Alexander-von-Humboldt Gymnasium Premnitz Schuljahr 04/05 Facharbeit Name des Schülers: Felix Fehlberg Thema: Ein Autor, seine Zeit, ein Werk (Berthold Brecht - Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny) Unterrichtsfach/Kurs: GK11 Deutsch Kursleiterin: Fr. Braun Ausgabe des Themas: 26.10.04 Abgabetermin: 14.12.04 Erzielte Punktzahl/Note: Unterschrift des Kursleiters: Thema: Ein Autor, seine Zeit, ein Werk Seite 1.
Vorwort 3 2. Die Geschichte des Dramas 4 3. Berthold Brecht und seine Werke 3.1. Biografie von Berthold Brecht 5-6 3.2.
Das epische Theater 7-8 3.3. Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny 9-11 3.4. Die Bedeutung dieses Werkes 12 4. Welche Beziehung dieses Werk auf die heutige Zeit hat 13 5.
Abkürzungsverzeichnis 14 6. Materialanhang 15 7. Literatur- und Quellenverzeichnis 16 1. Vorwort In der folgenden Facharbeit will ich etwas über den berühmten Autor Berthold Brecht und über eines seiner berühmtesten Werke, nämlich "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny", erzählen. Berthold Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und er starb am 14.
August in Berlin. Er schrieb die Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" 1928/29 in Berlin. Es fiel mir nicht sehr schwer, dieses Werk von Brecht zu lesen, obwohl ich noch nie vorher ein Werk dieses Autors gelesen habe. Ich hatte erst Bedenken, dass Brecht seine Werke mit vielen Metaphern verschlüsselt und es damit in einer schwer verständlichen Sprache schreibt. Jedoch lag ich damit weit daneben. Brecht hat, zu mindestens dieses Werk, so geschrieben, dass jeder es lesen und auch verstehen kann.
Zwar ist mir beim ersten mal durchlesen die Bedeutung dieses Werkes nicht ganz so klar geworden, da ich mich zu sehr auf die Charaktere als auf die allgemeine Situation fokussiert habe, jedoch wenn man es ein zweites mal durchliest, wird einem der antikapitalistische Hintergrund dieses Werkes schnell deutlich. Dieser war auch ein Grund dafür, dass diese Oper bei ihrer Uraufführung in einem Theaterskandal endete und erst 3 Wochen später wieder aufgeführt werden konnte Aus Anlass dieser Facharbeit habe ich mir das Buch "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" von Berthold Brecht, welches durch den Suhrkamp Verlag erschienen ist gekauft und mich im Internet schlau gemacht. 2. Die Geschichte des Dramas Das Drama entstand in der griechischen Antike um 600 v. Christus und bedeutet übersetzt "Handlung". Die Wurzeln des Dramas liegen in Lobpreisungen des Gottes Dionysos, welcher der griechische Gott der Fruchtbarkeit und des Weines war.
Diese Lobpreisung wurde von Chören vorgenommen. Nach den bloßen Chorgesängen wurde später das Schauspiel eingeführt, welches dramatische Dialoge und Handlungen erlaubte. Als Handlungen dienten mitunter griechische Heldenepen, wobei das griechische Theater immer mit dem Dionysoskult zusammenhing, aber die Chöre mit der Zeit immer mehr in den Hintergrund gerieten. Durch diese Tatsache entwickelten sich mit der Zeit die Tragödie und die Komödie. Um es ganz genau zu nehmen, entstand die Komödie ebenfalls aus dem Dionysoskult, und zwar "aus den Umzügen junger berauschter Leute, die mit grotesken Masken derbe Späße trieben" . Neben den gerade genannten grotesken Masken waren Gewänder, Sprachrohre und sohlenerhöhte Bühnenschuhe fester Bestandteil des griechischen Theaters.
In Rom wurde ab 509 v. Christus das Theater weiterentwickelt. Es wurde z.B. auf Masken verzichtet, wodurch die Mimik in den Vordergrund rückte. In den weiteren Epochen wurde das Drama immer weiterentwickelt und abgewandelt, so entstand z.
