Historischer Hintergrund:
Die Dreigroschenoper ist großteils eine Überarbeitung der "Beggar's Opera" von John Gay aus
dem Jahre 1728! Dieses Stück handelt vom 1725 in London hingerichteten Jonathan Wild, der der Chef einer ausgedehnten Gangster - Organisation war. Weiters wurde 1740 der satierische Roman
"Jonathan Wild" von Henry Fielding veröffentlicht.
Brecht nahm diese Werke als Vorbild und schrieb die Handlung, Namen und Schauplätze um!
Aktueller Beszug:
Man könnte das Stück auch mit leichten Veränderungen in der heutigen Zeit spielen.
Die Geschichte vom Gangster, der vor der Polizei flieht, verhaftet wird und trotzdem zu einem Happy-end findet ist auch Stoff für neuere Hollywood-Filme.
z.B.: Straßengangs, Kravalle, organisiertes Verbrechen, Armenviertel
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Interpretation:
Bertolt Brecht setzt in diesem Stück den Verbrecher Mackie Messer mit dem auf den ersten Blick ordentlich und rechtsschaffend wirkenden Geschäftsmann Peachum gleich. Nach längerem Lesen wird klar, dass das Ziel beider die Erzielung von hohen Gewinnen ist.
Es stellt sich die Frage, ob Peachums Arbeit wirklich ehrlicher ist als die von Mackie Messer.
Brecht greift somit das Bild der Gesellschaft von Ehrlichkeit und Gerechtigkeit schwer an!
Weiters sind auch Geld und Bestechung ein wichtiger Faktor der Dreigroschenoper. Brecht könnte damit auf das Deutschland in der Zwischenkriegszeit hinweisen wollen.
Alles drehte sich um Geld wer Geld hatte, hatte damals Macht!
Eine weitere Aussage des Werkes ist, dass ein Vater, der im Begriff ist seine Tochter zu verlieren, alles versucht um seinen Rivalen auszuschalten. Der selbsternannte Schwiegersohn wird zum Feind, der er will ihm das Liebste im Leben rauben!
Eine weitere Aussage befindet sich auf der letzten Seite ( 485 ).
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Mackie drückt aus, dass man niemals die Hoffnung aufgeben darf. Als es schon so aussah, als ob er sein Leben lassen müsste, wird zur Überraschung aller begnadigt!
Man sieht auch in Jonathan Peachum den typischen scheinheiligen Kirchengeher. Er zitiert einerseits Bibelstellen und gibt an zu tiefst gläubig zu sein, doch in Wirklichkeit ist er ein gewissenloser Geschäftsmann, der das Mitleid seiner Mitmenschen schamlos ausnützt.
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