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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Gottfried benn leben und gedichtvergleich kleine aster/ schöne jugend


1. Drama
2. Liebe

Leben: Selbstvorstellung Gottfried Benns im Alter von 34: "Geboren 1886 und aufgewachsen in Dörfern der Provinz Brandenburg. Belangloser Entwicklungsgang, belangloses Dasein als Arzt in Berlin." 1886 2. Mai: Gottfried Benn wird in Mansfeld (Westprignitz) als Sohn eines lutherischen Pfarrers geboren. 1903 Benn beginnt sein Theologie- und Philosophiestudium in Marburg. (Auf Wunsch des Vater) 1905 Medizinstudiums in Berlin.

     1911 Er wird Unterarzt in einem Prenzlauer Infanterieregiment. 1912 Aus gesundheitlichen Gründen nimmt er seinen Abschied vom Militär und arbeitet als Pathologe und Serologe an Berliner Krankenhäusern. 1914-1917 In München heiratet er die Schauspielerin Edith Osterloh. Geburt der Tochter Nele 1915. Im Ersten Weltkrieg wird Benn Oberarzt im besetzten Brüssel 1917 Benn lässt sich als Dermatologe und Venerologe in Berlin nieder. 5 Jahre später stirbt seine Frau Edith.

     1932 Wahl in die Preußische Akademie der Künste. 1933 März: Obwohl bedeutende Künstler die Akademie nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler verlassen, verbleibt Benn in ihr. In den Rundfunkvorträgen \"Der neue Staat und die Intellektuellen\" und \"Antwort an die literarischen Emigranten\" verteidigt er den Nationalsozialismus, von dem er eine Wiedergeburt der deutschen Nation erhofft. In seiner Lyrik feiert er Friedrich Nietzsche und fordert zu männlich-heroischer Größe auf. Bekenntnis zum Expressionismus. 1935 Benn wird Sanitätsoffizier in Hannover.

     1936 Zu seinem 50. Geburtstag erscheint der Band \"Ausgewählte Gedichte\", die von der SS-Zeitschrift \"Das Schwarze Korps\" als \"widernatürliche Schweinereien\" attackiert werden. 1938 Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer und Schreibverbot. Heirat mit Herta von Wedemeyer. 1945 Nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt sich seine Frau, weil sie ohne Nachricht von Benn bleibt, das Leben. Kurz darauf kehrt Benn nach Berlin zurück und praktiziert wieder als Arzt.

     Ein Jahr später heiratet er Dr. Ilse Kaul. 1949 Benn wird von den zurückkehrenden Exilschriftstellern wegen seiner Haltung im Nationalsozialismus kritisiert. Die nachfolgende Schriftstellergeneration verehrt ihn jedoch wegen seines modernen Stils. 1950 In seiner Autobiographie \"Doppelleben\" rechtfertigt er sein Verhalten im Nationalsozialismus. 1951 Benn erhält den Georg-Büchner-Preis.

     1956 Zahlreiche Ehrungen zu seinem 70. Geburtstag. 7. Juli: Gottfried Benn stirbt in Berlin an Krebs. Werke: 1912 \"Morgue und andere Gedichte\" Die Provokation seiner Lyrik beruht vor allem auf der Darstellung der Banalität der menschlichen Existenz und ihres körperlichen Verfalls. Außerdem ist seine künstlerische Methode, sein artistischer Umgang mit Sprache neuartig und beeinflusst die expressionistische Lyrik.

     1913 Die Gedichtsammlung \"Söhne\" erscheint mit einer Zueignung an die Dichterin Else Lasker-Schüler, mit der er zu dieser Zeit ein Liebesverhältnis hat. 1914-1917 Die so genannten Rönne-Novellen entstehen. 1917 Veröffentlichung der Prosasammlung \"Gehirne\" sowie der Gedichtsammlung \"Fleisch\", die in ihrer schroffen Menschenverachtung seine Reaktion auf die Greul des Kriegs zeigt. 1922 Mit der Publikation der \"Gesammelten Schriften\" endet seine expressionistische Phase. 1927/28 Nach der Veröffentlichung der Bände \"Gesammelte Gedichte\" und \"Gesammelte Prosa\" wendet sich Benn der Essayistik zu, wobei er sich auf geschichtsphilosophische Zeitkritik und den Nihilismus konzentriert. 1936 Zu seinem 50.

