1946 wurde "Der Ruf - Die unabhängigen Blätter für die junge Generation" (eine sozialistisch und demokratisch orientierte Zeitschrift) von Hans Werner Richter und Alfred Andersch gegründet.
1947 wegen "Nihilismus" (völlige Verneinung aller Normen und Werte) durch die amerikanische Besatzungsmacht verboten (Lizenzentzug). Die Redakteure erkannten die These der deutschen Kollektivschuld nicht an.
Ende 1947 erneuter Versuch eine Zeitung zu gründen ("Der Skorpion"). Im Gegensatz zum "Ruf" sollte sich diese der Literatur verschreiben. Wegen erneuter Probleme mit den Amerikanern entstand nur ein Probeexemplar.
Da es dadurch für Jungschriftsteller keine Möglichkeit gab ihre Arbeiten zu veröffentlichen suchte man Kommunikation im kleinen Kreis Gründung der "Gruppe 47"
Die Gruppe 47 war kein Verein mit Satzung oder Vorstand, sondern vielmehr ein "Freundeskreis".
Sie bestand des weiteren nur ein- bzw. zweimal ihm Jahr und kritisierte möglichst unveröffentlichte Manuskripte junger Schriftsteller; manchmal auf überaus verletzende Weise ("Die Gruppe 47 ist eine Sadistenvereinigung, an der ich nicht einmal unter Todesandrohung teilgenommen hätte" ).
Phaseneinteilung:
. Vor-öffentliche Phase (1947-1949): "kollegiale Arbeitskritik" (Kritik im kleinen Kreis)
. Aufstiegsperiode (1950-1957): öffentliche Tagungen; professionelle Kritiker (Reich-Ranicki; Kaiser)
. Hochperiode (1958-63): Großveranstaltungen; Rundfunkübertragungen;
. Verfallphase (1964-1967): steigende Mitgliederzahlen; Politisierung; Kommerzialisierung
Auflösung:
20 Jahre lang organisierte Hans Werner Richter die Gruppe 47, bis sich die Mitglieder schließlich 1967 trennten.
Politische Differenzen innerhalb der Gruppe sollen das Ende herbeigeführt haben.
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