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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Gedichte:


1. Drama
2. Liebe

Für Hermann Hesse spielten Gedichte von Anfang an eine große Rolle. Er, der in jungen Jahren bereits sagte, daß er Dichter werden wolle und sonst gar nichts, veröffentlichte seinen ersten Gedichtband "Romantische Lieder" bereits 1899. Damals beteiligte er sich noch selbst mit 175 Mark an den Herstellungskosten. Ich möchte hier nur die einzelnen Gedichtbände erwähnen, mit einigen Anmerkungen des Dichters versehen und die erste und die dritte Fassung seines zuletzt geschriebenen Gedichts "Knarren eines geknickten Astes" darstellen.

Romantische Lieder:
Seine "Romantischen Lieder" entstanden von Jänner 1897 bis Frühjahr 1898 in Tübingen. Dort war der erst achtzehnjährige Hesse in einer Buchhandlung tätig.
Nur wenige Lieder der in 600 Exemplaren erschienen Auflage wurden in spätere Bände übernommen.
In einem Brief vom 2. 12. 1898 an seine Mutter heißt es: \"Die 'Romantischen Lieder' tragen schon im Titel ein ästhetisches und persönliches Bekenntnis. Ich nehme es als Abschluß einer Periode und glaube, daß auf mein ferneres Dichten von ihnen aus kein Schluß zulässig ist. \"*29
Mehr als 30 Jahre später äußert er sich in einem Brief an Alice Leuthold folgendermaßen:"Wie wichtig schien mir im Herbst 1899 diese kleine Büchlein, als ich das erste Exemplar meines ersten Buches in der Hand hielt! Ich bin dem treu geblieben, was ich damals begonnen habe, aber es war ein mühsamer Weg, und die Mühe hat sich nicht gelohnt. Aber dennoch: das Beste, was das Leben geben kann, nämlich liebe Freunde, das hat es mir gegeben, und ich bin dafür dankbar. \"
Trost der Nacht:
Es enthält die seit 1915 geschriebenen Gedichte, einschließlich die nach 1927 geschriebenen "Letzten Gedichte\".
Vom Baum des Lebens:
Der 1934 im Insel Verlag erschienene Band mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren war bereits nach 5 Wochen vergriffen. Daß auch Hesse nicht damit gerechnet hat, beweist sein ironisch gemeinter Kommentar, daß sein Buch" nun in diesem schönen Augenblick erscheint, wo die Welt und Deutschland sich so innig und ausschließlich für Gedichte interessiert. \"
Stufen:
Beinhaltet alte und neue Gedichte, stellt also eine Auswahl von Gedichten dar.
Die Auswahl der Gedichte wurde auf Wunsch des Suhrkamp Verlages von Hesse selbst vorgenommen.
\"Doch gibt es auch jetzt noch gute Erlebnisse und Momente. Dazu gehört das Erscheinen dieses Buches. Seit Jahrzehnten habe ich bedauert, daß es, seit der >Trost der Nacht< vergriffen ist, keine erfreuliche Ausgabe meiner Gedichte mehr gab. Der dicke Band mit sämtlichen Gedichten ist eine philologische Angelegenheit und hat mir auf die Dauer keine Freude gemacht. Endlich habe ich es jetzt geschafft. Die Auswahl in diesem Band hat außer mir noch meine Frau, mein Verleger und einer seiner Lektoren besorgt. \"
Die späten Gedichte:
Der Band sammelt die Gedichte von 1944 bis 1962.
Neben Gedichten aus "Stufen" beinhaltet die Sammlung 6 Gedichte aus dem Privatdruck "Hermann Hesse zum Gedächtnis\".
\"Knarren eines geknickten Astes" ist das letzte von Hermann Hesse geschriebene Gedicht.
Es folgt die erste Fassung, welche am 1. August 1962 entstand, und die dritte Fassung, die am 8. August 1962 niedergeschrieben wurde, also einen Tag bevor Hermann Hesse starb.

Knarren eines geknickten Astes

(Erste Fassung)


Geknickter Ast, an Splittersträngen
Noch schaukelnd, ohne Laub, noch Rinde,

Ich seh ihn Jahr um Jahr so hängen,
Sein Knarren klagt bei jedem Winde.

So knarrt und klagt es in den Knochen

Von Menschen, die zu lang gelebt,
Man ist geknickt, noch nicht gebrochen
Man knarrt, sobald ein Windhauch bebt.


Ich lausche deinem Liede lange,
Dem fasrig trocknen, alter Ast

Verdrossen klingt´s und etwas bange,
Was du gleich mir zu knarren hast.



Knarren eines geknickten Astes

(Dritte Fassung)


Splittrig geknickter Ast,
Hangend schon Jahr um Jahr,

Trocken knarrt er im Wind sein Lied,
Ohne Laub, ohne Rinde,

Kahl, fahl, zu langen Lebens,
Zu langen Sterbens müd.

Hart klingt und zäh sein Gesang,
Klingt trotzig, klingt heimlich bang

Noch einen Sommer,
Noch einen Winter lang.


Zu der dritten Version des Gedichts schreibt Werner Weber: \"Jetzt frei von >Ich< und >Man

 
 

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