Houston Stewart Chamberlain
1 Einleitung
2 Biographie
2.1 Werke
3 Vorstellung des Buches Kriegsaufsätze
2 Biographie
Houston Stewart Chamberlain wurde am 9. September 1855 in Portsmouth im Stadtteil Southsea geboren und entstammte einer wohlhabenden Adelsfamilie. Chamberlains Mutter starb bald nach seiner Geburt und hinterließ dem viel beschäftigten Vater die Verantwortung über die Erziehung der drei Söhne. Vater und Sohn blieben sich Zeit ihres Lebens fremd, was vor allem daran lag, dass Chamberlain und seine Brüder die nächsten zehn Jahre in Versailles bei ihrer Großmutter und ihrer Tante verbrachten und ihren Vater kaum zu Gesicht bekamen.
In der Schule kam der scheue und sensible Junge nicht zurecht und war ständigen Anfeindungen seitens seiner Mitschüler ausgesetzt. Dieses Gefühl des Fremdseins das sich bereits in frühester Jugend entwickelte, begünstigte später seine Hinwendung zum Deutschtum.
Den wohl wichtigsten Einfluss auf Chamberlains neu erwachter Liebe zum Deutschtum hatte der deutsche Theologiestudent und spätere Pastor der deutschen evangelischen Gemeinde in San Remo ,Otto Kuntze. Er half dem gesundheitlich versehrten, aber sehr interessierten Knaben, seine Studien zu ordnen und förderte sein Interesse an Shakespeare und den Naturstudien. Chamberlain selbst begann sich, angeregt durch Kuntzes Deutschunterricht, neben französischen Klassikern, vermehrt mit deutscher Literatur zu beschäftigen. Goethe, Schiller und Kant zählten zu seinen Lieblingsautoren.
Im Winter 1874 lernte er in Cannes seine spätere erste Frau Anna Horst kennen. 1879 ließ Chamberlain sich in Genf mit dem Studium der Naturwissenschaften an der Universität Genf nieder. Gesundheitlich angegriffen und durch verschiedene Börsengeschäfte auch finanziell in den Ruin getrieben, war Chamberlain nun wieder in Abhängigkeit seiner Familie geraten. So zog er mit seiner Frau nach Dresden. Sein Übermaß an vorhandene Freizeit füllte er nicht nur mit zahlreichen kulturellen Aktivitäten aus, sondern vertiefte sich außerdem in das Studium von Kant und Platon. Beide Autoren fanden in seinen späteren Werken eingehende Betrachtung.
Chamberlain schuf mit den Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts ein Standardwerk des theoretischen Rassenantisemitismus, das einen großen Einfluss auf das Denken von Alfred Rosenberg und später Adolf Hitler hatte. Aber nicht nur in antisemitischen und deutschnationalen Kreisen fand sich die Leserschaft der Grundlagen. Kaiser Wilhelm II. war ebenso angetan von Chamberlain, wie D. H. Lawrence, Winston Churchill und sogar Albert Schweitzer. Die Jahre bis zum Ersten Weltkrieg verbrachte Chamberlain relativ ruhig in seinem Haus in Bayreuth. Die Niederlage des Deutschen Reiches überraschte Chamberlain sehr. Abgeschieden von der Außenwelt setzte er nun seine Hoffnung in den damals 34-jährigen Adolf Hitler, von dem er in Wahnfried besucht wurde. Chamberlain verstarb am 9. Januar 1927 im Alter von 71 Jahren, ohne das Dritte Reich erlebt zu haben, das er neben anderen nationalistischen Autoren durch sein schriftstellerisches Schaffen mit vorbereitet hatte. Zusammenfassend muss Chamberlain als einer der wichtigsten intellektuellen Wegbereiter des nationalsozialistischen Rassismus erwähnt werden.
2.1 Werke
- Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts, 1899
- 1905 Arische Weltanschauung
- Kriegsaufsätze 1915
- Lebenswege meines Denkens,1919
- Goethe, 1912
- Immanuel Kant: Die Persönlichkeit als Einführung in das Werk, 1905.
..und weitere
3 Vorstellung des Buches Kriegsaufsätze
Das Buch wurde 1915 in München herausgegeben und unterteilt sich in 6 Aufsätze die da heißen: "Deutsche Friedensliebe", "Deutsche Freiheit", "Die deutsche Sprache", "Deutschland als führender Weltstaat", "England", "Deutschland". Es umfasst 94 Seiten und ist in Sütterlin oder auch in deutscher Langschrift verfasst wurden.
In ihm wendet sich Chamberlain dem gegenwärtigen Krieg zu: der erste Aufsatz behandelt die vorangehenden Jahre, der zweite die Umstände, die den Krieg unvermeidlich machten, der dritte die zu erhoffende Zukunft. In dem ersten habe er namentlich eigene Erinnerungen und Erfahrungen verwertet. In dem zweiten war er bestrebt, eine sowohl methodisch wie inhaltlich unanfechtbare und ausreichende Antwort auf die Schuldfrage zu geben. Der dritte Aufsatz behandelt nur das Grundsätzliche; das Einzelne zu erörtern hätte zu weit geführt.
|