     Geburtstag erscheint der Band \"Ausgewählte Gedichte\", die von der SS-Zeitschrift \"Das Schwarze Korps\" als \"widernatürliche Schweinereien\" attackiert werden. \"Satt habe ich den Dreck, den deutschen Dreck.\" (An Oelze, 12.5.1936) 1943-1945 In Landsberg/Warthe lässt er illegal \"Zweiundzwanzig Gedichte 1936-1943\" drucken, arbeitet am Roman \"Phänotyp\" und den \"Statischen Gedichten\", in denen er das Verhältnis von Kunst und Wirklichkeit sowie das des Künstlers zu seinem eigenen Leben reflektiert. 1949 Das Benn-Jahr: ''Der Ptolemäer" (Februar); "Statische Gedichte" (als Lizenz im März); "Ausdruckswelt" (Juni); "Trunkene Flut" (Oktober).

     Benn rückt damit wieder in das Bewusstsein der iterarischen Öffentlichkeit und beeinflusst mit seinem Spätwerk die deutsche Nachkriegslyrik maßgeblich. Charakteristika in Benns Gedichten allgemein: - Ausgangspunkt: Nietzsche, der Expressionismus, Desillusionierung - Erschaffung neuer Wortgeflechte - Themen: Krieg, Großstadt, Zerfall, Angst, Ich-Verlust, Liebe und Rausch sowie Natur. - Brutale Wirklichkeit der Welt von Leichenschauhaus und Hospital, Krankheit und fleischlicher Zerfall, Darstellung des Peinlichen und Hässlichen - Kontrastmontage - Provokante Erschütterung der konventionellen Vorstellung von Lyrik - Reihungsstil (Aneinanderreihung kurzer Hauptsätze, die weder syntaktisch noch logisch miteinander verbunden sind) - Dynamisierung der Sprache durch eine Vielzahl an Verben der Bewegung - Ironie Expressionismus: (aus dem Lateinischen exressio, ionis (Ausdruck)) - In der heutigen Kunst- und Literaturwissenschaft wird mit dem Begriff des Expressionismus die Schaffensperiode der Künstler und Literaten von 1910 bis 1925 bezeichnet. - Sie verkörpern in ihren Werken die gesellschaftliche Krise des ausgehenden 19. Jahrhunderts die zunehmende Industrialisierung, der Wissenschafts und Fortschrittsglaube. - Die Mehrheit der sog.

     Expressionisten sehnten den Beginn des Krieges herbei, da sie das Ende eines Zeitalters fühlten und auf den Trümmern des Alten eine neue Welt aufbauen wollten. Gedichtvergleich "Kleine Aster" und "Schöne Jugend": - Beide Gedichte erschienen 1912 unter dem Gedichtzyklus "Morgue" (Pariser Leichenschauhaus) - Benn beschreibt pathologische Erfahrungen mit erschreckender Routiniertheit, Brutalität und Gleichgültigkeit gegenüber den Sezierobjekten. Er beschönigt nichts, bleibt bei der realistischen Abbildung, offenbart das Hässliche und erzeugt somit eine gewisse Abscheu vor dem Menschen. - Beide Gedichte handeln von der Obduktion einer Wasserleiche - In "Schöne Jugend" wird ein ertrunkenes Mädchen obduziert, in ihrem Leichnam wird ein Nest von jungen Ratten gefunden, welche ins Wasser geworfen werden und somit ebenso ertrinken wie das Mädchen. Auch der Aster ergeht es so in "Kleine Aster", die Holzwolle zieht Wasser und bietet der Aster eine Vase, doch wird der Leichnam zugenäht  die Aster wird "ersticken" und absterben - Die Persönlichkeit der Leichen ist anonym gehalten, einzig die pathologisch-wissenschaftliche Seite ist für das lyrische Ich von Bedeutung. - Nicht die Wasserleichen stellen die Hauptprotagonisten dar, sondern die Aster und die Ratten.

     Sie sind es auch, die den Sprecher gewisse Gefühlsregungen entlocken können ("klein" und "Ach, wie die kleinen Schnauzen quietschten!" - Der Sprecher zeigt keinerlei Gefühl gegenüber den Toten, der Mensch wird in "Schöne Jugend" als Rattenbehausung und in "Kleine Aster" als Vase für die Aster degradiert - Beide Gedichte sind formal und stilistisch sehr klar und einfach geschrieben. Die Verständlichkeit scheint wichtiger als die künstlerische Leistung. - Benns Hang zur Morbidität, zum Zynismus und Sadismus sind sehr deutlich erkennbar Quellenangabe: Gottfried Benn, Frühe Lyrik und Dramen, Klett-Cotta Verlag 1982 Hanspeter Brode, Benn Chronik - Daten zu Leben und Werk, Carl Hanser Verlag 1978 Hans Egon Holthusen, Gottfried Benn - Leben Werk Widesrspruch, Klett-Cotta Verlag 1986 https://www.antikoerperchen.de/deutsch/material-19.php https://www.

     gottfriedbenn.de https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Benn

 
 

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