Die Schwarze Witwe, auch unter dem lateinischen Namen Latrodectus bekannt, ist eine der giftigsten Spinnen der Welt und gehört zu der Familie der Kugelspinnen. Der Name "Schwarze Witwe" kommt daher, weil die Weibchen die Männchen nach der Paarung mit ihrem Gift töten und dann auffressen. Sie machen sich also selbst zur Witwe.
Die schwarze Witwe ist eine kleine Spinne. Der Durchmesser der Weibchen beträgt ca. 15mm und der Durchmesser der Männchen ca. 4mm.
Die Schwarze Spinne hat einen rundlichen Hinterleib mit einigen roten Flecken, die beim Männchen weiß umrandet sind.
Sie lebt in Nord- und Südamerika, Afrika, Asien, teilweise auch in Südeuropa. Dort findet man sie in trockenen, sonnigen Gebieten mit niedrigem Gebüschen oder Getreidefeldern aber auch in feuchten, kühlen Gebieten wie z.B. Grabenränder, Häusern, Scheunen, etc.
Wenn man eine Schwarze Witwe sieht können andere nicht weit sein da sie ihre Netze meisten nur in Kolonien spinnen.
Ihre Beute wird mit einem Gift, welches sich im Kopf unterhalb der Augen befindet, gelähmt und getötet. Mit ihren Giftklauen (Chelizeren) spritzt sie ihr Gift in ihr Opfer.
Auch wenn sie sich bedroht fühlt oder beim bewachen ihres Geheges gestört wird, wehrt sie sich mit den Giftklauen. Sie ist eine der wenigen Spinnenarten, die mit Chelizeren durch die Haut des Menschen beißen können.
Meistens sind Tiere wie Hunde, Katze, Nager und Pferde von den Bissen betroffen. Häufig ist es tödlich bei den Tieren.
Bei Menschen ist es in den meisten Fällen nicht tödlich. Früher, bevor die Bisse behandelt wurden, lag die Sterberate bei 5% und heute nur noch bei 0,2%. Wenn man von einer schwarzen Witwe gebissen wird, treten unangenehme Symptome wie z.B. Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Erbrechen etc. auf Man schwitzt mehr, man hat vermehrten Speichelfluss, man schläft sehr schlecht und es kommt zum Blutdruckabfall.
Das Gift ist aus mehreren Komponenten zusammengesetzt. Die Hauptkomponente alpha-latroxin. Dieses erreicht die Synapse und bindet sich an einen Kalzium Kanal (Aktionspotential), was zu einem unkontrollierten Einstrom von Ca-Ionen führt. Durch diesen schlagartigen Einfluss der Ca-Ionen kommt es zu einer schlagartigen Entleerung der synaptischen Bläschen und das Acetylcholin kann sich nicht so schnell wieder in die pre-Synapse, sodas sich das Acetylcholin im synaptischen Spalt "anstaut".
Die Kanäle an den Endplatten können nicht das ganze Acetylcholin durchlassen und es kommt somit zu einer Muskellähmung und im schlimmsten Fall zu einem Atemstillstand was dann zum Tod führt.
Viele Bissunfälle in den USA passieren auf Außentoiletten. Dort haben die Witwen ihr so genanntes Haubennetzt unter der Klobrille gesponnen weil sie dort auf Insekten lauern die von dem Fäkaliengeruch angelockt werden.
Der Biss wird im ersten Moment nicht bemerkt da er nicht schmerzhaft ist. Nach ein paar Tagen kommt es dann zu einem juckenden Hautausschlag.
Daher leitet sich auch der lat. Name "Latrodectus" ab was soviel wie "geheimer Biss" bedeutet.
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