1.Inhalt:
Don Carlos, der Kronprinz des spanischen Weltreiches, liebt seine Stiefmutter, die Königin Elisabeth, welche somit Gattin seines Vaters König Phillip. Sie war eigentlich ihm versprochen, doch es ergab sich, dass sein Vater sie heiratete.
Carlos aber kämpfte mit seiner heimlichen Liebe und mit Hilfe seines Freundes, den Marquis Posa, der eben erst aus Brüssel zurückgekehrt war gelingt es ihm der Köngin seine Liebe im Garten zu gestehen. Sie aber weist ihn ab mit der Begründung es stünde ihm nicht zu seine Stiefmutter zu lieben.
Don Carlos wird daher von seinem Freund überredet sich in die Niederlande an der Stelle Herzog Albas versetzten zu lassen um dort für das Wohl der Unterdrückten und deren Freiheit zu kämpfen. Sein Vater lehnt dieses aber eiskalt ab und auch genauso sieht er die Beziehung zwischen seinem "warmherzigen" Sohn und ihm. Er hat nicht ihm geringsten Gefühle für Carlos, geschweige den Vertrauen.
Prinzessin Eboli, welche in den Infanten verliebt ist, gesteht ihm seine Liebe, jedoch dieser begeht einen Fehler indem er sie abweist mit der Begründung das er eine andere liebe. So plant diese gemeinsam mit dem herzog und Domingo eine Intrige um Carlos eine Abreibung zu verpassen. Sie berichten dem König Carlos habe eine Beziehung mit seiner Gattin. So beauftragt dieser Posa, ihm dieses Aussage zu bestätigen. Posa handelt gut und möchte den König davon überzeugen die tyrannische Herrschaft über die Niederlande zu beenden, außerdem überlegt er sich einen Plan wie er seinen Freund Carlos von diesem Verdacht zu befreien. Im Zuge seines Vorhabens lässt er Carlos gefangen nehmen um ihn besser zu schützen, schlussendlich leitet er noch den Verdacht der Affäre auf ihn und wir deshalb als Verräter erschossen, dadurch ist jedoch Carlos Flucht in die Niederlande geebnet. Dieser aber wird zu letzt noch bei der Königin angetroffen und so scheiterte das ganze Vorhaben und Carlos wird dem Großinquisitor übergeben.
2. Geschichtlicher Hintergrund
Schiller lehnte sich an die historische Quelle der "Histoire de Dom Carlos" von Abbé de St. Réals 1672 und an "Vie de hommes illustres et grands capitaines fraincais ét étrangers von pierre de Boudeilles Seigneur de Brantome.
Posa: als Vorbild Lafayette, ein französch. Staatsmann; der für die Unabhängigkeit Amerikas eintrat.
Phillip: erfundene Figur,die durch persön. Eindrücke (Millitärschule Solkude, Prinz Karl Eugen) Schillers geprägt wurde.
Stammbaum
Fernando Isabel Maximilian I. Maria v. Burgund
(reyes catóticos)
Juana ( la loca) Philipp der Schöne
Isabel de Portugal Karl der Große
Juan de Austria Felipe II.
1558 = Karl V. ; am Totenbett hat er Felipe II. Verpflichtet die Ketzer zu verfolgen
Phillip:
1. Frau: Manuela v. Portugal; Mutter von Carlos; bei der Geburt gestorben
2. Frau: Maria Tudor; keine Kinder
3. Frau: Elisabeth v. Valois; 1559 aus politischen Gründen geheiratet; 2 Töchter ( im Drama: Clara Eugenia)
4. Frau: Juana de Austria; Sohn und Nachfolger Philipp III.
1562 Carlos zieht sich bei einem Sturz eine schwere Kopfverletzung zu, und verändert sich von da an mental.
1567 Herzog Alba geht in die Niederlande um dort die Schwester des Königs (Magarethe v. Parma) als Statthalterin abzulösen.
1568: Carlos knüpft scheinbar Kontakt mit den Niederlanden gegen den Willen des Königs; wird daraufhin verhaftet und erkrankt an der Ruhr im Gefängnis wo er am 24. Januar 1568 an den Folgen starb. Im selben Jahr stirbt auch Königin Elisabeth.
3. Wie geht Schiller mit der historischen Wirklichkeit um?
a) Philipp Er wird sehr negativ dargestell; Absolutistischer Macht Politiker ("Vorbild": Karl Eugen v. Baden-Württemberg)
b) Posa Erfindung Schillers
c) Don Carlos idealer Held; wirklich: bösartiges, aggressives Kind, wollte Leute umbringen lassen, wenn sie gegen seinen Willen waren. Durch die zugezogene Kopfverletzung veränderte er sich weiter ins Negative, sein Tod entspricht nicht der Wahrheit.
d) Elisabeth fühlte sich wohl am Hof; Luxus; Brief an die Mutter "la plus heureuse femme du monde => "glückliche Frau"
e) Eboli historische Gestalt; ihre Geschichte jedoch erfunden.
4. Personen
Don Carlos - Kronprinz von Spanien hat sich in seine Stiefmutter verliebt; temperamentvoller Mensch; möchte nach dem die Versöhnung mit dem König gescheitert ist, in die Niederlande um dort um Freiheit zu kämpfen dieses wird ihm aber verweigert, dadurch wächst der Hass auf seinen Vater.
