Effi: Sie wird dem Leser als liebenswertes, sympathisches und temperamentvolles Mädchen vorgestellt. Sie wächst auf dem gehüteten und ländlichen Adelssitz ihrer Eltern auf, ohne eine reale Vorstellung von den Tatsachen und Verhältnissen außerhalb ihrer kleinen Welt zu entwickeln. Sie ist ein verspieltes Mädchen und ihr größtes Vergnügen ist es hoch in die Luft zu schaukeln. Sie ist sehr anspruchsvoll, vergnügungssüchtig und ehrgeizig. Während ihrer Ehe hat sie Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Zuwendung, denn keines von beiden kann ihr Innstetten geben. Fehlende Liebe und ein mangelhaftes Verständnis machen sie empfänglich für die Zärtlichkeiten des ungeliebten Crampas. Nachdem die Affäre mit Crampas vorbei ist, hat Effi große Schuldgefühle und auch Schamgefühle. Crampas Tod, die Scheidung und den Verlust des Kindes übersteht sie zwar mit großem Schmerz aber doch mit Haltung und Würde. Sie findet sich mit dem Schicksal ab.
Als Effi feststellt, dass sich ihr eigenes Kind von ihr entfremdet hat, ist das eine seelische Erschütterung für sie, und dieser Schmerz trägt sehr zu ihrer Krankheit mit. Vor ihrem Tod, beweist sie noch wahren Edelmut, denn sie schreibt einen Brief an Innstetten.
Innstetten:
Innstetten hat einen guten Charakter und kultivierte Umgangsformen. Sein Amt nimmt ihn voll in Anspruch, und seinem Amt hat sich sein und seiner Frau Privatleben unterzuordnen. Er liebt zwar Effi, aber er findet keine Kraft diesem menschlichen Gefühl zu folgen. Er sah schon am Beginn das Glück seiner Ehe bedroht und so benutzte er Effis Gespensterfurcht, um sie mit der Spuckgeschichte von dem Chinesen an sich zu binden. Auch das Leben von Innstetten veränderte sich nach dem Duell durch und durch, denn der Blick mit dem der sterbende Crampas von ihm Abschied genommen hatte, verfolgte ihn noch lange und ließ ihn die tat fragwürdig werden.
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