Die Nierentransplantation ist eine operative Übertragung einer
Spenderniere (von Verstorbenen oder Lebenden). Sie wird durchgeführt bei völligem
Funktionsverlust beider Nieren, z.b. durch Unfall oder im Endstadion einer
chronischen Entzündung, nicht jedoch bei Nierenerkrankungen, die durch
Systemleiden entstanden sind(wie z.B. Amyloidose,Erythematodes).
Beste Erfolgsaussichten bieten Übertragungen zwischen eineiigen Zwillingen
(isologe Nierentransplantation). Bei Verpflanzungen zwischen artgleichen
Menschen/Individuen (homologe N.) müssen zumindest die Hauptblutgruppen von
Spender und Empfänger übereinstimmen.
Die Organentnahme ist zumindest in Deutschland nach entsprechenden
Grundsatzurteilen rechtlich nicht mehr problematisch. Bei der Einbettung der neuen
Niere im Empfänger werden Beckenvene und -arterie mit den großen Gefäßen der
Spenderniere verbunden. Der Harnleiter wird meist neu in die Harnblase des
Empfängers eingepflanzt. Nach der Operation muss die körpereigene Abwehr
gegen das fremde Organ mit immunostatischen Medikamenten unterdrückt werden, um
eine Abstoßungsreaktion zu verhindern.
Die Nierentransplantation gehört zu den erfolgreichsten klinischen
Organtransplantationen. Sie hat wesentliche Vorteile gegenüber der künstlichen
Niere(chron. Hämodialyse), z.B. Unabhängigkeit des Patienten vom apparativen
Aufwand sowie das statistisch nachgewiesene seltenere Auftreten von
Zweiterkrankungen des Gefäßsystems (Durchblutungsstörungen,
Herzkranzgefäßerkrankungen). Nachteilig sind noch ungelöste Probleme, die mit dem Immunsystem
zusammenhängen, die nach einem Zeitraum von einigen Monaten bis einigen Jahren zu
einer Abstoßung des Spenderorgans führen. In günstigen Fällen liegen die
Überlebenszeiten von Patienten mit transplantierter Niere zwischen drei und sieben
Jahren.
|