· Hugo, Philipp, Jakob Wolf wurde als viertes Kind seiner Eltern Filipp und Katharina, geb. Nußbaum am 13. März 1860 in Windischgraz (Jugoslawien) geboren.
· Er war klein, breitschultrig, braunäugig, seine Oberlippe und sein Kinn wurden später von einem Bart bedeckt.
· Mit 5 Jahren brachte ihm sein Vater, der Lederer und Lederkaufmann war, das Klavier- und Violinespielen bei. Hugo spielte die 2. Violine im Hausorchester des Vaters.
· Sein größter Traum war es, Musiker zu werden. Er vernachlässigte die Schule und schrieb sich 1875 als fünfzehnjähriger am Wiener Konservatorium ein. Dort blieb er jedoch nur 2 Jahre - aufgrund seines Verhaltens musste er gehen. Seine weitere Ausbildung erwarb er sich autodidaktisch.
· Wie kein anderer Komponist musste er sich schwerlich durchringen; seinen Unterhalt bestritt er als Gelegenheitsklavierspieler und Korrepetitor und durch die Hilfe seiner Freunde. In dieser Zeit (1875-1878) komponierte er 50 Lieder.
· 1881 arbeitete er kurzzeitig als zweiter Operndirigent in Salzburg.
· 1884 wurde er Musikerkritiker beim \"Salonblatt\", einer Wiener Wochenschrift. Schwärmend schrieb er über Wagner, Liszt und seine Feindseligkeiten gegenüber Brahms waren mehr als deutlich vernehmbar.
· \"Sie hatten dem Ansehen von Brahms, der sie amüsiert aufgenommen, nichts, Wolf aber sehr geschadet\". Nach vierjähriger Tätigkeit verließ er die Zeitung.
· Ab 1887 folgten die erfolgreichsten Jahre seiner \"Musikkarriere\". Seine Werke wurden von Verlegern gedruckt, seine Lieder wurden bei Konzerten gesungen und ebenso begleitete er am Klavier Aufführungen seiner Stücke.
· Er vertonte innerhalb von 12 Monaten 43 Gedichte von E. Mörike und 50 Goethe Texte, schrieb ein Italienisches und ein Spanisches Liederbuch.
· Als er 1895 innerhalb von 9 Monaten seine erste Oper komponierte - Der Corregidor - schrieb er dies nicht aus zwingendem Willen, sondern weil er Angst hatte in die Schublade eines Liederkomponisten gesteckt zu werden.
· Im Februar 1897 war sein letzter öffentlicher Auftritt. Es war ein Liederabend in Wien, bei dem mehr als die Hälfte des Programms wiederholt werden musste.
· Seine letzten Lieder entstanden einen Monat später - es waren drei Sonette nach Michelangelo.
· Durch eine nicht erkannte und somit nicht behandelte Lues traten Symptome der Syphilis hervor - die auf Tabes beruhende Ataxie, die zu einer Paralyse führte und die Wahnvorstellungen, die durch die progressive Paralyse zum Vorschein kamen à er wurde auf eigenen Wunsch nach einem Selbstmordversuch in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert. Der Unterhalt für die Klinik wurde mit Hilfe des Wieners und des Berliners Hugo-Wolf-Vereins und verschiedene andere Spenden hervorgebracht.
· Letztendlich starb er an einer Lungenentzündung am 22.02.1903 in der Landesirrenanstalt Wien. Begraben wurde er auf dem Zentralfriedhof nächst Beethovens und Schuberts Gräbern.
· Hugo war ein Zyklothyme - von einer Sekunde auf die andere verfiel er in Depressionen, obwohl er zuvor noch gut gelaunt war. Diese verstärkten sich vor Ausbruch seiner Krankheit - er wurde egozentrisch, undankbar doch seiner Freunde hielten ihm brüderlich die Treue.
· Wolf war dagegen Gedichte neu zu vertonen, die schon andere Komponisten vertont hatten. Nur einzelne Gedichte von Mörike, die schon Schumann bearbeitet hatte, vertonte er wieder neu.
· Hugo hinterließ 311 Lieder, die er von 1875-1897 komponiert hatte; darin enthalten waren 53 Gedichte von E. Mörike, 20 Werke von Joseph von Eichendorff und 51 Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe.
Er komponierte 1891 das Spanische und 1892/96 das Italienische Liederbuch, wenige Werke für das Streichquartett (1879/80), die sinphonische Dichtung, Penthesilea, die italienische Serenade (1892) und seine 1. Oper \"Der Corregidor\" (1895).
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