1) Der Autor
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Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach geboren und starb am 9. Mai 1805 in Weimar.
Schiller war der Sohn eines württembergischen Feldschers und Werbeoffiziers. Nach dem Besuch der Lateinschule in Ludwigsburg kam er 1773 auf die Karlsschule bei Stuttgart, wo Rechtswissenschaft und Medizin seine hauptsächlichen Studienfächer waren.
Vom Herzog Karl Eugen mit Arrest und dem \"Verbot, Komödien zu schreiben\" bestraft, floh Schiller 1782 nach Mannheim, wo die erste Aufführung der \"Räuber\" mit großem Erfolg stattgefunden hatte. 1783 wurde er nach Mannheim als Theaterdichter verpflichtet. Differenzen mit dem Intendanten von Dalberg ließen jedoch hieraus keine festere Bindung werden. 1784 wurde er Professor für Geschichte in Jena.
Von 1794 an datiert die Freundschaft mit Goethe, die 1799 zur Übersiedlung Schillers von Jena nach Weimar führte. Schiller vertrat Goethe gelegentlich auch in der Direktion des Weimarer Hoftheaters, dessen Blütezeit um die Jahrhundertwende eng mit dem Zusammenwirken der beiden Dichter verbunden ist. Auf der Höhe seines dichterischen Schaffens starb Schiller im Alter von 46 Jahren.
2) Das Werk
1. Aufzug
Der Graf Maximilian Moor hat zwei Söhne, Franz und Karl. Karl ist der ältere und zugleich auch der Liebling des Vaters. Karl ist mit Amalia von Edelreich verlobt. Er ist ein Günstling des Schicksals; er ist von ansprechender Gestalt und auch gebildet. Franz jedoch ist häßlich und beneidet seinen Bruder um dessen schöne Braut. Er macht sich den Umstand, daß Karl einmal abwesend ist zunutze und verleumdet ihn beim Vater. Er liest diesem einen Brief, den er selbst geschrieben hat, vor, in dem es heißt, Karl sei einer der übelsten Missetäter geworden, und es werde nach diesem steckbrieflich gefahndet. Franz verleumdet seinen Bruder so lange beim Vater, bis dieser ihn verstößt. Franz versucht sich unter dem Vorwand, er müsse während der Abwesenheit seines Bruders auf sie achten, an Amalia heranzumachen die ihn jedoch streng zurückweist. Als Karl den Brief seines Bruders erhält, in dem ihm dieser mitteilt, daß der Vater ihn nie wieder sehen will, wird er von der Verzweiflung gepackt. Die Verzweiflung verwandelt sich aber allmählich in ohnmächtigen Zorn, sodaß Spiegelberg, ein Studienkollege, nicht viel Überredungskunst anwenden muß, um Karl und seine Gefährten so weit zu bringen, daß sie sich bereit erklären eine Räuberbande zu bilden. Karl wird zu ihrem Hauptmann gewählt.
2. Aufzug
Nachdem es Franz gelungen ist seinem Bruder die Gunst des Vaters zu entreißen, will er jetzt auch diesem den Todesstoß geben, denn er hat in der Absicht, Alleinerbe der väterlichen Güter zu werden. Doch solange der Vater lebt kann er sich dem vergnüglichen Leben nicht hingeben. Er besticht daher den Diener Hermann, damit sich dieser verkleide und den Tod Karls melde. Franz hofft, daß sein Vater diese Hiobsbotschaft nicht überleben werde. Hermann weiß sich sehr gut zu verstellen. Er bringt ein Schwert, auf das der totgeglaubte Karl mit seinem eigenen Blut unter letzter Kraftaufwendung geschrieben hat, daß Franz auf seine Amalia achten solle. Hermann berichtet weiter, daß die letzten Worte des Sterbenden \"Vater\" und \"Amalia\" gewesen seien. Der alte Moor macht sich schwere Vorwürfe, seinem Sohn nicht verziehen, sondern ihn ins Unglück getrieben zu haben; er hält seinen Beschuldigungen nicht stand, sodaß er kurze Zeit später in den Armen Amalias ohnmächtig umfällt und für tot geglaubt wird. Franzens verderbliche Wünsche sind nun in Erfüllung gegangen. Nun wird er der Alleinerbe der riesigen väterlichen Güter. Karl hat von all den Ereignissen keine Ahnung und lebt als Räuberhauptmann in den böhmischen Wäldern.
Er ist der Hauptmann einer der gefürchtetsten und wildesten Banden. Doch einmal hat einer, nämlich Roller, das Pech gefangen zu werden. Sofort ziehen alle seine Gefährten aus um ihm zu helfen. Sie schleichen in die Stadt und legen an allen Ecken Feuer und während die Bürger in Sorge um ihr Hab und Gut zu ihren Häusern laufen wird Roller befreit. Doch schon kurze Zeit darauf umringen böhmische Soldaten das Räuberlager. Durch einen Gesandten wird die Auslieferung Moors verlangt, doch die Räuber stehen treu zu ihrem Oberhaupt und deshalb kommt es zu einer blutigen Schlacht.
