Autismus ist eine Krankheit die nicht geheilt werden kann, was auch daran liegt, dass die Ursachen bis heute noch nicht genau erforscht sind. Es gibt aber natürlich Therapieformen, die das Leben von und mit Autisten wesentlich vereinfachen können. Die Hoffnung besteht, dass es irgendwann möglich ist, auch von dieser Krankheit geheilt zu werden.
6.1. Medikamentöse Therapie:
Zur Behandlung von Autismus werden verschiedene Medikamente eingesetzt, vor allem aber Präparate, die auch bei der Therapie Schizophrener angewendet werden oder Mittel, die den Serotoninspiegel senken. Bei einigen Patienten werden dadurch die geistigen Fähigkeiten und das Verhalten verbessert, aber es können auch unerwünschte Nebenwirkungen wie z.B. Reizbarkeit auftreten.
6.2. Affolter Therapie:
Die Affolter- Therapie ist eine Methode der Hand- und Körperführung mit dem Ziel, dass wahrnehmungsgestörte Kinder Informationen über Handlungen und Gegenstände erhalten. Die Händer und der Körper werden dabei durch die gesamte Tätigkeit geführt und am Ende hat das Kind ein sicht- und spürbares Erfolgserlebnis. Affolter betont, dass mit dem Kind lange Zeit auf der Stufe der Wiedereerkennung und des Verständnisses gearbeitet werden muss, um die Voraussetzung für die selbstständige Übernahme des Handlungsablaufes zu schaffen. Das selbstständige Ausführen ist ein Fernziel, das nur in überschaubaren Teilschritten erreicht werden kann.
6.3. Bobath- Therapie:
Ziel der Behandlung ist es, den Kindern über Bewegungserfahrungen sensomotorisches Lernen zu ermöglichen und die Eigenaktivität des Kindes zu verstärken. In der Therapie wird insbesondere die Entwicklung einer Tonusregulation von Haltungs- und Bewegungsmustern unterstützt. Dies dient dem Kind zur Verbesserung und Ausweitung seiner individuellen Möglichkeiten. Bei der Bobath Therapie geht es darum, abnormale Bewegungsmuster zu hemmen. Vor Beginn, aber auch während der Therapie ist es wichtig, die Bewegungsabläufe exakt zu beobachten. Im Bobath-Konzept wird mit drei Behandlungstechniken gearbeitet, die in der Therapie je nach Behandlungsschwerpunkt ineinander übergehen.
6.3.1. Stimulation:
Durch zwei Stimulationstechniken, die die Nahsinne ansprechen, werden Bewegungen vorbereitet und eingeleitet. Es gibt die hemmende (inhibitorische) und die aktivierende (facilitierende) Stimulation. Durch die Stimulation werden die unterschiedlichen Wahrnehmungssysteme angesprochen
6.3.2. Inhibition:
Gewohnte Bewegungsmuster werden gehemmt, um die Ausgangssituation zu verbessern. Das kann jedoch den Patienten verunsichern, da er aus seiner gewohnten Position herausgerissen wird.
6.3.3.: Fazilitation:
Man beginnt physiologische Bewegungsmuster anzuwenden, aber man muss dem Patienten soviel Eigeninitiative wie möglich überlassen.
6.4. Montessori- Therapie:
In der Montessori- Therapie geht es darum, dass das Kind seine Beobachtungsgabe, sein Zuordnungs- und Unterscheidungsvermögen übt und so vom konkreten Schauen zum abstrakten Denken gelangt. Das Kind übt den Umgang mit verschiedenen Materialien und kann somit seinen Erfahrungsraum erweitern, weil es mit immer mehr Präzision vorgeht. Auch hier geht es vor allem darum, dem Kind nur eine helfende Hand zu sein, und es so weit wie möglich selbständig arbeiten zu lassen.
6.5 Musiktherapie:
Bei der Musiktherapie werden die Töne so angepasst, dass sie die geschädigten Zentren im Gehirn ausgleichen. Das Kind wird dabei trainiert, die Signale zu empfangen und sie dann auch richtig weiterzuleiten.
Nicht zu vergessen sind natürlich auch die verschiedensten Sprachtherapien und vor allem auch Therapien mit Tieren (Pferde, Delfine,...). Dies sind jetzt natürlich nur ganz wenige Therapieformen und auch nur sehr kurz angeschnitten, aber ich glaube, es macht zumindest deutlich, dass es mittlerweile eine große Palette an Therapien und dergleichen gibt, was den Autisten ihr Leben erleichtert oder es zumindest erleichtern soll.
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