B. im Mittelalter die Form des geistlichen Spiels, welches Passionsspiele, Weihnachtsspiele, Osterspiele oder Mysterienspiele sind oder die typische Form ein Drama in 3 oder 5 Akte einzuteilen. Jedoch wurde das Drama bis in das 17. Jahrhundert in Europa fast nur von Laien gespielt. Seitdem wurden bis ins 19. und 20.
Jahrhundert weitere Abwandlungen des Dramas geschaffen, wie z.B. von Berthold Brecht das epische Theater, zu welchem ich in dieser Facharbeit noch genauere Fakten bringen werde. Die 5 Akte, in die ein klassisches Drama eingeteilt wird, sind: Einführung (in welcher die Personen, die Situation, die Zeit und das Hauptproblem dargestellt werden), die steigende Handlung (in welcher sich die Situation zuspitzt und sich die Konflikte verdeutlichen), der Höhepunkt (in welchem der Konflikt seinen Höhepunkt erreicht und der Protagonist meistens zu einer Entscheidung gezwungen wird), die fallende Handlung (in welcher auf die bevorstehende Katastrophe hingewiesen wird) und die Katastrophe (in welcher das Hauptproblem auf eine tragische Weise gelöst wird). 3. Berthold Brecht und seine Werke 3.
1 Biografie von Berthold Brecht Berthold Brecht wurde in Augsburg am 10. Februar 1898 geboren. Seine Eltern waren Berthold Friedrich Brecht und Sofie Brecht . Er besuchte die Volksschule von 1908 bis 1917, danach machte er sein Notabitur an dem Realgymnasium Augsburg. Nach seiner Schulzeit studierte er in München Naturwissenschaften, Medizin und Literatur. Jedoch musste Brecht sein Studium ein Jahr nach Beginn abbrechen, da er als Sanitärsoldat in einem Augsburger Lazarett dienen musste.
In diesem Lebensabschnitt lernte Berthold Brecht Paula Bauholzer kennen, die 1919 einen Sohn von ihm bekam. Dieser Sohn hieß Frank Brecht und starb 1943 im zweiten Weltkrieg als deutscher Soldat in Russland. Als Brechts Mutter 1920 starb, traf er den Kabarettisten Karl Valentin, welcher Brechts spätere Werke deutlich beeinflusste. 1924 zog brecht nach Berlin und arbeitete dort als Dramaturg in Max Reinhardts Deutschem Theater als Kollege von Carl Zuckmeyer. 1922 heiratete Brecht Marianne Zoff, welche als Schauspielerin und Opersängerin arbeitete. 1923 bekam Marianne Zoff ein Mädchen, welches sie Hanne nannten.
Ein Jahr später wurde Brechts zweiter Sohn Stefan geboren. Jedoch ließ sich Brecht 1927 von Marianne Zoff trennen, um 1929 Helene Weigel zu heiraten, welche von ihm noch im gleichen Jahr Brechts zweite Tochter Barbara bekam. Da Brecht seit 1926 viel Kontakt zu sozialistischen Künstlern hatte und stark die Schriften von Hegels und Marx studierte, prägten diese ihn sehr stark. Mit 28 Jahren brachte Brecht seine erste Gedichtsammlung "Die Hauspostille" heraus. Ein Jahr später hatte er seinen Durchbruch mit dem Werk "Die Dreigroschenoper". 1933 wurde Berthold Brecht wegen Hochverrats angeklagt.
Jedoch konnte er am 28. Februar 1933 mit Familie und Freunden nach Dänemark flüchten, wo er 5 Jahre lebte. Seine Werke wurden jedoch im Mai von den Nationalsozialisten verbrannt. In der Zeit seines Exils reiste Brecht viel umher. 1939 reiste er von Dänemark nach Stockholm und 1940 nach Helsinki. 1941 fuhr er in der Transsibirieneisenbahn von Moskau nach Wladiwostok und dann fuhr er mit dem Schiff nach Amerika, wo er sich in Santa Monika niederließ.
