Daten: In vielen Ländern regt sich inzwischen Widerstand gegen die kulturelle Vorherrschaft der. Die einzelnen Länder Europas etwa haben entschieden - und sie verfügen über die Kulturhoheit, nicht die Europäische Union -, dass Kunstprodukte keine normalen Wirtschaftsgüter sind, die sich ungeschützt dem Wettbewerb stellen müssen. Vielmehr sollten lokale, regionale, nationale, selbst grenzüberschreitende kulturelle Eigenheiten, künstlerische Aussagen und Sprachen bewahrt und gepflegt werden. Beispiele: Buchpreisbindung - garantiert, dass der Markt nicht von Bestsellers überschwemmt wird u. kleiner Läden überleben können. - 16% Mehrwertsteuer - in allen Westeuropäischen Ländern nur 7% auf Kunstprodukte.
(CD, eine Videokassette, einen Film, ein Buch oder ein Gemälde) Wird im Osten einführt. - Regionen und Nationen (außer USA) fördern überall auf der Welt künstlerische Produkte mit öffentlichen Geldern, vor allem Kino- und Fernsehfilme, in einigen Ländern auch Bücher und Zeitschriften oder CD-Aufnahmen von Konzerten. - Darüber hinaus haben fast alle europäischen Länder für sich entschieden, einheimischen künstlerischen Produkten Vorrang im Fernsehen einzuräumen. Dafür haben sie Quoten festgelegt. Die wettbewerbsfreudige Europäische Kommission hat 1989 beschlossen, dass 50 Prozent aller TV-Sendungen in der Europäischen Union außer den Nachrichten, der Werbung, Talkshows und Sportberichten europäischen Ursprungs sein müssen, wobei sie aus einem europäischen Land kommen oder Koproduktionen aus zwei oder mehreren europäischen Ländern sein können. - Und mit der Quotenregelung wird nicht nur das Kulturgut geschützt, sondern auch die Kulturindustrie, und dort vor allem die vielen mittelständischen Unternehmen, die Zulieferanten bei einer Fernsehsendung sind.
Frankreich: "Exception culturelle" - geheiligtes Prinzip der "kulturellen Sonderstellung" 1994 schon die ersten Gesetze. - Es verpflichtet die Radiosender dazu, zu 40 Prozent französischsprachige Musik zu senden. Vorteile: Seit 1994 stieg der Anteil der französischen Musik deutlich. Mittlerweile sind 59 Prozent der in Frankreich verkauften CDs französische Produktionen. Wurden 1990 nur 3 Millionen französische CDs im Ausland verkauft, stieg die Zahl auf 39 Millionen für das Jahr 2000 - bestehende Gesetz zum Erhalt der französischen Sprache Bislang gibt es bereits eine Liste mit fast 120000 englischen Worten, für die französische Begriffe angeboten werden. Unworte sind beispielsweise solche wie Fax, was auf gut französisch télécopie heißt.
Im Fernsehen müssen, auch zur Hauptsendezeit, 40 Prozent der Filme aus Frankreich und 20 Prozent aus anderen europäischen Ländern stammen. Ob diese beschützende Quotenregelung richtig oder falsch ist, ob auch Kulturgüter dem freien Markt überlassen werden sollten oder nicht, ist Gegenstand einer fortdauernden Kontroverse. Jedenfalls sorgen diese Fragen regelmäßig für viel Ärger bei den Verhandlungen mit den USA über die Fortschreibung der Abkommen über den internationalen Dienstleistungshandel (General Agreement on Trade in Services - GATS).
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