Norwegische Märchen lassen sich in drei Hauptgruppen einteilen: Tiermärchen, Wunder- und Zaubermärchen und Schwankmärchen.
In den Tiermärchen spielen hauptsächlich der Bär, der Fuchs und der Wolf mit. Auch Märchen mit Haustieren wie Katze, Ziege oder Hund sind beliebt. Sie können zwar sprechen und sich wie Menschen verhalten, doch ihre tierischen Eigenschaften gehen ihnen nicht verloren. Das Thema einer Vielzahl von Märchen liegt einer bestimmten Eigenschaft eines Tieres zugrunde.
Die bedeutendste und größte Gruppe stellen die Wunder- und Zaubermärchen dar. Sie erzählen von besonderen Wesen wie Riesen, Drachen, Trollen, sowie Menschen mit übernatürlichen Kräften. Man findet Phantastisches wie Tarnkappen, Schlösser aus Gold oder gläserne Berge. Die Struktur folgt einem festen Muster: Zuerst wird von einem Unglück oder Schaden berichtet; der Held wird dann mit den nötigen Hilfsmitteln ausgerüstet. Meist trifft der Held auf eine Prinzessin; nach anfänglichen Schwierigkeiten wendet sich alles zum Guten, und er hat "die Prinzessin und das halbe Königreich gewonnen".
Viele Zaubermärchen handeln von Verwandlungen und Trollen - ebenfalls mit glücklichem Ausgang. In norwegischen Volksliedern werden diese Themen oft aufgegriffen. Verwandlungsmärchen haben ihren Ursprung teilweise bei griechischen Mythen, und erzählen davon, wie Menschen oder Tiere in andere Geschöpfe verwandelt werden.
Typisch für die Schwankmärchen ist eine Anhäufung von wunderlichen Ideen und witzigen Einfällen.
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