Da er aber in Amerika kein richtiges Publikum für seine gesellschaftskritischen Stücke fand und ihm obendrein eine kommunistische Einstellung unterstellt wurde, flüchtete er während der Premiere seines Stücks "Das Leben des Galilei" in New York in die Schweiz. 1949 gelang es ihm dann mithilfe eines tschechoslowakischem Pass wieder nach Ost-Berlin einzuwandern. 1949 gründete er da mit seiner Frau das "Berliner Ensemble". 1955 erhielt Brecht in Moskau den Stalin-Friedenspreis. Berthold Brecht starb am 14. August 1956 in Berlin an einem Herzinfarkt und liegt zusammen mit seiner Frau Helene Weigel auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin begraben.
Brechts bekannteste Werke: Das Drama Baal, dreht sich um einen jungen talentierten Dichter, der mit jeder Frau schläft, die er kriegen kann. Er schrieb es 1918 während seines Militärdienstes und es wurde 1922 in München uraufgeführt. "Der Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny", welches in dieser Facharbeit beschrieben ist. In der "Dreigroschenoper" geht es um den Protagonisten Mackie Messer, der unter den Augen seines besten Freundes den obersten Polizeichef von London Verbrechen, Vergewaltigungen und Mord begeht und sich somit fast an den Galgen bringt. Er schrieb sie 1928 und sie wurde am 31. August 1928 in Berlin uraufgeführt.
In "Das Leben des Galilei" dreht sich die Handlung um den genialen Physiker Galileo Galilei, welcher das damalige Komplette Weltbild änderte und dafür als Ketzer betitelt wurde. Dieses Werk schrieb Brecht 1938 im dänischen Exil und seine Uraufführung war 1943. In "Der gute Mensch von Sezuan", geht es um 3 Götter, die nach Sezuan kommen um dort in einer von Egoismus geprägten Welt einen guten Menschen zu finden. Dieses Werk entstand 1926 und wurde 1943 in Zürich uraufgeführt. 3.2 Das epische Theater In den Anmerkungen zu der Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" charakterisierte Berthold Brecht das epische Theater gegenüber dem dramatischen Theater folgendermaßen: Dramatische Form des Theaters Epische Form des Theaters handelnd erzählend verwickelt den Zuschauer in eine Bühnenaktion Verbraucht seine Aktivität Ermöglicht ihm Gefühle macht den Zuschauer zum Betrachter, aber weckt seine Aktivität erzwingt von ihm Entscheidungen Erlebnis Weltbild Der Zuschauer wird in etwas Hineinversetzt er wird gegenübergesetzt Suggestion Argument Die Empfindungen werden konserviert bis zu Erkenntnissen getrieben Der Zuschauer steht mittendrin, miterlebt Der Zuschauer steht gegenüber, studiert Der Mensch als bekannt vorausgesetzt Der Mensch ist Gegenstand der Untersuchung Der unveränderliche Mensch Der veränderliche und verändernde Mensch Spannung auf den Ausgang Spannung auf den Gang Eine Szene für die andere Jede Szene für sich Wachstum Montage Geschehen linear In Kurven Evolutionäre Zwangsläufigkeit Sprünge Der Mensch als Fixum Der Mensch als Prozess Das Denken bestimmt das Sein Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Denken Gefühl Ratio Ich denke dieser von Brecht zusammengestellte Vergleich zwischen dem dramatischen Theater und epischen Theater gibt klar die Unterschiede dieser beiden Formen wieder.
Während die Aktivität des Zuschauers eines dramatischen Theaters verbraucht wird, so wird sie bei einem Zuschauer eines epischen Theaters sogar noch gesteigert, da er selbst überlegen und für sich Entscheidungen treffen muss. Der Zuschauer wird in keine Geschichte hineinversetzt, sondern er wird ihr entgegengesetzt und muss selbst für sich entscheiden, ob er mit allen Aktionen der Protagonisten einverstanden ist oder nicht. Da aber bei dem epischen Theater nicht wie im dramatischen Theater die Unveränderlichkeit des Menschen, sondern die Veränderlichkeit des Menschen im Vordergrund steht, können die Umstände, unter denen die Protagonisten und die restlichen Charaktere gerade handeln, ihr Handeln stark beeinflussen, z.B. verwandelt in der Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny", welche Brecht auf den technischen Standart des epischen Theaters bringen wollte, ein Taifun und ein Hurrikan die stark an Regeln gebundene Stadt Mahagonny mithilfe eines Mannes, welcher an einem Abend eine Regeln bricht, in eine Stadt, in der es keine Regeln gibt und man sich mit Geld alles erkaufen kann. Jedoch am Ende der Geschichte, als der Mann kein Geld mehr hat, wird ihm dieser Regelbruch vorgeworfen und er wird deshalb zum Tode verurteilt.
