Autor:
Thomas Bernhard, der 1931 in Holland geboren wurde, stammt aus einer Salzburger Familie. Er studierte Musik am Mozarteum in Salzburg und Dramaturgie in Wien.
bedeutende Werke: \"Frost\", \"Die Jagdgesellschaft\", \"Am Ziel\", \"Der Atem\". \"Eine Entscheidung\", \"Wittgensteins Neffe\", \"Eine Freundschaft\"
Inhaltsangabe:
1953 treffen sich die 3 angehenden Pianisten - Glenn Gould, Wertheimer und der namenlose Erzähler des Buches - am Mozarteum bei einem Kurs des Musiklehrers Vladimir Horowitz. Sie fühlen sich in ihrem gemeinsamen Streben nur das Höchste zu wollen als geistesverwandt.
Ihr künstlerisches Schicksal entscheidet sich jedoch rasch:
Wertheimer, der Gould Bachs \"Goldbervariationen\" spielen hört, sieht ein, dass Gould der bessere Pianist ist. Trotzdem beginnt er eine erfolgreiche Pianistenkarriere, diese beendet er jedoch nach wenigen Jahren.
\"Der Untergeher\" - so wird Wertheimer von Gould genannt - zieht mit seiner Schwester zusammen und wendet sich den Geisteswissenschaften zu. Der Erzähler zieht bereits im Sommer 1953 die Konsequenz aus der Begegnung mit Goulds Genialität. Er verkauft sein Klavier und entscheidet sich für eine Existenz als Weltanschauungskünstler.
Gould erreicht mit 51, nach Jahren in größter Einsamkeit, die allerhöchste Perfektion. Kurze Zeit später trifft ihn der Schlag und er stirbt während er ein letztes Mal die Goldbergvariationen spielt.
Wertheimer, der nach der Hochzeit von seiner Schwester mit einem Schweizer mit seinem Leben nicht mehr zurechtkommt, muss, da er Probleme mit seiner Lunge hat, aufs Land ziehen. Dort fühlt er sich unwohl und begeht schließlich, nur wenige Meter vom Haus seiner Schwester in der Schweiz entfernt, Selbstmord.
Der Erzähler begibt sich nach Traich, wo sein verstorbener Freund wohnte und erfährt, dass Wertheimer- wie sein Freund Glenn Gould - vor seinem Tod noch Bachs Goldbergvariationen gespielt hat. Mit dieser Tatsache beginnt auch das Buch. Der Erzähler findet in Wertheimer Haus unzählige Aufzeichnungen mit Gedankengängen, die Wertheimer auf Zettel gekritzelt hat. Er unterhält sich auch mit dem Knecht des Verstorbenen und erfährt, dass sein Freund Wertheimer ein Tyrann gewesen ist.
Erzählhaltung:
personalen Erzählhaltung (vorwiegend innerer Monolog); stark autobiographisch gefärbt;
Interpretation:
In diesem, stark autobiographisch gefärbten Buch, versucht Thomas Bernhard seine eigene Schulzeit zu verarbeiten. Der namenlose Erzähler steht also sicherlich für Thomas Bernhard. Für ihn ist Glenn Gould ein großes Vorbild. Darin besteht auch die erste Parallele zwischen dem Buch und Thomas Bernhards Leben: Glenn Gould gab es nämlich wirklich. Er spielte 1958 und 1959 Stücke von
Bach am Mozarteum, also gerade zu der Zeit, in der Thomas Bernhard am
Mozarteum studierte. - Die beiden Pianisten trafen sich jedoch nie
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