1. Der Cortex ist das Organ für die Motorik um subcorticale und auch corticale Programme zu hemmen, z.B. Brust- Such- Mechanismus; Gedächtnisfunktion; erinnerungsgeleitete Motorik. Bei Reizung kommt es zur Kontration einzelner Muskeln und Gelenke, aber nie zu zielgerichteten Bewegungskomplexen. Es kommt zu einer Umsetzung der Bewegungen in Bewegungsprograme.Der Cortex steuert die Abfolge komplexer Bewegungsprogramme, Zielmotorik. Viele komplexe Bewegungsprogramme sind subcortical organisiert
2. Kleinhirn: Anpassung der Zielmotorik
3. Basalganglien: Zielmotorik; Weich und Flüssigmacher der Bewegungen
4. Mittelhirn: Zielmotorik, Orientierungsverhalten, Schreit- Geh- Laufmotorik z.B. Tötungsbiß der Katze
5. Kerngebiete im Hirnstamm: Schlucken, Erbrechen, Atmen, Körperhaltung und Körperstellung
(entnommen aus dem Otto- Kataog; Version Februar 1993, modifiziert mit Hilfe der Karteikarten).
1) Cortex: bei Reizung des mot. Cortex (Gyrus praecentralis) Kontraktionen einzelner Muskeln und Gelenke, allerdings kommen so keine komplexen Bewegungsabläufe zustande. Somatotopische Organisation -> Homunkulus. Umsetzung der Bewegungsentwürfe in Bewegungsprogramme, Hemmung von subcortikalen und auch anderen cortikalen Bewegungsprogrammen; z.B. von Brust-Such-Mechanismus, wenn Brust gefunden ist; Gedächtnisfunktion für bisherige Bewegungsabläufe -> erinnerungsgeleiteter Mensch. Abfolge komplexer Bewegungsprogramme, Zielmotorik; Viele komplexe Bewegungsabläufe finden allerdings auch subcortikal statt: Säure-Wisch-Reflex beim Rückenmarksfrosch.
2) Kleinhirn: Koordination von anderen motorischen Zentren; Korrektur der Zielmotorik bei langsamen und Durchführung der gezielten Motorik bei schnellen Bewegungen. Bewegungen, Steuerung und Korrektur der Stützmotorik,
3) Basalganglien: (Nervenzellanhäufung in Teilen des Thalamus und Striatum zwischen End- und Zwischenhirn; wirken hemmend und machen so die Bewegungen flüssig). Zielmotorik, weich- und fließend machen/glätten der Bewegung; Amplitudenanpassung- Festlegung von Richtung, Kraft, Geschwindigkeit einer Bewegung; Mitwirkung bei der Umsetzung von Bewegungsplanung in Bewegungsprogramm, Festlegung der Bewegungsparameter: Amplitude, Richtung, Geschwindigkeit und Kraft einer Bewegung.
Läsionen in den Basalganglien führen zu Parkinson-.Syndrom: Mimischer Starre, fehlender Ausdrucksfunktion, vgl. Chorea Huntington
4) Mittelhirn: Zielmotorik; automatisiertes instinktorientiertes Verhalten (z.B. Tötungsbiß der Katze), Schreit-, Geh, Laufmotorik; Stellreflexe
5) Kerngebiete im Hirnstamm: Stützmotorik, Schlucken, Erbrechen, Atmen, Körperhaltung und Stellung (Decerebrationsstarre bei Schnitt oberhalb der Brücke) etc.
6) Rückenmark: einfache Reflexe, die auch korrigierend-modulierend in Willkürbewegung eingreifen.
53 (4) Wodurch unterscheidet sich ein motorisches Programm von einem Reflex?
Motorische Programme sind gelernte Systeme von motorischen Abfolgen, die nur bedingt einer sensorischen Rückkopplung bedürfen - z.B. weil sie zu schnell sind, wie Maschine¬schreiben etc. Sie werden willkürlich gesteuert und können komplexer sein als Reflexe.
Reflexe sind nicht gelernt und reizgebunden, d.h. je nach Reizintensität quantitativ abgestuft bzw. ausgelöst. Sie sind unwillkürlich.
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