Der Junggeselle und Privatgelehrte Georg Rentmeister besucht die Salzburger Festspiele. Wegen der strengen Devisenvorschriften - das Geschehen spielt ein paar Jahre vor dem 2. Weltkrieg - muß er in Bad Reichenhall Quartier nehmen und im kleinen Grenzverkehr täglich ins Salzburgische pendeln. Dort ist er ganz auf Freikarten und die Gastfreundschaft seiner Bekannten angewiesen, da er ja keine Devisen ins Ausland nehmen darf. Doch eines Tages vergißt sein Freund Karl das vereinbarte Rendezvous und Georg kann die Tasse Kaffe nicht bezahlen, welche er bereits getrunken hat. Aus der peinlichen Situation befreit ihn eine junge Dame, welche sich als Stubenmädchen auf einem Schloß in Salzburg ausgibt. Die Liebesgeschichte, die sich nun entwickelt, bringt Verwirrung in das ganze Geschehen, insbesondere da sich der schriftstellernde Vater des angeblichen Stubenmädchens, als der Schloßherr entpuppt. Dieser wiederum bedient als Kammerdiener in seinem eigenen Schloß Amerikaner und fordert dies auch von seinen Kindern.
Nach einigen humorvollen Verwirrungen, bei dem sich unter anderem auch heraus-stellt, daß die Amerikaner das Spiel längst durchschaut haben, gibt es das große Happy End für Georg, welcher seine Komtesse heimführen darf.
Analyse und Vorgeschichte des Buches "Der kleine Grenzverkehr"
Auf die Handlung dieses Buches stieß Kästner durch das Tagesbuch seines Freundes, des nie veröffentlichten Schriftstellers Georg Rentmeister, welcher diese Geschichte wirklich erlebte und seine, Kästners eigene Erfahrungen beim Grenzverkehr.
Als Erich Kästner das Buch "Georg und die Zwischenfälle" während der Salzburger Festspiele 1937 vorbereitete, waren Österreich und Deutschland durch Grenzpfähle getrennt. Bei Grenzüberschreitung durften pro Monat ohne weitere Erlaubnis höchstens 10 Reichsmark mitgenommen werden.
Kästner errechnete bei 30 Tagen einen Tagesverbrauch von 33,33 Pfennigen, was selbst für nur einen Besuch in Salzburg nicht reichen konnte. Kästner lebte deshalb in Bad Reichenhall und fuhr täglich im kleinen Grenzverkehr mit dem Bus nach Salzburg, wo er auch andere emigrierte Schriftsteller und Maler treffen konnte.
Das Buch "Georg und die Ziwschenfälle" wurde kurz nach Veröffentlichung vom Reichspropagandaministerium für das In- und Ausland verboten. Daraufhin schrieb Kästner ein Drehbuch mit dem Titel "Der kleine Grenzverkehr", welches von der Ufa verfilmt wurde und nach Besichtigung einiger Szenen von Hitler erneut verboten wurde. Denn in Kästners Film kamen keine Hakenkreuzfahnen vor. Die Absicht dieses Verbotes war nicht mißzuverstehen, man wollte Kästner wirtschaftlich erledigen.
Ein halbes Jahr später gab es den kleinen Grenzverkehr nicht mehr. Österreich wurde dem Deutschen Reich "angeschlossen".
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