Im Grunde gehört der wind zur Sonnenenergie; denn die Sonne erwärmt die Luftschicht der Erde. Durch lokale Erwärmugsunterschiede bilden sich dabei Zonen unterschiedlichen Luftdrucks, sogenannte Hoch und Tiefdruckgebiete. Die "Wind" genannten Luftbewegungen entstehen, wenn die Luft vom Hoch- zum Tiefdruckgebiet strömt.
Das Windpotential der Erde entspricht etwa 2% der gesamten Sonneneinstrahlung bzw. 2 Millionen Terawattstunden jährlich (das sind 20 Billionen Kilowattstunden). auf die bewohnten Gebiete entfallen davon etwa 270 Millionen Gigawatt. Das ist immer noch ein Vielfaches des gesamten Weltbedarfs. Praktisch nutzbar ist freilich nur ein geringer Teil. Optimisten rechnen mit etwa 3%.
Wind ist eine kostenlose Energiequelle. Wir können sie nutzen, das heißt, in eine erwünschte andere Energieform überführen, wenn wir besondere, eigen auf die Luftströmung abgestimmte Windkonverter an geeigneten Orten aufstellen. Die meisten Windkonverter nutzen, wenn sie dem Wind Energie entnehmen, das gleiche physikalische Prinzip, das auch Flugzeuge in der Luft hält, indem ihre Tragflügel umströmt werden. Es heißt "Auftriebsprinzip".
WINDENERGIE IN ÖSTERREICH
Obwohl Österreich ein Binnenland mit ausgeprägter Topographie ist, sind die meteorologischen Voraussetzungen zur Nutzung von Windenergie durchaus vorhanden. Messungen ergaben 6.600 bis 10.000 GWh technisch nutzbarer Windenergie in Österreich. Zwar ist nur ein Teil dieses Potentials auch wirtschaftlich und mit Rücksicht auf den Landschaftsschutz und auf Umweltaspekte nutzbar, doch zeichnet sich bereits eine erste positive Entwicklung in diesem Bereich ab. Galt die Windkraft noch vor kurzem als unzuverlässig und störanfällig, haben Weiterentwicklungen und moderne Computer- und Reglertechnik mittlerweile den Durchbruch gebracht. Besonders begünstigte Gebiete zur Gewinnung von Windenergie sind landwirtschaftlich genutzte Erhebungen des Alpenvorlandes in Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich sowie des Mühl-, Wald- und Weinviertels, das Nordburgenland und Teile des südlichen Niederösterreichs. Auch in der Bundeshauptstadt Wien häufig wehende Winde eignen sich für eine energetische Nutzung.
DIE GRENZEN DER WINDENERGIE:
Letzten Endes hängt es vom Wind ab, wann und wie viel Strom produziert wird. Schon aus diesem Grund können Windkonverter für die Stromversorgung nur eine ergänzende Funktion haben. Das gilt selbst für windreiche Länder wie Dänemark oder die Niederlande. Darüber hinaus müssen auch Fragen des Landschaftsschutzes beim weiteren Ausbau der Windenergie in Erwägung gezogen werden.
Aus physikalischen Gründen kann ein frei umströmtes Windrad höchstens 59% der Windenergie aufnehmen. Dies ist der theoretisch mögliche Wirkungsgrad. In der Praxis werden Werte von etwa 45% erreicht.
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