Obwohl ich die Geschichte etwas langatmig gefunden habe, hat sie mir dennoch ziemlich gut gefallen. Es ist ein Buch, über das man wirklich längere Zeit nachdenken muss, um zu realisieren, was die Menschen durchgemacht haben müssen.
Was erschütternd ist, ist die Tatsache, dass all diese Dinge vor einem guten halben Jahrhundert passiert sind und sich die Zeiten grundlegend geändert haben. Dadurch, dass anfangs das Leben auf einem Bauernhof beschrieben wird, könnte man fälschlicherweise den Eindruck bekommen, dass die Geschichte im 18. oder 19. Jahrhundert spielt. Dass dem nicht so ist, bekommt man sowieso nur durch kleine Hinweise mit, zum Beispiel durch die Erwähnung des Zweiten Weltkrieges oder durch die Hysterie der weiblichen Jugendlichen für die Beatles und durch den Gebrauch von Kühlschränken. Wenn es diese Tipps nicht gegeben hätte, hätte ich mich ordentlich in der Zeit verschätzt, eben weil es für heutige Verhältnisse kaum mehr vorstellbar ist, auch wenn Gewalt in der Familie nicht auszuschließen ist.
Dadurch, dass mich das Buch zum Nachdenken gebracht hat, kann ich es eigentlich jedem empfehlen, egal, ob er sich dafür interessiert oder nicht. Ich denke schon, dass es ein wichtiges Buch ist, weil ein Tabuthema angesprochen und ziemlich offen behandelt wurde.
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