3. Aufzug
Franz, der jetzt Herr über Haus und Hof ist, will Amalia, die völlig unter seiner Gewalt steht, zwingen seine Frau zu werden. Doch diese weigert sich standhaft und will lieber ins Kloster gehen, als täglich Franzens Gesicht sehen zu müssen. Da ergreift Hermann die Reue und gesteht Amalia, daß Karl und dessen Vater noch am Leben seien. Der Räuber Moor hat mit seiner Bande den Kampf mit den böhmischen Soldaten siegreich bestanden, und hat das Glück gehabt, sich bis zur Donau durchschlagen zu können. Der Hauptmann denkt nun oft an seine Jugendzeit zurück. Als ihm eines Tages ein Mitglied der Bande, nämlich Kosinsky, der eine ähnliche Lebensgeschichte hat, von seiner unglücklichen Liebe zu Amalia, einer zufälligen Namensgleichheit mit Karls Amalia erzählt, beschließt Moor sofort zu Franzen zu ziehen und sich über Amalias Schicksal zu erkundigen.
4. Aufzug
Räuberhauptmann Moor kommt unter einem Decknamen in sein Vaterhaus zurück. Gleich bei der ersten Begegnung sieht er, daß Amalia ihn immer noch liebt. Karl wagt nicht zu entdecken wer er wirklich war, doch Franz ahnt, daß der Fremde Graf kein Geringerer als sein Bruder Karl sei. Da Franz nun Sorge um seinen Erbteil hat, zwingt er den alten Diener Daniel, der Karl sehr geliebt hat, den Bruder umzubringen. Der treue Diener aber erkennt Karl und verrät ihm den wahren Sachverhalt bei der Verstoßung. Karl verläßt mit tiefem Haß gegen seinen Bruder das Haus und kehrt zu seinen Räubern in den Wald zurück. Auch in der Nacht findet Karl keine Ruhe und irrt ziellos im Wald umher. Auf einmal hört er Stimmen und geht dem Schall nach. Er findet Hermann, der seinem Vater, der schon fast verhungert ist, ein wenig Essen bringt. Karl befreit seinen Vater und dieser erzählt ohne seinen Sohn zu erkennen: er habe, als er schwerkrank gewesen sei, vom Tod seines Sohnes gehört und diese Nachricht habe ihn völlig gebrochen. Er sei ohnmächtig geworden und man habe ihn für tot gehalten und in einen Sarg gelegt. Wenige später sei er aufgewacht und habe am Sarg gekratzt. Sein Sohn Franz habe den Deckel gehoben und mit einer schrecklichen Verwünschung wieder zugeschlagen. Dann habe man ihn in einen Turm geworfen, in dem er gewiß verhungert wäre, wenn sich Hermann nicht seiner angenommen hätte. Karl, über die Freveltaten seines Bruders in Wut geraten, beschließt seinen Vater blutig an ihm zu rächen.
5. Aufzug
Daniel will dem Hause, dem er so lange Jahre ein treuer Diener war, den Rücken kehren, denn ihm graut vor den Freveltaten Franzens. Gerade als er gehen will kommt Franz herbeigestürzt und befiehlt infolge eines schlechten Traumes, daß Licht angezündet werde und alle Waffen bereitstünden. Da Franz ganz bleich ist, will Daniel ihm eine Medizin bringen, doch eben als er gehen will fällt Franz in Ohnmacht. Als er erwacht erzählt er ihm seinen Traum, in dem es ähnlich wie bei dem Jüngsten Gericht herging. Wenig später meldet ein Diener, daß der Graf und Amalia entflohen seien; und kurz darauf erscheint die Räuberbande vor dem Schloß und zündet das Gebäude an. Doch Franz entzieht sich dem Gericht seines Bruders indem er Selbstmord begeht. Schweizer, der den strengen Auftrag Karls hat, Franz lebendig zu bringen jagt sich aus Verzweiflung eine Kugel in den Kopf. Karl gibt sich, aus schlechtem Gewissen, seinem Vater zu erkennen. Bei der Eröffnung, daß Karl der berüchtigte Räuberhauptmann ist, gibt der alte Moor den Geist auf. Als Karl erfährt, daß sich sein Bruder selbst den Tod gegeben hat, ist er froh, daß die schwere Last des Brudermordes nicht auf ihn fällt. Als der Verzweifelte Karl nun sieht, daß Amalia ihm vergibt, will er mit ihr gehen, doch das wollen seine Bundesgenossen nicht und erinnern ihn an den Treueschwur den er in den böhmischen Wäldern gab. Karl will sich nun mit seinen Kameraden entfernen, doch Amalia will nicht länger leben und bittet ihn um den Todesstoß. Nach längeren Gewissenskämpfen ermordet er sie. Doch nun ist er völlig gebrochen und beschließt, sich freiwillig den Behörden zu stellen.
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