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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der philosoph sokrates


1. Drama
2. Liebe

1. Sein Leben
/ 1.1. Geburt und Eltern

In einem kleinen Vorort Athens, etwa eine halbe Stunde Fußweg außerhalb der Stadt, in Demos Alopeke, wurde um 469 v.Chr der Philosoph Sokrates geboren.



Seine Eltern, der Vater Sophrokes war ein angesehener Bildhauer und die Mutter Phainarete Hebamme, gehörten der gehobenen Mittelschicht an. Genauer gesagt gehörte er und seine Familie in die Klasse der Zeugitai, der dritten und untersten Klasse, die in Athen etwas galt.



Besonders von dem Beruf seiner Mutter war Sokrates sehr angetan und hat später in seiner Philosophie den Beruf der Hebamme genutzt, um an seinem Beispiel Gleichnisse anschaulicher zu machen.



1.2. Kindheit und frühes Erwachsenenleben

Über seine Kindheit ist nur sehr wenig überliefert worden. Es wird vermutet, dass er die übliche attische Schulbildung genossen hat und im Anschluss daran den Militärdienst leistete. Nebenbei half er vermutlich in der Bildhauerwerkstatt seines Vaters, in der er den gleichaltrigen Kriton kennen lernte, der ihn mit in die Stadt nahm.



Sein Äußeres war wahrscheinlich, wie sich aus den Überlieferungen schließen lässt, nicht dem damaligen Schönheitsideal entsprechend: Er besaß wohl einen dicken Bauch, Froschaugen und eine Knollnase und war vermutlich ziemlich klein.



1.3 Sokrates´ Familienleben

Um 450 v.Chr. heiratete Sokrates Xanthippe. Die beiden bekamen ein Kind namens Lamprokles. Auf Grund einer sehr niedrigen Einwohnerzahl wurde den Bürgern Athens gewährt, eine zweite Ehe eingehen zu dürfen. So zeugte Sokrates mit einer zweiten Frau, Myrtha, noch zwei weitere Kinder, Sophroniskos und Menexos.











1.4. Sokrates im Krieg

Sokrates hat mit ziemlicher Sicherheit von 431 bis 429 v.Chr. im Peloponnesischen Krieg und am Kampf in Potidai teilgenommen. Bei dieser Schlacht rettete er Alkibades das Leben, indem er ihn in einem Gewühl von Feinden vom Schlachtfeld trug. Nach Teilnahme an weiteren Kämpfen, lieferte er 404/403 v.Chr. einen weiteren Beweis seiner Tapferkeit: Unter Lebensgefahr verweigerte er einen Befehl, um sich nicht an einem politischen Mord mitschuldig zu machen. Kritias nämlich, der damalige Führer der Regierung, befahl den Demokraten Leon in Salamis festzunehmen und ihn nach Athen zu bringen, wo ihn sein Todesurteil erwartete. Nur durch den Zufall, dass Kritias verstarb, konnte Sokrates am Leben bleiben.



1.5. Die Anklage

Um 399 v.Chr. wurde Sokrates von drei angesehenen Männern aus Athen, Anytos, Lykon und Meletos, angeklagt. Meletos war der Hauptkläger. In der attischen Ordnung gab es zwei Arten von Klagen: die öffentliche Anklage, die nur direkt von dem Verletzten oder dessen Vertreter und die private Anklage, die von jedem unbescholtenen Bürger erhoben werden konnte. Sokrates hatte sich gegenüber einer öffentlichen Anklage zu verantworten. Der Gerichtshof bestand aus den üblichen 501 Geschworenen bei größeren Prozessen. Die Anklage lautete wie folgt:

"Zur Niederschrift gegeben hat dies Meletos, der Sohn des Meletos aus Pitthos, gegen Sokrates, den Sohn des Sophraniskos aus Alopeke: Sokrates handelt rechtswidrig, indem er die Götter, die der Staat anerkennt, nicht anerkennt und andere, neuartige göttliche, dämonische Wesen einzuführen sucht; er handelt außerdem rechtswidrig, indem er junge Leute verdirbt. Strafantrag: Tod!"



In Wirklichkeit wurde sich in Athen um die Religiosität eines anderen nicht gekümmert, aber es war jeder Vorwand recht, um einen politischen Gegner aus dem Weg zu räumen.



