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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wie ackerbau und viehzucht soziale gegensÄtze und or¬ga¬nisier¬ten krieg mit sich brach¬ten



Die Änderung der Methoden, die der Mensch bei der Beschaffung des zum Leben Not¬wendi¬gen anwandte, zog - auch in späteren Epochen - Veränderungen in den Formen des Zu¬sammenlebens nach sich.
Wie sich der organisierte Krieg entwickelte
Altsteinzeitliche Jäger hatten einander im Kampf um die Jagdbeute vielleicht getötet, oder gar einander als Jagdbeute aufgefressen, aber sie hatten einander nicht unterjocht, weil es so gut wie nichts gab, was sie einander nehmen konnten, außer dem Leben oder der Jagdbeute.
Mit der Ent¬wick¬lung produzierender Wirtschaftsformen aber entwickelte sich der organisierte Krieg, der nun die gewaltsame Aneignung von Viehherden, Weideplätzen und Wasserstellen, von Äckern Ernte und Ar¬beitskräften zum Ziel hatte.
Als Jäger und Sammler hatte der Mensch von der Hand in den Mund gelebt. Die Produktivität seiner Arbeit hatte nur zur Aufrechterhal¬tung seiner bloßen Existenz ge¬reicht.
Ackerbau und Viehzucht aber gestatteten die Produktion von Überschüssen, um deren Aneig¬nung sich seither die ganze menschliche Geschichte dreht.
Wie sich soziale Gegensätze entwickelten
Solange der Pflug nicht bekannt war, bestand der Zwang einer kollektiven Bewirtschaf¬tung des Bodens. Durch den Einsatz des Pfluges (genauer: des "Hakens", da er nur den Boden aufriß und die Scholle nicht wendete) und von Zugtieren vor dem Pflug konnte eine Familie ih¬ren Land¬anteil selbständig bearbeiten und die Vorstellung von privatem Eigentum an Land, Ar¬beitsgeräten und Vieh entwickeln.
Die Produktion von Überschüssen war die Voraussetzung dafür, daß ein Teil der Ge¬sell¬schaft, dem nun organisatorische, kultische und dergleichen Aufgaben obla¬gen, von unmit¬telbar pro¬duktiver Arbeit befreit werden konnte. Aus den Funk¬tionären aber wurden Herren. Diejeni¬gen, die den Boden bloß bearbeiteten, waren nicht dieje¬nigen, die über ihn verfügten.
Die Spaltung der Ge¬sellschaft äußert sich bereits deutlich in der unter¬schiedlichen Ausstattung jungsteinzeitlicher Gräber und vor allem den aus riesigen Felsblöcken errichteten Grabmälern der Megalithkultur (Stonehenge).
Wie die Verwendung von Metallen die soziale Differenzierung för¬derte
Die Arbeitsteilung und die mit ihr einhergehende soziale Differenzierung wurde durch die Verwendung metallischer Werkstoffe vorangetrieben. Im 6. Jahrtausend entdeckte der Mensch (zuerst in Vorderasien und Südosteuropa) das Kupfer, das im Vorderen Orient im 4. Jahrtausend v. mit Zinn legiert wurde. Seit etwa 3000 v. war das optimale Mischungsverhältnis (80-90% Kup¬fer) bekannt. Der Besitz reichlicher Bronzevorräte war ein kriegsentscheidender Faktor. Durch Plünderung und Unterwerfung fremder Stämme kam es gelegentlich zur Anhäufung von Bronzeschätzen, die in der Verfügungsgewalt der Kriegshäuptlinge und Stammesführer verblieben, deren Ruhm vermehrten und allmählich als deren Eigentum betrachtet wurden.
Eisen wurde ebenfalls zuerst im Vorderen Orient verarbeitet (ab etwa 1500 v.).

Wie die Unterdrückung der Frau begann
Die Jahrtausende lange Unter¬drückung der Frau, die Herrschaft des Mannes - das Patriarchat - begann, als die überle¬gene Kör¬perkraft des Mannes mit dem Übergang zu Ackerbau und Viehzucht und zum organi¬sierten Krieg in den Vordergrund trat. Dazu kam die Entwicklung der Einzelfamilie mit priva¬tem Grundeigen¬tum, deren Angehörige - freie und unfreie Personen - der Gewalt des väterli¬chen Familienober¬haupts unterworfen waren. Ursprünglich bezieht sich der Begriff "Familie" wohl gar nur auf Skla¬ven (lat. "famulus" - Sklave).

 
 

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