In diesem Zusammenhang erkennt man denke ich gut, die Veränderbarkeit des Menschen. Ein weiteres typisches Merkmal für das epische Theater ist der sogenannte Verfremdungseffekt, kurz V-Effekt. Der Verfremdungseffekt wird eingesetzt, um den Zuschauer über etwas bereits bekanntes durch einen anderen Zusammenhang verstärkt nachdenken zu lassen. Brecht hat es so definiert, dass wenn man den Zuschauer über etwas schon bekanntes noch einmal verstärkt nachdenken lassen wolle, man dieser Sache alles Selbstverständlichen und Einleuchtenden entnehmen müsse und durch historisieren die Vergänglichkeit dieser Sache zeigen müsse. 3.3 Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny In der Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny", welche Berthold Brecht 1928/1929 in Berlin schrieb und welche am 9.
März 1930 im Opernhaus Leipzig uraufgeführt wurde, geht es um eine Stadt namens Mahagonny, die von ein paar Aussiedlern, die eigentlich an einer Küste Gold suchen wollten, aber in einer öden Gegend nicht weiter kamen errichtet wurde und in welcher einzig und allein das Geld regiert. Die Oper beginnt, indem Dreieinigkeitsmoses, Willy der Prokurist und Leokadja Begbick in einer öden Gegend mit ihrem Lastauto stehen bleiben und weder vor noch zurück können und deshalb dort eine Stadt namens Mahagonny, was Netzstadt heißt, gründen. Nach und nach wächst die Stadt und einige Leute siedeln sich dort an. Unter anderen ein Mädchen namens Jenny Smith aus Oklahoma. Jahr um Jahr wird die Stadt bekannter und man nennt sie die "Goldstadt", da dort der Whiskey billig ist und man sich mit Geld dort alles kaufen kann. Mit den vielen Auswanderern, die nach Mahagonny ziehen kommt auch der eigentliche Protagonist der Oper, der Holzfäller, Paul Ackermann mit seinen Freunden Jakob Schmidt, Heinrich Merg und Joseph Lettner, auch Alaskawolf-Joe genannt, aus Alaska, wo sie als Holzfäller reich wurden, nach Mahagonny.
In Mahagonny trifft Paul auf die Prostituierte Jenny und verliebt sich augenscheinlich in sie. Aber mit der Zeit versinkt die Stadt im Chaos, da die Verbrechen steigen und die Preise immer weiter fallen, um so viele Menschen wie möglich in der Stadt zu halten. Doch die Ordnung in Mahagonny wird durch Verbote, wie "Schonen sie gefälligst meine Stühle!" oder "Machen sie keinen Krach!" wieder hergestellt. Als in Mahagonny oberflächlich gesehen die Ordnung wieder hergestellt wurde, kommt auf Mahagonny gleich die nächste Schreckensnachricht zu, da auf die Stadt ein Taifun und ein Hurrikane zusteuern. Im Angesicht des Todes lehnt sich Paul gegen alle die ihm für sinnlos erscheinenden Regeln auf und sing zum Beispiel ein verbotenes lustiges Lied. Jedoch bleibt die Stadt Mahagonny von dem Taifun und dem Hurrikane verschont und dank Paul heißt ab sofort der neue Leitspruch der Leute aus Mahagonny "Du darfst!" Dies geht auch noch ein Jahr lang gut und ab da an versinkt Mahagonny im Chaos.
