Urs Widmer wurde am 21. Mai 1938 in Basel geboren.
Eine bildungsbürgerliche Familie und ein recht literarisches Umfeld waren der beste Nährboden für das Talent des Baslers Urs Widmer: Sein Vater war der Gymnasiallehrer, Literaturkritiker und Übersetzer Walter Widmer, der seinem Sohn die \"Liebe zu den Wörtern ohne Niveau, den sogenannt unanständigen Wörtern\", weitervererbt hat. Urs Widmers Deutschlehrer im Realgymnasium war der Schriftsteller Rudolf Graber. Heinrich Böll war gern- und oft gesehener Gast im Hause Widmer. Urs Widmer studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris, danach promovierte er 1966 mit einer Arbeit über die deutsche Nachkriegsprosa. 1967 zog Urs Widmer nach Frankfurt am Main, wo er Lektor im Suhrkamp Verlag und Literaturkritiker und -dozent wurde. Frankfurt gefiel ihm, er blieb 17 Jahre lang dort, im Suhrkamp Verlag allerdings nur bis 1968. Mit anderen Lektoren rief er den \'Verlag der Autoren\' ins Leben. Kurz nach der Gründung wurde er mit seinem Erstling "Alois" selber zum Autor, zu einem, dem es nicht genügt, \"wenn Literatur nur den Ist-Zustand schildert", so Widmer.
Widmer verfasst sowohl skurrile Erzählungen und Hörspiele, als auch satirische, zwischen Realität und Phantasie angesiedelte Theaterstücke wie "Im Kongo" und "Der blaue Siphon". Im Jahre 1987 erhielt er den Baseler Literaturpreis. Für das Stück \"Top Dogs\" bekam Widmer 1997 den Mühlheimer Dramatikerpreis sowie den 3Sat-Innovationspreis. Urs Widmer wurde in der Kritiker-Umfrage der Fachzeitschrift \"Theater Heute\" zum Dramatiker des Jahres 1997 gewählt.
Urs Widmer lebt und arbeitet heute als Schriftsteller in Zürich; er ist verheiratet und hat eine Tochter.
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