Marquis von Posa - Carlos bester Freund, vermittelt zwischen Carlos und der Königin. Er kämpft für die Freiheit, tritt an Stelle seines Freundes als Verräter zur Hinrichtung, dadurch ist eine Flucht Carlos möglich, er selbst jedoch wird erschossen.
Philipp- König von Spanien; Carlos Vater; bangt über einen Aufstand seines Sohnes gegen ihn. Liebt Eboli obwohl er in zweiter Ehe mit Elisabeth lebt. Achtet Posa als Berater und vertraut keinem wirklich.
Elisabeth- verheiratet mit Philipp; war aber eigentlich Carlos Verlobte, dieser gesteht ihr immer wieder seine Liebe, Elisabeth bleibt Philipp jedoch treu. Schwärmt aber noch für Carlos und will ihm bei der Flucht helfen.
Eboli - Prinzessin und Hofdame der Königin; liebt Carlos, dieser lehnt sie ab, dafür verrät sie ihm beim Königin auf Wunsch von Alba und Domingo.
Herzog von Alba - Vertrauter und Feldherr des Königs, soll in die Niederlande gehen, verachtet Carlos.
Domingo- Philipps Beichvater, will gemeinsam mit Alba den König beeinflussen. Handelt wie Alba zu seinen Gunsten.
6) Don Carlos als Drama zwischen "Sturm und Drang" und "Klassik"
STURM UND DRANG
AUFBAU: Einheiten eher nicht befolgt:
Ort: viele verschiedene Orte
Ziel: viele verschiedene Ziele
HANDLUNG: verschiedene Handlungen (Liebesgeschichte, pol. H.)
Carlos ist der typische Sturm und Drang Held:
n Vater - Sohn Konflikt
n Liebe zur Stiefmutter
n Überschwang der Gefühle
n Unbesonnenheit
n Naivität
n Schwarz-Weiß Malerei: extremer Unterschiede z.B. Gut und Böse
KLASSIK
Posa: klassischer Held; kämpft für die Ideen der Freiheit; opfert sich für diese à IDEENDRAMA (Dialog zw. König und Posa - "Sire, geben Sie Gedankenfreiheit")
in Blankvers ( 5-hebiger Jambus; ungereimt) "Jüngst kam ich an Flandern und Brabant".
7) Autor
Johann Cristoph Friedrich Schiller (1759-1805)
1773 Mitlitärakademie ("Militärpflanzschule") von Herzog Karl Eugen von Württemberg, strenge Schule, kaum Kontakt zu den Eltern.
Schiller befasste sich geheim mit der Literatur:
"Die Räuber": 1. Stück in der Schule verfasst
"Kabale und Liebe" Sturm und Drang
"Die Verschwörung zu Fiesko zu Genua"
"Don Carlos" - von Klassik und Sturm und Drang beeinflusst.
Ist von dieser Schule geflüchtet
1783 -1785 Theaterdirektor in Mannheim
Loslösung von Sturm und Drang es folgten philosophische Studien
1789-1794 Geschichtsprofessor in Jena
2 Werke verfasste er in dieser Zeit "Geschichte des Abfalls der Niederlande", "geschichte des 30-jährigen Krieges"
1790 Hochzeit mit Charlotte von Längefeld
1794-1805 lebte er in Weimar
1797 "Balladenjahr": Die Bürgschaft
Der Taucher
Gedankenlyrik Ode an die Freiheit
Die Glocke
Xenien (Epiegramme= 2 - 0der 4- zeiliges Gedicht mit Aussagen zu einem Thema.
Zusammen mit Goethe
Klassische Dramen: "Wallenstein" Trilogie:
"Wallensteinslager"
"Die Piccolomini"
"Wallensteins Tod"
(Wallenstein à Heerführer des 30-jährigen Krieges)
"Maria Stuart" - gegen Elisabeth
"Die Jungfrau von Orleans"
"Die Braut von Messina" - Motiv feindlicher Brüder
"Willhelm Tell" Freiheitsdrama; aus Sagenfigur macht er hsitorische F.
Philosophische Werke: "Über Anmut und Würde"
"Über die ästhetische Erziehung des Menschengeschlechtes"
Prosa Werke: "Die Geisterseher"
"Der Verbrecher aus verlorener Ehre"
8) Persönliche Wertung
Mir hat das Werk am Beginn recht gut gefallen, da ich auf eine dramatische Handlung hoffte, die dann leider nur am Ende gegeben war. Mittendrin kamen schlussendlich nur politische Intrigen und langwierige Diskussionen über eventuelle Gnadesprüche, um die Verantwortung eines Königs oder eben die eines einfältigen Verliebten. Der einzige Erwähnenswerte in diesem Stück, ist Posa, doch auch dieser scheint mir eine Art Politiker zu sein.
Die Geschichte an sich war leicht zu lesen und zu verstehen. Die Personen waren zwar eindeutig charakterisiert, doch wie ich schon sagte ein Buch über eine Familie mit derartigen Problemen ist höchstens, so sehe ich das, einem Geschichtsunterricht wert und nicht meine Freizeit.
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