Jakob Schmidt frisst sich Tod, Alaskawolf-Joe wird bei einem Boxkampf von Dreieinigkeitsmoses getötet und Paul verliert dabei sein Geld, da er alles auf Joe gesetzt hat. Danach gibt Paul für die Leute aus Mahagonny Whiskey aus, hat aber jedoch vergessen, dass er den Whiskey nicht bezahlen kann und da weder sein alter Freund Heinrich noch Jenny ihm Geld geben wollen und er somit die Richterin Begbick nicht bestechen kann, wird er wegen Zechprellerei zum Tode verurteilt. Nachdem Paul hingerichtet wurde, versinkt die Stadt wegen Teuerungen, Verwirrungen und Feindschaften total im Chaos und wird schlussendlich aufgelöst. Die Hauptpersonen dieser Oper sind: Paul Ackermann, welcher mit seinen Freunden 7 Jahre lang in Alaska Bäume gefällt hat und sich damit reich gemacht hat. Als er nach Mahagonny kam verliebte er sich in die Prostituierte Jenny. Aber als es ihm in Mahagonny wegen der vielen Verbote später nicht mehr gefallen hat, führte er die "Du darfst!" Revolution an, wodurch es in Mahagonny keine Gesetze mehr gab.
Am Ende der Oper wird er u.a. wegen Zechprellerei und anderen Delikten gehängt. Jenny Smith, welche mit 6 anderen Mädchen aus Oklahoma ziemlich am Anfang der Oper nach Mahagonny kam um dort als Prostituierte zu arbeiten. Später verliebte sie sich mehr oder weniger in den Holzfäller Paul. Jedoch leiht sie Paul später kein Geld, um die Rechnung zu bezahlen und besiegelt damit sein Todesurteil.
Die Witwe Leokadja Begbick, welche Mitbegründerin der Stadt Mahagonny ist und von den Konstablern aus nicht genannten Gründen gesucht wird. Sie ist Besitzerin einer Bar in Mahagonny und später auch die Richterin, die Paul zum Tode verurteilt. Die Schlüsselszene dieses Werkes ist die Szene, in welcher der Taifun und der Hurrikane auf die Stadt zusteuern und Paul sich gegen die bestehenden Regeln auflehnt (S. 35-41). Die Hauptpersonen dieser Oper Jenny, Paul und die Witwe Begbick und die anderen Holzfäller Jackob, Heinrich und Joe sitzen an eine Wand gelehnt auf der Erde und warten auf die drohende Zerstörung von Mahagonny und blasen Trübsal. Paul ist der einzigste, dem es gut geht und der lacht.
Auf die Frage, warum er lache antwortet Paul, dass die Welt eben so sei und es keine Ruhe und Eintracht gäbe und dass so auch der Mensch sei und er zerstören müsse was da sei. Daraufhin sieht Paul die Tafeln, auf denen die ganzen Verbote draufstehen und er beschließt noch diese Nacht ein verbotenes lustiges Liedchen zu singen. Und in Hinblick auf das Ende der Stadt und auch das Ende der Menschen in Mahagonny zerstört Paul (gegen Bezahlung an die Witwe Begbick, die diese Tafel gehören) alle Tafeln mit Verboten, fordert alle restlichen Leute in Mahagonny auf es ihm gleich zu tun und erfindet den Leitspruch, unter dem das neue Mahagonny steht und zwar "Du darfst!" Diese Szene zeigt eindeutig, wie sich der Mensch durch verschiedene andere Einflüsse ändern kann. In diesem Beispiel werden alle Regel in Mahagonny zerstört, da eh nicht mehr daran geglaubt wird, dass die Menschen in Mahagonny diesen Abend noch überleben werden. Ebenso sieht man an dem Beispiel, wir Geldgierig die Menschen sind, da die Witwe Begbick trotz der herannahenden Zerstörung von Mahagonny Paul noch dafür Geld abkassiert, dass er ihre Schilder zerstören darf. 3.
