Die American Psychiatric Association hat eine Symptomliste des Autismus erstellt:
A) Qualitative Beeinträchtigungen der reziproken, sozialen Interaktion: Keine Wahrnehmung der Gefühle anderer, keine oder abnormale Trostsuche bei Kummer und Schmerz, kein oder ein beeinträchtigtes Imitationsverhalten, kein oder abnormales soziales Spiel mit anderen Kindern, markante Beeinträchtigung der Fähigkeit Freundschaften zu schließen.
B) Qualitative Beeinträchtigung der verbalen und nonverbalen Kommunikation und der Phantasietätigkeit: Fehlende Kommunikation (Lallen bei Babys, Mimik, Gestik, oder gesprochene Sprache), deutlich abnormale nonverbale Kommunikation (Augenkontakt, Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Gestik bei der Aufnahme oder Gestaltung der sozialen Interaktion), Fehlen jeder Form von Phantasiespiel, deutlich Abnormalitäten in der Sprachproduktion (Lautstärke, Tonhöhe, Betonung, Geschwindigkeit, Rhythmus und Intonation), deutliche Abnormalitäten in der Form und im Inhalt der Sprache (stereotyper und wiederholender Gebrauch der Sprache, Verwendung von \"du\" anstatt \"ich\", ungewöhnlicher Gebrauch von Worten und Phrasen, oder häufige, irrelevante Bemerkungen), deutliche Beeinträchtigung der Fähigkeit, ein Gespräch mit anderen zu beginnen oder aufrecht zu erhalten, obwohl die Sprache vorhanden ist.
C) Dramatisch eingeschränktes Repertoire an Aktivitäten und Interessen: Stereotype Körperbewegungen, dauernde Beschäftigungen mit Objekten oder abnorme Bindungen an ungewöhnliche Objekte, dramatische Reaktionen auf belanglose Änderungen in der Umgebung, unverständliches Beharren auf der genauen Durchführung von Routinetätigkeiten, ein deutlich eingeschränktes Interessensspektrum und die überwiegende Beschäftigung mit einem engen Interessensgebiet.
Wenn mindestens acht Merkmale und zwar mindestens jeweils zwei aus den Bereichen A und B und eines aus C vorhanden sind, spricht man von Autismus. Auf einfache Weise erklärt sind die typischsten Merkmale von Autisten: sie ziehen sich völlig in sich zurück und meiden jeden Kontakt mit der Außenwelt, sie können keine emotionalen Beziehungen herstellen, nicht einmal zu ihren Eltern, sie entwickeln stereotype Bewegungen, wie zum Beispiel: hin und her Wippen mit dem gesamten Körper, sie reagieren nicht auf die Emotionen anderer Menschen, wenn sie sprechen, dann sehr eingeschränkt, sie reagieren auf die geringsten Veränderungen (wenn sie am Tisch zum Beispiel an einen anderen Platz gesetzt werden) mit panischen Reaktionen, wie Schreikrämpfen oder dergleichen, sie führen bestimmte Vorgänge mit Gegenständen stundenlang auf dieselbe Art und Weise durch (wie zum Beispiel Sand durch die Finger rieseln lassen, ...), sie entwickeln selbststimulierende Verhaltensweisen (Selbstverletzung!) und vieles mehr. Die Intellligenz bei autistischen Kinder kann von geistiger Behinderung bis zu überdurchschnittlicher Intelligenz reichen.
|