Georg Büchner hatte 1834 bekanntlich mit dem Pastor Weidig die Gesellschaft
für Menschenrechte gegründet, die der politischen und militärischen
Schulung der beteiligten Studenten und Handwerker diente; Diese
Gesellschaft für Menschenrechte ist vergleichbar mit einer heutigen
politischen Untergrundbewegung; Dort prallten 2 Bewegungen aufeinander: die
liberal-bürgerliche unter der Führung von Weidig und die
revolutionär-demokratische unter Büchner, wobei die liberalen Grundsätze
der bürgerlichen Gesellschaft Büchner nicht interessierten, denn er kämpfte
für eine soziale Revolution unter Beteiligung der breiten Volksmassen.(Doch
um der Revolution willen ist Büchner bereit, auch mit den Liberalen
zusammenzuarbeiten, die anhand von Flugschriften zur Aufwiegelung der
Massen den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen ein Ende machen
wollten)Im Rahmen dieses politischen Strebens erscheint wohl Büchners
revolutionärste Schrift, der \"Hessische Landbote\", der vor allem an die
breite Schicht der Bevölkerung gerichtet war, was auch der Titel
\"Hessischer Landbote\" beweist. Büchner hoffte damit mit dieser 8-seitige
Flugschrift die breite Masse für die Revolution zu gewinnen. Büchner hatte
den Text für bzw. teilweise mit Weidig verfaßt, doch diesem war der Ton der
Schrift wohl etwas zu hart, so daß er an einigen Stellen mildernde
Verbesserungen anbrachte, bevor er sie mit einer Auflage von ungefähr 1000
Stück an seine Anhänger verteilte, die sie unters Volk bringen sollten.
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