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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wasserknappheit auf der erde



Wasserknappheit auf der Erde/ Einleitung
Wasser ist eines der wichtigsten Stoffe, die in der Natur vorkommen. Ohne Wasser wäre kein organisches Leben auf der Erde möglich, da die chemischen Prozesse in den Zellen nur in wäßrigen Lösungen ablaufen können. Pflanzen bestehen zu 90 %, der tierische und der menschliche Körper bis zu 70 % aus Wasser.

Gerade in den trockeneren Gebieten der Erde hat der Wassermangel in Dürreperioden schon immer zu katastrophalen Hungersnöten geführt. Durch den wachsenden Bevölkerungsdruck auf diese Regionen und den damit verbundenen erhöhten Wasserbedarf hat sich die Situation allerdings in den letzten Jahrzehnten zunehmend verschärft. Der Bau großer Bewässerungsanlagen und die Errichtung gigantischer Stauseen hat vor allem in jüngerer Zeit wiederholt zu internationalen Auseinandersetzungen geführt. Zu erwähnen ist hier insbesondere der Streit um das Euphratwasser nach dem Bau des Atatürk-Dammes auf türkischem Gebiet. Die südlichen Anliegerstaaten des Flusses, Syrien und Irak, die das Wasser vor allem zur Stromgewinnung, Bewässerung und Trinkwasserversorgung benötigen, legten international Protest gegen den Staudammbau ein, da sie befürchteten, dass der Euphrat auf ihrem Territorium anschließend weniger Wasser führen würde und die Türkei aus politisch-strategischen Gründen die Wasserzufuhr auch ganz unterbinden könnte. Erst durch einen mit Hilfe der Weltbank abgeschlossenen Vertrag zwischen Indien und Pakistan wurde die Auseinandersetzung über das Wasser des Indus und seiner Zuflüsse gelöst, das für die riesigen Bewässerungsflächen des Pandschab benötigt wird. Dagegen sind die Konflikte zwischen Indien und Bangladesch, die durch Regulierungsmaßnahmen an Ganges und Brahmaputra ausgelöst wurden, noch nicht beseitigt. Auf dem afrikanischen Kontinent konzentrieren sich die Auseinandersetzungen um Flusswasser auf den Nil und seine Zuflüsse, an dessen Einzugsgebiet neben Ägypten und Sudan noch acht andere Staaten Anteil haben.


Die Wasservorräte auf der Erde

des Wassers, das für jedes Land als Trinkwasser, Brauch- und Kühlwasser sowie für die Versorgung von Bewässerungsflächen in der Landwirtschaft unentbehrlich ist. Jedoch ist es auf der Erde nur in begrenztem Umfang vorhanden und zudem noch äußerst ungleich verteilt. Zwar zeigt ein Blick auf den Globus, dass über 70 % der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, doch handelt es sich dabei um das für die menschliche Nutzung nur schwer zu verwendende Salzwasser der Meere. Von den gesamten Wasservorräten der Erde entfallen 97,2 % auf Meerwasser. Aber auch die verbleibenden knapp 3 % Süßwasservorräte der Erde (38 Millionen km³) entziehen sich zum größten Teil der menschlichen Nutzung, da sie als Eis in den Polkappen und Hochgebirgsgletschern gebunden sind. Das besondere Augenmerk gilt daher dem Grundwasser (0,625 % der Gesamtwasservorräte der Erde) und dem Oberflächenwasser der Flüsse und Seen (0,017 %). Ein Teil dieses Wassers wird durch die Einbindung in den natürlichen Wasserkreislauf (Verdunstung, Niederschlag und Abfluss) ständig erneuert. Pro Jahr verdunsten rund 500000 km³ des Erdwassers aufgrund der Erwärmung durch die Sonne und kehren als Niederschlag wieder zurück, davon allein circa 110000 km³ über dem Festland. Allerdings ist die Verteilung der Niederschläge entsprechend der klimatischen Verhältnisse auf der Erde äußerst ungleich. In den ariden Zonen (vor allem im Bereich der Wendekreise) ist die Verdunstung höher als der Niederschlag, in den humiden Zonen fällt dagegen mehr Niederschlag als im selben Zeitraum verdunsten kann. Für jedes Land der Erde lässt sich daher durch die Berücksichtigung von Niederschlag und Verdunstung sowie Oberflächenzufluss bzw. -abfluss eine Wasserbilanz erstellen. Nach einer Definition der FAO herrscht in einem Land akute Wasserknappheit, wenn weniger als 1000 m³ erneuerbaren Wassers pro Kopf und Jahr zur Verfügung stehen. Demnach sind bereits heute schon mehr als 20 Länder (vor allem in Nordafrika und dem Nahen Osten) mit über 132 Millionen Menschen von akutem Wassermangel betroffen. Das wasserärmste Land der Erde ist Dschibuti mit nur 19 m³ erneuerbaren Wassers pro Kopf und Jahr. Auch in den Ländern Kuwait, Malta, Katar, Bahrain und Barbados liegt dieses Wasserangebot unter 200 m³. Demgegenüber könnte jeder Einwohner Islands als wasserreichstem Land der Erde über mehr als 620000 m³ erneuerbaren Wassers im Jahr verfügen.


