(Friedrich Schiller 1779)
Friedrich Schiller, der Sohn eines Wundarztes und späteren Offiziers, wurde im Jahre 1759, in der Epoche des Absolutismus geboren. Er bereitete sich auf eine theologische Laufbahn vor, musste aber auf Drängen von Herzog Karl Eugen, der 1744 die Regierung übernommen hatte und für seine prachtliebende Hofhaltung und hohe Rüstungsausgaben bekannt war, in die "Militär-Pflanzschule", also in die spätere "Hohe Karlsschule" eintreten. Mit seinem persönlichen und beruflichen Vorankommen war Schiller auf Gedeih und Verderb dem Fürsten ausgeliefert. Schiller hatte ein Jurastudium zu beginnen, welches ihn aber in keinster Weise ansprach. Als die Akademie verlegt wurde, wurde Schiller schließlich zu einem Medizinstudium gezwungen, welches ihm letztendlich doch mehr entsprach. 1780 wurde er aus der Karlsschule als Militärarzt entlassen.
Schon seit seiner frühen Jugendzeit hatte Schiller Gedichte geschrieben und sich für das Literarische begeistert. Karl Eugen machte sich das rhetorische Geschick Schillers zunutze, indem er Lobreden auf höfische Personen, zum Beispiel auf die herogliche Mätresse, verlangte. 1777 begann er mit der Arbeit an "Die Räuber". Die Aufführung des Stücks wurde zu einem überwältigenden Erfolg. Als ihm der Herzog jegliche schriftstellerische Arbeit untersagte, floh Schiller 1782 nach Mannheim. Später entstand in Bauerbach das Trauerspiel "Luise Millerin", dann "Kabale und Liebe" genannt.
In diesem rechnet er mit Herzog Karl Eugen und dem absolutistischen System ab. Im folgenden möchte ich die wesentlichen Kritikelemente am Absolutismus im Trauerspiel "Kabale und Liebe" aufzeigen.
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