Um sich ein besseres Bild vom Bewohner zu machen und ihm durch Gedächtnisanregung ein Bild von sich selbst und damit eine Identität und Sicherheit zu vermitteln, sind wiederholte Interviews mit immer wiederkehrenden Fragen zur Lebensgeschichte hilfreich. Oft bestehen keinerlei Erinnerungen über die unmittelbare aber auch länger zurückliegende Vergangenheit. Persönliche Papiere, Briefe und Unterlagen fehlen häufig ebenso.
Es ist wahrscheinlich, dass wiederholte Äußerungen in den Interviews, auf wirkliche Begebenheiten in der Vergangenheit schließen lassen und als echte Informationen anzusehen sind.
Oft bestehen keine Kontakte mehr zu Angehörigen, die Informationen geben könnten, denn die Beziehung des Korsakow-Kranken zur Familie ist stark vorbelastet.
Wenn die Kontakte nicht völlig abgebrochen sind, wird manchmal empört auf die \"Schuld\" des Betroffenen verwiesen.
Die Familie denkt bei Konfabulationen, dass er lügt.
Er vergisst vieles, also wird Unzuverlässigkeit unterstellt. Durch zunehmende Verwahrlosung wird es immer weniger attraktiv, sich mit ihm abzugeben. Schließlich wendet man sich von ihm ab, weil es unmöglich ist, ihn vom Trinken abzubringen oder mit ihm zusammenzuleben. Hinzukommende Schuldgefühle machen die Sache noch komplizierter
Mir als Heilerziehungspfleger kommt die Aufgabe zu, Informationen über das Krankheitsbild zu vermitteln und abzuschätzen, ob Kontakte überhaupt erwünscht sind.
Oft ist ein Erfahrungsaustausch verschiedener Angehöriger in der Gruppe sinnvoll. Dieses zu organisieren kann auch ein wichtiger Bestandteil der Förderung sein.
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