In der Kurzgeschichte "Nachts schlafen die Ratten doch" von Wolfgang Borchert erzählt der Autor, wie der neunjährige Jürgen, ein im Zweiten Weltkrieg lebender Junge, von dem unsinnigen Gedanken besessen ist, seinen kleinen Bruder, der tot unter den Schuttresten eines Hauses liegt, nachts vor den Ratten schützen zu müssen.
Jürgen, ein Kriegskind, sitzt vor seinem zerbombten Haus, als ein älterer Mann mit einem Korb auf ihn zukommt, in dem sich, wie sich herausstellt, Kaninchenfutter befindet. Zuerst will Jürgen diesem nicht verraten, was er macht, aber schließlich erklärt er, daß er auf seinen kleinen vierjährigen Bruder, der bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen ist und nun tot irgendwo unter den Schuttresten begraben liegt, aufpassen muß und ihn vor den Ratten schützen will.
Der Mann erkennt die Unsinnigkeit dieses Vorhabens und bemüht sich, das Kind abzulenken, indem er ihm eines seiner 27 Kaninchen verspricht und dem Jungen vorlügt, daß Ratten doch nachts schlafen. Daraufhin freut sich Jürgen und beschließt, die Nacht nicht mehr wartend vor dem Haus zu verbringen.
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