4 Die Bedeutung dieses Werkes Ich denke die Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" kritisiert den Kapitalismus, da Mahagonny eine Stadt ist, in der nur das Geld herrscht und jeder, der Geld hat alles machen kann, wozu er Lust hat. So kann man sich in Mahagonny zum Beispiel trotz Mordes an einem Menschen durch eine hohe Bestechung des Richters einen Freispruch erkaufen. Wenn man jedoch kein Geld in Mahagonny hat, so kann es durchaus vorkommen, dass man wegen Zechprellerei zum Tode verurteilt wird. Da Mahagonny zum Schluss untergeht, ist es denke ich Brechts Meinung, dass auch der Kapitalismus keine Chancen auf längeren Zeitraum hat, da das Geld die Welt beherrschen wird und der Mensch nicht mehr an seinem Können oder an seiner Arbeit die er leistet gemessen wird, sondern an dem Geld, was er in seiner Tasche trägt. Die Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" ist trotz der Tatsache, dass sie eine Oper ist, ein Paradebeispiel für das epische Theater. In dieser Oper steht der Mensch im Mittelpunkt und wird vom Zuschauer studiert.
Ebenso steht die Veränderlichkeit des Menschen im Mittelpunkt, wie ich es oben schon einmal angemerkt habe. In einem epischen Theater wird ein bestimmtes Weltbild charakterisiert, welches in "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" der Kapitalismus ist. Der Zuschauer wird auch nicht direkt in die Story hineinversetzt, so dass er mit den Charakteren mitfühlen kann, sondern er wird der Handlung gegenübergesetzt, so dass er sich selbst ein Bild über die ganzen Umstände machen kann und sich Gedanken über das ihm vorgesetzte Weltbild machen kann. In dieser Oper wird der Mensch ebenfalls als Prozess dargestellt, da sich die Meinungen und Einstellungen der Menschen in Mahagonny ständig verändern, z.B. sind die Männer aus Mahagonny bei der Gerichtsverhandlung am Ende der Oper erst auf Paules Seite, dann unentschlossen und schließlich gegen Paule.
Ein letztes Argument für ein episches Theater ist, dass das gesellschaftliche Sein das Denken bestimmt, was in Mahagonny eindeutig der Fall ist, da der einzigste Mensch, der in Mahagonny eine eigene Meinung hat Paul der Holzfäller ist. Mit seiner Meinung hat er es ja auch geschafft, die ganzen Gesetze zu neutralisieren. Das Schema indem die Leute von Mahagonny handeln ist: "Einer denkt voraus und alle anderen denken hinterher". 4. Welche Beziehung dieses Werk auf die heutige Zeit hat Heutzutage leben wir ja auch in einer Art von Kapitalismus, den das Geld beherrscht, aber dennoch ist die Welt, die Brecht in seiner Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" beschreibt um ein vielfaches Schlimmer als die heutige Welt. Die Welt aus Brechts Oper wird ja nur von Geld regiert und dort kann man sich damit alles kaufen.
In der heutigen Zeit spielt das Geld zwar ebenfalls eine große Rolle, aber dennoch kann man mit Geld nicht alles erreichen zum Beispiel sich für einen Mord freikaufen. Zwar gibt es heutzutage Korruption und Bestechungen und es ist auch schon vorgekommen, dass aufgrund eines besseren Anwalts der Verbrecher Recht bekam, aber dies ist ein Glück nur selten der Fall. In Brechts Oper sind auch alle diejenigen, die kein Geld mehr haben nichts Wert und haben jedes Ansehen in der Gesellschaft verloren. In der richtigen Welt ist es, zumindest auf Deutschland bezogen, so, dass diejenigen, die kein Geld und keine Arbeit haben vom Staat Unterstützung bekommen um damit wieder auf eine richtige Bahn zu kommen und wieder ein geregeltes Leben führen können. Aber ich denke Alles in Allem gesehen ist diese Übertriebenheit von Brecht so gewollt und es könnte eine Art seines Verfremdungseffektes sein, dass er seine Welt so dargestellt hat, denn um einen Menschen über eine ihm bereits bekannte Tatsache noch einmal nachdenken zu lassen, muss man ihm die Tatsache verfremdet zeigen. In diesem Fall stellt er den Kapitalismus so übertrieben dar, dass der Zuschauer noch einmal verstärkt über ihn nachdenken muss.
Ich denke, da er den Kapitalismus stark negativ darstellt, erhofft er sich davon, dass bei der Überlegung das Zuschauers auch eine negative Einstellung zum Kapitalismus rauskommt, da Brecht selbst auch eine negative Einstellung zum Kapitalismus hatte bzw. |