Die Nutzung des Wassers

Das gravierendste Problem ist der fehlende Zugang zu Trinkwasser, unter dem in einigen Ländern (z. B. Tschad, Sudan, Afghanistan) fast 70 % der Bewohner leiden. Doch ist nicht nur die Menge verfügbaren Trinkwassers von Bedeutung, sondern auch dessen Qualität. Zahlreiche Flüsse und Seen, aus denen Trinkwasser entnommen wird, dienen gleichzeitig als Verkehrsweg oder zur Abwasserentsorgung und sind deshalb oft mit chemischen Rückständen und bakteriellen Verunreinigungen stark belastet. Besonders in den stark ausufernden Megastädten der Entwicklungsländer, aber auch in einigen Großstädten der Industrieländer wird die Versorgung mit sauberem Trinkwasser zu einem immer größeren Problem. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich über 20 Millionen Menschen an den Folgen des Genusses von verseuchtem Trinkwasser. Mit über 65 % des verfügbaren Wassers verbraucht aber die Landwirtschaft weltweit mit Abstand das meiste Süßwasser. In einigen Ländern wie z. B. Mexiko und Indien entfällt auf die Landwirtschaft sogar ein Anteil von mehr als 80 %. Mit rund 235 Millionen Hektar umfassen die bewässerten Anbauflächen heute etwa fünfmal so viel wie zu Beginn dieses Jahrhunderts. Doch gehen jedes Jahr durch unsachgemäße Bewässerung, insbesondere durch Versalzung, rund 1,5 Millionen Hektar für die landwirtschaftliche Nutzung verloren. Außerdem sinkt durch eine zu starke Entnahme von Grundwasser in vielen Regionen der Erde der Grundwasserspiegel drastisch ab (z. B. Kalifornien, Nordwestindien, Mexiko, Peking) und kann zum Verlanden ehemals großer Seen führen (z. B. Aralsee). In den Industrieländern entfällt auch ein erheblicher Anteil des Wasserverbrauchs auf industrielles Brauch- und Kühlwasser. In den niederschlagsreichen Ländern, in denen die Landwirtschaft keiner Bewässerung bedarf, liegt dieser Anteil zum Teil sogar über 70 % (z. B. Deutschland, Großbritannien, Kanada). Durch den hohen Wasserverbrauch der Industrie und durch ein gut ausgebautes Wasserleitungssystem, das jedem Einwohner den ungehinderten Zugriff auf Wasser ermöglicht, haben die Industrieländer auch einen wesentlich höheren Pro-Kopf-Verbrauch als die Entwicklungsländer. Mit 397 Litern pro Tag und Einwohner ist der Wasserverbrauch in den Vereinigten Staaten am höchsten, gefolgt von Japan (379 Liter) und der Schweiz (270 Liter). In Deutschland und Österreich liegt der tägliche Wasserverbrauch pro Einwohner bei 145 Litern, in Indien demgegenüber nur bei 25 und in Madagaskar bei 5 Litern.


Wasserverschmutzung

Die begrenzten Wasservorräte der Erde werden durch die starke Verschmutzung von Oberflächen- und Grundwasser zusätzlich eingeschränkt. In vielen Teilen der Erde gelangen die Abwasser der privaten Haushalte ungeklärt in Flüsse und große Seen. Ebenso belasten Verunreinigungen und Giftstoffe aus der Industrie, aus Mülldeponien und aus schadhaften Kanalisationen das Grund- und Oberflächenwasser. Schadstoffe aus der Luft, insbesondere der saure Regen, der durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht, führen zu einer weiteren Verschlechterung der Wasserqualität. Der großflächige Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft hat den Nitratgehalt des Grundwassers stark ansteigen lassen; hinzu kommen Rückstände aus dem Einsatz von Pestiziden. Durch den Ausbau von modernen Kläranlagen und die Wiederverwendung von Brauchwasser hat sich in den meisten westlichen Industriestaaten die Qualität des Oberflächenwassers in den letzten Jahren zwar verbessert, doch zeigt die Schadstoffbelastung des Grundwassers eine eher zunehmende Tendenz. Wesentlich problematischer ist die Situation in vielen Entwicklungsländern, wo der Ausbau der Abwasserklärung mit der rasch wachsenden Industrialisierung und der rasanten Verstädterung nicht Schritt halten kann.

 
 

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