Die Parabel " Der Steuermann" von Franz Kafka handelt von einem Steuermann, der von einem anderen Mann gegen seinen Willen "abgelöst" wird. Franz Kafka möchte mit dieser Parabel die Menschen kritisieren die alles Akzeptieren und nie sich gegen etwas lehnen auch wenn sie wissen, dass das handeln wie in diesem Fall von der fremden Person falsch ist.
Die Parabel beginnt mit einer Frage die in den Raum gestellt wird, man könnte sie auch als rhetorische Frage deuten, da sie nur mit einer Frage seitens des Fremdens beantwortet wird.
Der Ich-Erzähler hat die Person des Steuermanns, ein Fremder betritt das Schiff. Er wird als "dunkler hochgewachsener Mann", das Wort " dunkler" hat eine bedrohende Wirkung, ebenso verbindet man mit Dunkelheit einen art Kälte und somit auch fremde. Hochgewachsener beschreibt zusätzlich das Aussehen des Fremden, wir erfahren aber nicht woher und warum er plötzlich auftaucht. (Zeile 1). In der 2 und 3 Zeile beschreibt der Ich-Erzähler, also der Steuermann die Situation in der sich befand als der Fremde auftauchte. Die Worte "dunkle Nacht" lassen darauf schließen, dass wahrscheinlich er mehr oder weniger allein an Deck ist, was in den weiteren Zeilen auch bestätigt wird. Die "schwachbrennende Laterne" lässt die Situation noch ein weniger dunkler sein, da der Steuermann in einer dunklen Umgebung steht ist die Sicht die er genießt nicht besonders gut umso erschreckender muss es für ihn sein, dass plötzlich ein Fremder vor ihm steht. Die Dunkelheit kann auch Einsamkeit darstellen, auf andere Personen bezogen könnten es persönliche Schwierigkeiten mit nur einer kleinen Aussicht auf Besserung sein, dargestellt durch die schwach leuchtende Lampe. In den Zeilen 4-6 beschreibt der Steuermann den passiven Kampf um das Ruder. Besonderes der Satz" und da ich nicht wich , setzte er mir den Fuß auf die Brust und trat mich langsam nieder" , dieses könnte eine brutale und gewalttätige Übernahme eines Postens sein, in Bezug auf eine andere Situation z. B im Bezug auf die Politik kann dieses als ein Putsch der mit Gewalt durch gesetzt wird sein. Die Beschreibung " trat mich langsam nieder" zeigt meiner Meinung nach wie der Fremde mit Genuss den Steuermann zu Boden tritt und dieses wird mit dem Wort langsam verdeutlich, da er ihn nicht schnell vom Steuerrad löst sonder ihn wie im Text beschrieben ihn langsam zu Boden drückt. Die Zeile 6 bedeutet meiner Meinung nach: als erstes unterstreicht es meinen Ansichten von der 5 Zeile und ebenso könnte es im Bezug auf Politik sein, dass der Politiker der in diesem Fall die Rolle des Steuermanns hat und der Fremde ein andere Politiker ist. Der Politiker wird gewaltsam aus einer Position entfernt weil er plötzlich gestürzt wird gerät die Regierung in eine schlechte Situation verursacht durch den gestürzten Politiker, dargestellt wird dieses durch das herumreißen des Steuers. Der Fremde in diesem Fall der Politiker, der die Regierung übernimmt kann diesen Fehler aber sofort wieder regulieren und es sieht so aus ob nicht passiert ist, dieses wird im Text durch die Zeile 7 " .aber fasste es der Mann, brachte es in Ordnung" Dieses bewirkt, dass die Bevölkerung wie auch in der Parabel die Besatzung dieses als gut ansehen und so dem Fremden, dem neuen Politiker nichts entgegen zu setzen habe. Dieses wird in den nächsten Zeile noch verdeutlich.
Der Steuermann hatte bis jetzt immer nur passiv gehandelt nun wird er zum ersten Mal selbst aktiv, er ruft nach seinen Mannschaftskameraden. Mit ihnen möchte er den Fremden von seiner Position vertreiben, er hat vertrauen in seine Kameraden, doch diese handeln nicht wie er gedacht hat. Die Schiffbesatzung wird als "müde und schwankende mächtige Gestalten" beschrieben. Das "müde " soll wahrscheinlich bedeuten, das sie nicht aktiv etwas machen dieses würde zur Situation passen, da sie den neuen Steuermann akzeptieren. "Schwankend" beschreibt ebenfalls ihr handeln, gelegentlich werden sie aktiv und handeln, sie schwanken zwischen alles hinnehmen und gelegentliches aufbäumen gegen etwas. "Mächtig" damit möchte ausgedrückt werden, dass wenn sie handeln würden sie sehr mächtig sind, da sie durch eine Mehrheit z. B im Bezug auf die Politik können sie mitbestimmen können. Die Zeilen 11 und 12 bestätigen dieses, da die Besatzung zwar bemerkt, dass ein Fremder die Position des Steuermanns eingenommen hat, da sich die Situation für sie aber nicht verändert hat, schreiten sie nicht ein. Vereinfacht auf allgemeine Personen kann dieses wieder die Gleichgültigkeit sein, die Personen handeln meistens so lange nicht bis es ihnen einmal schlechter geht, weil aber sich an der Situation für sie nichts verändert hat nehmen sie es einfach hin auch wenn sie wissen, dass es eigentlich nicht rechtens ist. Die Zeile 13 zeigt meiner Meinung, dass die Menschen ewig nach einem Leittier suchen und dieses aber jeder zeit ersetz werden kann, dieses lässt sich aber auch allgemein auf alle Menschen beziehen, kaum jemand ist nicht ersetzbar. Dieses wird in der Parabel dadurch sichtbar, dass die Mannschaft jetzt plötzlich auf die Kommandos des neuen Steuermanns hören. Die Kameraden bestätigen zwar, dass der Ich-Erzähler der Steuermann ist, jedoch unternehmen sie nichts gegen die Übernahme seiner Position, in meinen Augen sind die Mannschaftskameraden zu feigen vielleicht auch zu "müde" um etwas an der Situation zu ändern. Das sie damit den Steuermann schwer enttäuschen nehmen sie nicht war und gehen einfach wieder in den Mannschaftsraum. (Zeile 11- 13)
Die Kernaussage der Parabel ist meiner Meinung aber in den letzten beiden Zeilen. Der Ich-Erzähler stellt sich die Frage:" Was ist das für Volk! Denken sie auch oder schlurfen sie nur sinnlos über die Erde?" Damit möchte Franz Kafka wahrscheinlich ausdrücken, dass die meisten Menschen wie auch in den Zeilen davor beschrieben, nicht selbst handeln, sondern sich nur von Leittieren leiten lassen, oft das Denken anderen überlassen und so sie manchmal nicht bemerken wie schlecht dieser Wandel sein kann. Die Menschen lassen sich von scheinbar mächtigeren Unterdrücken, haben keine eigene Meinung, stellen sich oft nicht gegen etwas, nehmen einfach alles hin, weil es ja auch der einfachere Weg ist für sie. Sie müssen nicht sich in Gefahr begeben, müssen nicht aktiv werden. Dieses ist ein Aufruf an die Menschen , auch wenn es ein unbequemer weg ist, trotzdem aktiv zu werden auch wenn es für eine andere Person ist, nicht die Augen verschließen und alle Situationen hinnehmen.
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