Schon seit der Steinzeit versucht der Mensch, Pflanzen auf Basis von Kreuzung, Mutation und Auslese zu züchten. Dies läßt sich darauf zurückführen, daß der Mensch bestrebt war, die Qualität, den Widerstand gegen Krankheit und den Ertrag der Nutzpflanzen stetig zu verbessern (dies läßt sich auch auf die Tiere anwenden). Auf diese Weise sind aus den ursprünglich vorhandenen Wildpflanzen die heutigen, ertragreichen und maschinell bearbeitbaren Kulturpflanzen hervorgegangen. Ein Beispiel ist dafür der Kohl: Man hat aus dem in der freien Wildnis vorkommenden Wildkohl viele verschiedene Arten des Kohls gezüchtet, so z.B. den krausblättrigen Grünkohl, den Kopfkohl (Wirsing), den Rosenkohl, den Kohlrabi und den Blumenkohl.
Man verfolgt in der modernen Pflanzenzucht die gleichen Ziele wie früher. Dazu gehören die Anpassungsfähigkeit an trockene Standorte und die Resistenz gegen Herbi- Insekti- und Fungizide. Der Aspekt der Umweltverträglichkeit spielt in der modernen Pflanzenzucht auch eine große Rolle.
Pflanzenzüchtung ohne Einsatz der Gentechnik
Individualauslese
Über Jahrtausende haben die Menschen aus ihren angebauten Pflanzen die kräftigsten und ertragreichsten Einzelpflanzen ausgewählt. Deren Samen wurden im nächsten Jahr ausgesät. Durch diese Auslese wurden die Pflanzen langsam, aber stetig den Bedürfnissen des Menschen angepaßt. Ein Beispiel dafür ist die Zuckerrübe: Die Runkelrübe hatte ursprünglich einen Zuckergehalt von 3% bzw. 4%. Man gewann durch die Auslesezüchtung, wie die Individualauslese auch genannt wird, einen Zuckergehalt von über 20%.
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