Um das Jahr 1686 waren Felle das einzige Produkt am oberen Mississippi das die Weissen ineressierte. Der Grund ist einfach: es liess sich mit Gewinn verkaufen. Die einzigen Europäer die man also in diesem Gebiet antraf, waren Pelzhändler. Sie merkten dass die Indianer hervorragende Jäger und Trapper waren und was fast noch wichtiger ist, dass sie ihre Beute gerne gegen Waren tauschten. So brachten sie Decken, Kleider, Tabak, billigen Schmuck (z.T. als Geld verwendet) und Fusel, also billigen Whiskey zu den Indianern. Am Mississippi sassen die Pelzhändler den Winter über in warmen Blockhütten und wareteten auf den Frühling. Dann schwärmten sie aus, gingen den Fluss aufwärts zu den Indianerstämmen und machten ihre Geschäfte. Der älteste Bericht verrät, dass 15'000 Bären und Niederwildfelle nach Süden gebracht wurden. Das war im Jahr 1705!
Um die Wende zum 19. Jh. wurde eifrig Pelzhandel getrieben, mit den Indianern, die nicht wussten, was ihre Ware wirklich wert war. 1801 bedrängte ein französischer Reisender seine Regierung in Paris sie solle sich für den Pelzhandel am oberen Mississippi stark machen und die Briten vertreiben. Dass die Indianer die grössten Teile ihrer Beute auf französischen Terrain machten war nicht einmal das wichtigste. Es gab einen Herrn Perrin du Lac der folgendes vorrechnete: Felle, die von französischen Pelzhändlern, "voyageure" genannt, mit ihren Birkenrindenkanus auf dem Fluss abwärts gebracht wurden, könnten in einem Monat in New Orleans sein. Bei einer Kostensteigerung von 10 bis 12 Cent pro Einheit. Das war billiger als die Ware der Engländer. Diese müssten mit 32 Cent Mehrkosten rechnen und brauchten erst noch 4 Monate da sie die Waren von der Atlantikküste nach Prairie du Chien bringen mussten. Zum Schluss fügte er noch eine Handelsstatistik an, laut welcher die Briten den Franzosen fast 3000 Bündel Felle "vor der Nase wegkauften".
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