Brecht zeigt in seinem Werk \"Die heilige Johanna der Schlachthöfe\" die Notwendigkeit des Widerstandes gegen Ausbeutung und Unterdrückung auf. Laut Brecht ist es unbedingt nötig, dass sich die gesellschaftlichen Strukturen ändern und es keine Mächtigen mehr gibt, die ihre Macht zu ihren Gunsten missbrauchen und dadurch die Armut und das Elend hunderter Arbeiter verschulden. Am Beispiel der Weltwirtschaftskrise (Schwarzer Freitag) demonstriert Brecht deutlich die Praxis des Klassenkampfes zwischen Arm und Reich.
Die Reichen (Pierpont Mauler, ebenso die Fleischfabrikanten) beuten ihre Arbeiter so lange aus, bis diese schon am Rande des Ruins stehen. Johanna Dark, die vehement für die Arbeiter eintritt, gelingt es scheinbar, Pierpont Mauler dazu zu überreden, den Arbeitern zu helfen, indem er alle Fleisch¬büchsen aufkauft und so die Situation am übersättigten Fleischmarkt zu entspannen. Scheinbar gelingt es ihr, in der Viehböse wieder Ordnung zu schaffen und den Arbeitern ihre Arbeit wieder zu ermöglichen, doch Pierpont Mauler hat den Fleischmarkt in Wirklichkeit nur gerettet, weil seine New Yorker Börsenfreunde ihm dazu geraten haben. Pierpont Mauler hat nämlich vor, seine Monopolstellung auf dem Markt weiter auszubauen und dadurch die Not weiter zu vergrößern.
Die Fleischfabrikanten wären also eigentlich schon in der Lage, die Arbeiter zu unterstützen, sie tun dies aber nicht, sondern sind nur darauf bedacht, ihren eigenen Besitz zu vergrößern, koste es was es wolle.
Um ihr eigenes Gewissen zu beruhigen, reden sie den Arbeitern ein, mit ihnen in einem Boot zu sitzen. Auf die Art \'Wir meinen es ohnehin gut mit euch, nur leider sind auch wir derzeit machtlos und gehen selber auch zugrunde\' versuchen sie die Arbeiter bei der Stange zu halten.
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