Wie die Landwirtschaft ihre Produktivität steigerte und da¬durch die Trennung des Handwerks von der Landwirtschaft und das Wiederaufleben des Städtewesens möglich wurde Neue¬rungen, die seit der Zeit Karls des Großen (768-814) feststell¬bar sind, wie der Über¬gang von der Feldgraswirtschaft zur Dreifelderwirtschaft, die Er¬findung des Pferdekum¬mets und des zweiteiligen Dreschflegels ermöglichten eine Steigerung der Produktivität der Landwirt¬schaft . Die regelmäßige Produktion von Überschüssen war eine unerläßliche Voraus¬setzung für die Her¬auslö¬sung des Handwerks aus der Landwirtschaft, die im 10./11. Jahrhundert das Wie¬deraufleben des Städtewesens mit sich brachte, da die fort¬schrei¬tende Arbeitsteilung zwischen den verschiedenen Sparten des Handwerks deren Konzen¬tration an günstig gelegenen Orten erforderte, die gleichzeitig als Märkte dienten.
Die Römer hatten die Warenproduktion bereits zu einer beachtlichen Höhe entwickelt. Das frühe Mittelalter hatte spezialisierte Warenproduktion, Markt und Geldwirtschaft nicht gekannt, es hatte "von vorne" begonnen. Für das Jahr 1363 jedoch zählt beispielsweise die Nürnberger Chro¬nik bereits wieder 50 verschiedene Handwerksberufe auf.
Das waren die Anfänge der - zunächst noch hinter den Stadtmauern eingeschlossenen - bürgerlichen Gesellschaft.
|