Die Bedeutung der einzelnen textilen Rohstoffen für unsere Bekleidungs- und Heimtextilien hat sich in den letzen 30 Jahren sehr stark geändert. Während die Naturfasern bis in die erste Hälfte unseres Jahrhunderts den weitaus größten Teil unseres Bedarfs deckten, entfallen heute vom Textilverbrauch in der BRD 62 %
auf Chemiefasern, 31 % auf Baumwolle und 7 % auf Wolle. Alle übrigen Faserarten spielen mengemäßig kaum noch eine Rolle. Dementsprechend lassen sich die einzelnen Stoffarten auch nicht mehr bestimmten Fasern zuordnen. Lediglich gefühlsmäßig teilt man noch immer traditionsgemäß die Stoffe nach einem wolligen, leinenartigen oder seidigen Aussehen und Griff ein, obwohl diese schon längst aus Mischungen oder Chemiefasern bestehen. Diese Veränderungen hängen mit neuen gewünschten Eigenschaften, z.B. der Pflegeleichtigkeit zusammen, die moderne Textilien aus speziellen Fasern mit optimalen Ausrüstungen der berufstätigen Hausfrau bieten. Auch die Trageigenschaften wie Feuchttransport und Warmhaltevermögen hängen längst nicht mehr so stark von den eingesetzten Fasern ab, sondern vielmehr von der Drehung der Garne, der Dichte der Stoffe und dem Ausrüstungsverfahren.
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