In Stephen Kings Roman \"Brennen muß Salem\" ist Ben Mears als Hauptperson ein junger, erfolgreicher Romanschriftsteller.
Seine Bücher sind Auslöser öffentlicher Empörung, weil darin Verbrechen, unter anderem auch sexuelle Gewalt, sehr genau geschildert werden. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - sind die Bücher allesamt Bestseller.
Als Kind wohnt Ben vier Jahre lang bei seiner Tante Cindy in Jerusalem\'s Lot, nachdem sein Vater gestorben ist. Seine Mutter nimmt sich das Leben, als Ben vierzehn Jahre alt ist. Während der Zeit in Lot hat Ben ein unheimliches Erlebnis, das mit dem Marstenhaus zusammenhängt und sowohl seine spätere relativ unvoreingenommene Einstellung dem Übernatürlichen gegenüber als auch seine irrationale Furcht vor dem Marstenhaus maßgeblich beeinflußt.
Seine Tätigkeit als Schriftsteller scheint Ben Spaß zu machen. Bevor er ein Buch schreibt, recherchiert er erst sehr lange und setzt sich mit dem Umfeld des Themas auseinander, bevor er zu schreiben beginnt. Wenn er dann endlich begonnen hat, arbeitet er oft bis tief in die Nacht hinein. Sein neuer Roman handelt vom Marstenhaus, da Ben dieses Thema persönlich sehr interessiert und er darin auch seine Erlebnisse aus der Kindheit verarbeiten kann.
Ben ist sehr bescheiden. Wenn ihm jemand ein Kompliment wegen der Qualität seiner Romane macht, antwortet er mit Sätzen wie \"Danke. Wenn ich es [das Buch] in die Hand nehme, frage ich mich immer, wieso es gedruckt wurde\" (S. 20). Diese Bescheidenheit kommt auch dadurch zum Ausdruck, daß Ben immer auszuweichen versucht, wenn er nach dem Inhalt seines neuen Romans gefragt wird.
Als Ben merkt, daß die Mutter seiner neuen Freundin Susan aufgrund seiner Bücher ihm gegenüber voreingenommen ist und ihn schon vor dem Kennenlernen unsympathisch findet, reagiert er darauf mit überlegener Zurückhaltung.
Am Anfang ist die Einstellung der Einwohner dem Fremden Ben Mears gegenüber sehr von Angst geprägt. Ben wird sogar mit der Mordserie in Verbindung gebracht, die örtliche Polizei beantragt beim FBI eine Überprüfung seiner Person, doch das FBI meldet, daß Ben nicht vorbestraft ist, und die Vorurteile verschwinden mit der Zeit.
Bens Einstellung zum Marstenhaus und den Ereignissen, die möglicherweise damit in Zusammenhang stehen, ist realistisch, aber nicht radikal rational. Seiner Meinung nach \"mag etwas Wahres an der Vorstellung sein, daß Häuser die Emotionen, die in ihnen erlebt wurden, speichern, daß sie sozusagen damit aufgeladen werden\" (S. 37). Deshalb steht er auch der Behauptung des Lehrers Matt Burke, der nachts Vampire bemerkt haben will, zwar kritisch, aber nicht völlig ungläubig gegenüber. Ben geht sehr sachlich an den Fall heran, d.h. er verfolgt auch Gedankengänge, die ihm selbst unlogisch erscheinen. Trotzdem wäre auch ihm eine logische Erklärung für die Ereignisse lieber, was er so ausdrückt: \"Wenn, was immer dort geschah, mein Gedankengebäude zum Einsturz bringt, wird niemand glücklicher sein als ich\" (S. 204). Überhaupt übernimmt Ben im Laufe der Geschichte eine Art Führerrolle bei der Lösung des Rätsels. Matt Burke, der nach dem Herzinfarkt im Krankenhaus liegt und dort sehr viel Zeit zum Lesen von mystischer Vampirliteratur hat, ist der theoretische Anführer, der die Informationen über die Vampir
|