Der attischen Prozessordnung entsprechend, verteidigte sich Sokrates vor Gericht selbst. Es wäre zwar erlaubt gewesen, eine vorgefertigte Rede eines Schreibers zu verlesen, doch das Angebot des Lysias lehnte er ab. Der erste Teil seiner Verteidigungsrede spricht direkt die Vorwürfe gegen Sokrates an. Daraufhin wird Sokrates zum ersten Mal mit 280 (schuldig) zu 220 (nicht schuldig) für schuldig gesprochen. Allerdings wird angenommen, dass die Geschworenen bestochen wurden. Der zweite Teil macht von dem Recht Gebrauch, einen anderen Strafantrag zu stellen. Sokrates eigener Antrag schlägt jedoch mehr eine Belohnung, als eine Bestrafung vor. Er fordert eine Ausspeisung im Pyrtaneum. Jedoch hat er mit diesem Vorschlag die Geschworenen so verärgert, dass viele von ihnen die Meinung änderten: Nun wurde er mit 360 zu 140 Stimmen für schuldig erklärt. Der dritte Teil beinhaltet lediglich Schlussworte an die Richter.





1.6. Der Vorschlag zur Flucht

Zwischen dem Schuldspruch und der Vollstreckung des Todesurteils lag eine ungewöhnlich lange Zeit. Dies war dem Schiff zu "verdanken", das von Athen alle neun Jahre losfuhr, um dem Gott Minotaurus auf Kreta ein Opfer von sieben Mädchen und sieben Jungen zu bringen. Das Gesetz schrieb vor, dass während der Zeit, die dieses Schiff unterwegs war, keine Todesurteile durchgeführt werden durften. Sokrates wurde in dieser Zeit täglich von engen Freunden besucht und eines Tages versuchte Kreon ihn zur Flucht aus Athen zu überreden. Nach langem Nachdenken entschied er sich aber dafür, dass sein Tod die bessere Entscheidung sei, als sich den Rest seines Lebens verstecken zu müssen.

"Es ist besser, Unrecht zu leiden, als Unrecht zu tun."




1.7. Der Todestag

Um 399 v.Chr. stand der Todestag von Sokrates bevor, den er mit seinen engsten Verwandten verbrachte. Seine weinende Frau Xanthippe schickte er weg, was für das damalige Verhalten eines Mannes üblich war. Übrig blieben Appolodoros, Kritobulos mit seinem Vater Kriton, Hermogenes, Epigenes, Aischines, Antistehnes, Ktesippos und Menexos, sowie Simias, Kebes und Phaidones aus Theben und Eukleides und Terpsion aus Megara.



Die Männer diskutierten bis tief in die Nacht über die Unsterblichkeit der Seele, bis Sokrates ruhig und besonnen den Schierlingsbecher leerte.



2. Sein Charakter



Über den Charakter von Sokrates weiß man erstaunlich gut bescheid. Er war vermutlich sehr abgehärtet, da er das ganze Jahr über barfuss ging und dünn bekleidet war. Grund dafür war wahrscheinlich, dass er jeglichen Luxus ablehnte, auch wenn er sich ihn hätte leisten können.

Er hatte das gesamte Geld seiner Eltern aufgebraucht, weil er ein einfaches Leben hatte führen wollen. Das bestätigt er mit folgendem Satz, den er oft gebraucht hat: "Wie zahlreich der Dinge, derer ich nicht bedarf."

Außerdem galt er als äußerst scharfsinnig und einfältig und besaß angeblich ein großes Maß an Selbstbeherrschung, Schlagfertigkeit und Humor.



Sokrates galt sowohl als tapfer als auch als hilfsbereit. Er kämpfte in zahlreichen Kriegen und befreite Freunde aus lebensbedrohlichen Situationen.



Ein besonderes Kennzeichen seines Charakters ist die Gedankenversunkenheit. Es heißt, dass er wegen Geistesverwirrung zu vielen Veranstaltungen zu spät gekommen war. So wird in einem von Platons Dialogen beschrieben, dass er eines Abends auf dem Weg zu einem Freund plötzlich stehen blieb und dort die ganze Nacht über eine Idee nachdachte, die ihm gerade gekommen war.



Sokrates hörte eine innere Stimme, die er selbst ein "daimonion" nannte. Er glaubte, dass sie ihm bei seinem Handeln leiten würde, und er hörte auf sie, wenn er nicht mehr weiter wusste.

 
 

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