Die Handlungsorte sind Verona und Mantua in der Renaissance. Im Drama (Trauerspiel) von William Shakespeare,das 1595 in London uraufgeführt wurde, handelt es sich um eine Liebesbeziehung zwischen \"Kindern\" verfeindeter Familien: Seit langen liegen die Familien Montague und Capulet im Streit miteinander (der sogar die Bediensteten mit einbezieht). Wieder einmal muss Prinz Escalus einen neu entfachten Streit schlichten und die Wiedersacher mit Strafe bedrohen, falls sie nicht Frieden halten. Romeo, der Sohn Montagues, ist unglücklich in Rosalinde verliebt, die der feindlichen Familie der Capulet angehört. Sein Freund Mercutio versucht vergeblich in auf andere Gedanken zu bringen. Versehentlich werden sie von einem Bediensteten der Capulets zu einem Maskenfest bei ihnen eingeladen, an dem sie maskiert teilnehmen.
Dort erblickt Romeo zum ersten Mal Julia Capulet und verliebt sich in sie. Auch Julia ist ihm zugetan, aber beide sind sich der Gefahr ihrer jungen Liebe bewusst. Nach dem Fest begibt sich Romeo in die Nähe von Julias Balkon. Julia erzählt der Nacht ihre Gefühle, Romeo gibt sich zu erkennen, und sie schwören einander ewige Liebe. Kurz darauf lassen sie sich Bruder Lorenzo heimlich trauen. Da bricht Tybalt, ein vetter Julias, abermals den Streit vom Zaun.
Nach einem Wortwechsel tötet er Mercutio, worauf Romeo Tybalt tötet. Der Prinz von Verona verbannt Romeo, der sich zunächst bei Bruder Lorenzo versteckt hielt. Die letzte Nacht bevor er nach Mantua flieht, verbringt er bei Geliebten. Aber ihre Eltern wollen sie mit Graf Paris verheiraten. Pater Lorenzo gibt Julia einen Schlaftrunk, damit die Eltern das scheintote Kind in der Gruft beisetzen, aus der Romeo sie retten soll. So geschieht es, aber Romeo erfährt nichts von dem Plan, nur von Julias angeblichen Tod.
Er kauft sich von einem Apotheker in Mantua Gift und reitet zurück nach Verona, wo er sich neben Julia vergiftet. Als Julia erwacht und ihn tot sieht,erdolcht sie sich. Als Bruder Lorenzo den Eltern den Eltern die tragischen Umstände geschildert hat, versöhnen sich diese. An diesem unvergänglichen Trauerspiel von der Liebe habe, meint Lessing, die Liebe selbst mitgearbeitet. Geschrieben wurde es von einem 28 jährigen, und man ist versucht, hinter dem herben Geschehen, hinter den süßen Dichtungen der Liebesszenen, hinter der blind-überwältigenden Leidenschaft, hinter der erstaunlichen Kraft dieses jugendlichen Liebespaares ein eigenes Erlebnis Shakespeares zu vermuten. Meisterhaft die klare Handlungsführung, zwingend sogar in dem verhängnisvollen Zufall am Schluss, meisterhaft auch der Wechsel der Sprache, geradezu großartig aber,wie vor der kalten Strenge und vor den rohen Streitigkeiten verfeindeter Renaissanse-Familien die zauberhafte Musik der Liebe auftönt.
Andiesem Werk wirkt nichts \"historisch\", alles ist lebendig, heute so wahr wie einst. Und die paar kleinen Schwächen gleicht selbst der unerfahrenste Spielleiter von heute mit ein paar sanften Strichen aus.
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