. Das Buch ist in Kapitel gegliedert, deren Länge sehr unterschiedlich ist.
. Die Mischung aus chronologischen geschichtlichen Daten und biographischen Elementen aus dem Leben der Hauptsarstellerin lassen die Erzählung auf den Leser realistischer und zugleich plastischer wirken.
. Ein Vergleich mit Hackls Buch "Auroras Anlaß" führte zu einer besonders auffälligen Tatsache: Am Anfang beider Romane wird jeweils ein besonderes, schwerwiegendes Ereignis dargestellt. Bei "Aurora" ist es der Mord an Hildegart. Und in diesem Buch ist es die Aussetzung des Säuglings Simòn. Erst im weiteren Verlauf der Erzählung erfährt der Leser näheres. Von Anfang an vermag Hackl die Aufmerksamkeit und das Interesse des Lesers auf geschickte Weise zu erwecken.
. Außerdem zieht sich der üppige Spannungsbogen durch das ganze Buch. Zuerst durch die Bedrohung Saras und ihrer Entführung und dann durch die Schilderung der Folter, stellt sich der Leser die permanente Frage: Hält Sara das aus und wird es ihr gelingen Simón irgendwann wiederzufinden. Die anschließende Suche nach dem Kind, die etwa die Hälfte des Buches in Anspruch nimmt, verläuft nicht weniger spannend. Der besorgte Leser weiß nicht, ob die die Mutter und das Kind nun zusammenfinden werden oder nicht. Da die Geschichte letztendlich offen bleibt und nicht mit einem Happy End schließt, befindet sich der Leser bis zuletzt in einem Spannungszustand. Er wird diesen Roman so schnell nicht vergessen.
. Hackl erzählt den Roman in der allwissenden Form. Der Leser weiß also von Ereignissen die Sara nicht kennt, die aber über ihr Schicksal entscheiden werden, z.B. von der Militär-Verschwörung. Hackl steigert somit die Besorgnis des Lesers.
. Die gefühlvolle Schilderung aus Saras Sicht besonders zum Schluß der Erzählung, als sie Simón wiedergewinnen will, läßt eine enge Verbundenheit zwischen dem Leser und der Mutter entstehen.
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