Leben und Überleben auf dieser Welt ist nur möglich, wenn alle Lebewesen in einer ausgewogenen Beziehung zueinander stehen. Doch der Mensch hat das ökologische Gleichgewicht durch die Vergiftung von Flüssen, Seen und Meeren, die Verschmutzung der Luft und Erde, und die Ausrottung vieler Tier- und Pflanzenwelt empfindlich gestört. Jeden Tag stirbt eine Tierart aus, jede Stunde eine Pflanzenart. Der hemmungslose Raubbau an der Natur macht die Erde immer ärger.
Eine alte Prophezeiung der nordamerikanischen Cree-Indianer lautet: \"Es kommt eine Zeit, da fallen die Vögel von den Bäumen, die Flüsse sind vergiftet und die Wölfe sterben in den Wäldern.\" Diese Zeit ist gekommen, wenn der weiße Mann in seiner Gier die ganze Erde ausbeutet und versucht, die Natur zu beherrschen. \"Dann aber\", so geht die Prophezeiung weiter, \"werden die Regenbogenkämpfer kommen, um die Welt zu retten.\"
Vor nunmehr 20 Jahren, nachdem GREENPEACE mit Aktionen gegen amerikanische und französische Atomwaffentests und zur Rettung der Wale erstmals Aufsehen erregt hatte, rief ein Medizinmann der Cree die Greenpeace als jene langersehnten Regenbogenkämpfer aus.
GREENPEACE will mit seinen Aktionen bewußt machen, daß alle Lebewesen, Menschen, Tiere und Pflanzen, in enger Beziehung zueinander stehen und voneinander abhängig sind. Durch die Ausrottung nur einer Pflanzen- und Tierart gerät das ökologische Gleichgewicht in Gefahr, denn dann sind auch andere Pflanzen und Tiere in ihrer Existenz bedroht.
Als 1971 die ersten Protestboote unter der GREENPEACE-Flagge in die Aleuten segelten, um dort Atomwaffentests der USA zu verhindern, ahnte niemand, was aus dem kleinen Grüppchen werden würde.
Heute hat GREENPEACE Büros in 25 Ländern der Erde: In Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, BRD, Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen, Österreich, Frankreich, Spanien, Groß Britannien, Irland, Italien, Griechenland und der Schweiz, ebenso wie in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland. Das erste Büro in Lateinamerika wurde 1985 in Argentinien eröffnet; seit 1987 arbeitet GREENPEACE auch in Costa Rica. 1989 nahm GREENPEACE in der UdSSR und in Japan die Arbeit auf, Anfang 1991 wird in Brasilien ein Büro eröffnet - ein gewaltiger Schritt hin zur tatsächlich weltweit arbeitenden Umweltschutzorganisation ist getan.
Mit gewaltfreien, direkten Aktionen weist Greenpeace auf die sinnlose Zerstörung der Zivilisation hin, kämpft für eine bessere Umweltgesetzgebung, gegen die Ausrottung bedrohter Tierarten, für saubere Luft und reines Wasser, für die Erhaltung des tropischen Regenwaldes, sowie gegen die Belastung unserer Erde durch chemische oder radioaktive Substanzen.
Vor allem zwei Dinge sind für die Stärke und die Erfolge von GREENPEACE ausschlaggebend:
Auf der einen Seite die Fähigkeit, dank ausgeklügelter Kommunikationsmethoden über Computernetzwerke und einer intensiven finanziellen und organisatorischen Zusammenarbeit aller Büros tatsächlich weltweit, gut koordiniert internationale Kampagnen durchzuführen.
Auf der anderen Seite sichern die weitgestreute Basis der Mitglieder und die Überparteilichkeit finanzielle und politische Unabhängigkeit.
Ziel aller GREENPEACE-Arbeit ist es, daß die Menschen ein Bewußtsein für ökologische Zusammenhänge entwickeln und alles Leben respektierten lernen. GREENPEACE tritt dafür ein, daß die Menschen den Einklang mit der Natur finden müssen, wenn die Welt, wie wir sie heute kennen, überleben soll. Ansonsten wird sich die Warnung der Cree-Indianer bewahrheiten:
\"ERST wenn
der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluß vergiftet,
der letzte Fisch gefangen,
werdet ihr feststellen,
daß man Geld
nicht essen kann.\"
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