Die Hauptperson des Romans \"Der Untertan\", Diederich Heßling, wird als Sohn eines Papierfabrikanten in Netzig geboren. Er genießt eine autoritäre Erziehung, die ihn sein Leben lang beeinflusst. Nach Beendigung der Schule zieht Diederich nach Berlin, um dort Chemie zu studieren. In Berlin wird er Mitglied einer Studentenverbindung, welche ihn ebenfalls prägt. Durch die Besuche bei Herrn Göppel, einem Freund seines Vaters, lernt er Agnes Göppel, die Tochter der Familie, kennen und baut eine Liebesbeziehung zu ihr auf. Auf Grund der Studentenverbindung wird Diederich vom Wehrdienst befreit; trotzdem behauptet er, seine Pflicht getan zu haben. Bei einer Demonstration von Arbeitslosen unter den Linden sieht er zum ersten Mal den Kaiser. Diederich ist sehr beeindruckt, und auch dieses Ereignis ist maßgebend für seine späteren Taten
Aus Angst vor einer festen Bindung und aus gesellschaftlichen Gründen drückt er sich vor der Heirat mit Agnes und flüchtet nach Netzig, um dort vor weiteren \"Belästigungen\" der Familie Göppel geschützt zu sein. Im Zug dorthin trifft er auf Guste Daimchen und erfährt von ihrer großen Erbschaft. Sie ist mit Wolfgang Buck, dem Sohn des in Netzig angesehenen und bewunderten alten Herrn Buck, verlobt, was Diederich dazu bewegt, sie über die Verhältnisse der Familie Buck aufzuklären.
Wieder zu Hause, beschließt er, das Geschäft des toten Vaters zu erweitern und übernimmt auf tyrannische Art und Weise sowohl die offizielle Leitung der Papierfabrik, als auch die Führung innerhalb der Familie.
Nach der Erschießung eines Arbeiters findet im Gasthof ein großes Treffen statt, wo der Fabrikant Lauer, der Schwiegersohn des alten Bucks, Majestätsbeleidigungen begeht. Jadassohn, ebenfalls Mitglied der Studentenverbindung, den Diederich beim Bürgermeister kennengelernt hat, veranlasst im Amt des Staatsanwaltes einen Prozess gegen Lauer, in dem Diederich als Hauptzeuge der Anklage auftreten soll. Die Tatsache, dass Diederich Lauer zur Beleidigung provoziert hat und gegen ihn aussagen soll, bringt ihm zunächst ein schlechtes Ansehen in Netzig ein. Durch eine bewegende Rede über Kaisertreue, die zur Verurteilung Lauers führt, verwandelt sich seine schlechte Stellung im Ort in eine gute, und Diederich fasst neuen Mut.
Aufgrund geschäftlicher Schwierigkeiten verbündet sich Diederich mit seinem politischen Feind, dem Sozialdemokraten und Maschinenmeister Napoleon Fischer. Weil Diederichs Ruf immer besser wird, werden seine Schwestern Emmi und Magda zur Frau des Regierungspräsidenten Wulckow eingeladen, um in deren Theaterstück mitzuspielen. Dort trifft er Guste Daimchen wieder und erfährt das wahre Ausmaß ihres Erbes (350.000 DM), worauf sein Interesse an ihr steigt und er sich um sie bemüht. Durch das Gerücht, Guste und Wolfgang seien Geschwister, bringt er sie in Verruf, um nach der Trauung des Paares Guste großzügig aufzunehmen und zu heiraten, um deren Erbe für seine Zwecke zu nutzen. Napoleon Fischer und Heßling schließen betreffend der Wahl zum Stadtverordnetenamt ein Bündnis und werden beide Stadträte. Klüsing, der Besitzer der Papierfabrik Gansenfeld, die sehr erfolgreich ist, vererbt der Stadt eine große Summe Geld, mit der ein Säuglingsheim gebaut werden soll. Diederich schlägt statt dessen den Bau eines Kaiserdenkmales vor, was auch Dank eines weiteren Bündnisses mit Fischer genehmigt wird. Im \"Tausch\" für das Denkmal wird Fischer Reichstagsabgeordneter.
Diederich verkauft sein Firmengrundstück und wird Generaldirektor von Gansenfeld, wobei Regierungspräsident Wulckow helfend eingreift.
Auf der Hochzeitsreise mit Guste erfährt Diederich von einer Reise des Kaisers und reist ihm nach, um immer an dessen Seite zu sein und ihn zu schützen.
Der alte Buck schädigt Diederich durch die Aussage, Diederich sei immer nur an Gansenfeld und nicht hauptsächlich an der Politik interessiert. Diederich rächt sich, indem er Bucks Stellung im Ort zerstört und das Gerücht betrügerischer Geschäfte verbreitet.
Diederich wird Vater dreier Kinder.
Bei der Ehrung des Kaiserdenkmals, als Diederich seinen großen Auftritt plant, setzt ein schreckliches Unwetter ein und Diederich erhält seinen Orden von einem Schutzmann in einer stillen Ecke.
Am Ende ist Diederich beim Tod des alten Buck anwesend, der ihn in Gestalt des Teufels wahrnimmt.
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