bau der Berliner Mauer ist unverkennbar, ebenso wie die Hohlheit der satirischen Feierlichkeit der politischen Huldigungsgedichte.
Er will in seinen Gedichten in der Regel immer auf das Schicksal der Arbeiterklasse aufmerksam machen. Er prangert die Besitzenden (Adeligen und später die Nationalsozialisten und Hitler) an.
Vers-Ironie ist ein Alltagsgedicht, dass vor ungefähr 60 Jahren von Bertolt Brecht geschrieben wurden ist, aber was heute noch Bedeutung aufweist.
Es wirkt auf mich nachdenklich, obwohl es ironisch gemeint ist.
\"Ironie" (von griechisch eironeia: Verstellung) ist die rhetorische Verstellungskunst, bei der der Redner mit dem Ziel, den Zuhörer bewusst zu täuschen oder für Erheiterung zu sorgen, offenkundig das Gegenteil von dem vorgibt, was er ist oder was er meint. So auch bei Brechts "Vers-Ironie, wobei er die Jugendlichen im übertriebenen Sinne (Metapher), die Augen öffnen will, bevor es zu spät ist.
Bist du Millionär geht es Dir gut, mußt dich um "nichts" kümmern, mußt nichts lernen, mußt nichts tun... Aber sind Millionäre wirklich so... - wie sind sie geworden?
Bist du kein Millionär, willst du selbst nichts tun und nichts lernen, mußt du dir solche Leute suchen, die dir immer sagen, was gut und richtig ist. Dazu brauchst du auch keinen eigenen Verstand und keinen eigenen Willen. Also - es muß im Leben doch noch etwas anderes wichtig sein. Vielleicht seinen eigenen Verstand zu gebrauchen, selbst zu lernen, selbst etwas zu tun, etwas zu verändern.
Rein äußerlich besteht das Gedicht aus 3 Strophen, von denen die erste und die zweite 8 Verse hat, während die letzte nur vier Verse ausweist.
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