1; Stofftransport:
Die aufgenommenen Nährstoffe und der eingeatmete Sauerstoff wird zu allen Zellen weiter geleitet und die Stoffwechselprodukte werden aus ihren Entstehungsorten entfernt. Der Stofftransport erfolgt durch Diffusion, amöboid bewegliche Wanderzellen (Schwämme) und durch Darmgefäßsysteme (Nesseltiere, Würmer). Höher organisierte Vielzeller verwenden dazu Kreislaufsysteme (Verteilersysteme). Sie dienen dem Transport von Nährstoffen, Exkreten, Hormonen, Wärme, freien Zellen und dienen dem Transport der Atemgase. Eine Ausnahme dabei sind die Tracheentiere. Motoren (z. B. Herzen) halten die Verteilung in Umlauf. Das wichtigste Kreislaufsystem ist das Blutgefäßsystem, das bei allen Wirbeltieren und den meisten Wirbellosen Tieren vorhanden ist. Es gibt ein geschlossenes und ein offenes Blutgefäßsystem.
Im geschlossenem System wird die Körperflüssigkeit (Blut) nur in Gefäßen weiter transportiert und im ganzen Verlauf von anderen Geweben durch Gefäßwände getrennt (Ringelwürmer, Wirbeltiere).
Im offenem System dagegen kann das Blut durch Lückenräume und Gewebespalten austreten. Dabei vermischt es sich mit der Interzellularflüssigkeit (Gliederfüßler, meistens Weichtiere). Die Körperflüssigkeit wird durch einen Hohlmuskel in Bewegung gehalten. Manchmal sind einige Gefäßabschnitte kontraktil.
Das Herz besteht aus mehreren, kleinen, kurzen Gefäßabschnitten, die rhythmische Kontraktionen ausführen.
2; Bau der Blutgefäße:
Es gibt zwei verschiedene Blutgefäßarten: die Arterien (Schlagadern), die das Blut vom Herzen wegführen und die Venen (Blutadern), die das Blut zum Herzen zurück transportieren.
Die Arterien müssen einen höheren Druck aushalten, weil sie die Druckstöße vom Herzen auffangen, sie unterstützen auch die Tätigkeit des Herzens und sie haben dicke Wände mit einem komplizierten Aufbau von elastischen- und Muskelschichten.
Die Venen sind dünnwandig, wenig elastisch und halten einen geringen Druck aus.
In geschlossenen Gefäßsysteme, zwischen Arterien und Venen, befinden sich dünnwandige Kapillargefäße (Haargefäße), die Orte des Stoffaustausches.
In offenen Gefäßsystemen sind zwischen Arterien und Venen Gewebelücken und Leibeshohlräume.
Kapillare bestehen aus einer Schicht von Epithelzellen. Flüssigkeit kann durch Zwischenräume der Zelle strömen.
3; Transportflüssigkeiten:
Wirbellose Tiere mit einem offenen Gefäßsystem haben eine einheitliche Körperflüssigkeit: Hämolymphe, die aus zelligen Elementen, plasmatischen Anteilen und meistens weißen Blutkörperchen besteht. Für den Transport der Atemgase sind die Blutfarbstoffe überwiegend im Plasma gelöst (Blau z.B. bei Spinnen, Grün bei einigen Ringelwürmer und Rot bei Regenwürmer, selten Violett).
Bei einem geschlossenen Kreislauf findet ein Wasser- oder Stoffaustausch durch die Wände der Haargefäße statt. Bei diesem Vorgang tritt die Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in die Zellzwischenräume aus, umspült und versorgt die Zelle, welche Eiweißstoffe, Hormone und Nährstoffe enthält. Durch das kommt eine zweite Körperflüssigkeit die Lymphe zustande, die auch ein eigenes Transportsystem, das Lymphgefäßsystem hat und später wieder dem Blutkreislauf zu geführt wird. Bei Vögel und Säugern ist sie für die Vernichtung der Krankheitserreger und die Entgiftung verantwortlich.
Das Blut besteht aus roten und weißen Blutkörperchen und Blutplättchen. Rote Blutkörperchen sind ovale, kernhältige Plattengebilde, die Hämoglobin enthalten und für den Sauerstofftransport zu ständig sind. Eigenwarme Tiere besitzen viele rote Blutkörperchen in großer Anzahl.
Die weißen Blutkörperchen wehren die Krankheitserreger ab und können die Blutkapillaren verlassen und in die Zwischenzellflüssigkeit wandern. Blutkörperchen sind kleine Zellfragmente, die der Blutgerinnung und dem Wundverschluss dienen. Bei der Blutpfropfenbildung bildet sich ein Netz aus Fibrin-Eiweiß-Fäden, in die sich feste Blutbestandteile verfangen.
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