(Fish Flies Hardly anymore on the Sky - let Fishes Fly Again)
In Umkehrung zum TV Garden sind die Fernseher hier mit dem Bildschirm nach unten unter die Decke gehängt. Das Videoband zeigt tropische Fische und Flugzeuge am Himmel. Es geht hier natürlich nicht nur um die spielerische Formulierung eines Paradoxons, sondern Paik verweist auf die technischen Bedingungen von Video: Ein Fernsehbild konstituiert sich aus den Zeilen, die der Elektronenstrahl schreibt, und ist somit unabhängig von der Schwerkraft. (In den sechziger Jahren war Video der Kinetischen Kunst zugerechnet, von der Paik sich abgrenzen wollte. )
"Fish Flies on Sky" sollte möglichst liegend vom Boden aus betrachtet werden, dazu ließ sich leises Meeresrauschen vernehmen, was die Besucher schnell in einen meditativen Zustand versetzte.
Video Fish (1975)
Hier ist den Fernsehern jeweils ein Aquarium mit Fischen zugeordnet. Dadurch, das dasselbe Videoband wie für "Fish Flies on Sky" verwendet wurde, werden die Fische verdoppelt.
Zusammenfassend läßt sich über die frühen Installationen der 70er Jahre sagen, daß hier Natur und Technik gegenübergestellt wird. Wenn auch die Großinstallationen der 80er Jahre diesen Aspekt vernachlässigen, so treten die Closed-Circuit-Installationen wie "Real Plant/Live Plant" oder "Real Fish/Live Fish" an ihre Stelle. In diesen Zusammenhang gehören auch die Arbeiten "Three Eggs", "TV Egg" und "Egg Grows".
In den achziger Jahren beschäftigte Paik sich mit Lasertechnologie, wobei er mit dem Photographen und Kommunikationsdesigner Horst Baumann zusammenarbeitete. Paik ging es dabei um eine Lösung aus dem konventionellen Rahmen des Fernsehmonitors zugunsten einer räumlicheren Wirkung, um damit ein richtiges Videoenvironment zu schaffen, ohne daß das darin besteht, Bildschirme aufzustellen.
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