Kläranlage: In groben Zügen besteht die Kläranlage aus der Vorklärung, der biologischen Reinigung und der Nachklärung. Im Großbecken bleiben größere Gegenstände hängen, im Feinrechen Fremdkörper bis etwa Streichholzgröße. Im Sandfang sinken schwere Stoffe bis zur Größe kleiner Steinchen zu Boden und werden herausgeholt. In der Vorklärung setzen sich im Wasser schwebende Feststoffe am Boden ab und werden als Schlamm aus dem Becken geräumt. Noch in den 50er Jahren beschränkte sich die Abwasserreinigung auf diese mechanische Klärung. Mechanische Reinigung ist ohne großen Aufwand möglich. Die ungelösten Schmutzstoffe im Abwasser setzen sich nämlich von alleine ab. Die biologische Klärung beruht auf dem gezielten Einsatz von spezialisierten Bakterien, die sich in den sogenannten Belebungsbecken von gewässerbelastenden Stoffen ernähren: Je nach biochemischem Milieu sind sie in der Lage, Kohlenstoffe, Phosphor und Stickstoff aus dem Abwasser zu entfernen. Da sich in der biologischen Stufe die Bakterien stark vermehrt haben, werden sie in der Nachklärung als sogenannter Belebtschlamm aus dem Abwasser entfernt. Die Nachklärung ist im Grunde eine Spezielle Form der mechanischen Reinigung.
Häufigere Anwendung findet das Mischsystem. Dabei werden alle Abwasser in einem Hauptrohr gesammelt und zur Kläranlage weitergeleitet. In beiden Systemen, sind sogenannte Stauräume oder Regenüberlaufbecken integriert. Diese haben die Aufgabe, bei starken Regengüssen, eine kurzfristig anfallende Überflutung aufzuhalten. Bei extrem anhaltendem Regen, können auch solche Stauräume überfordert sein, was dazu führt, dass die Kläranlage mehr Schmutzwasser bekommt, wie sie verarbeiten kann. Das hat wiederum zur Folge, dass mehr schlecht gereinigtes Wasser in den Vorfluter (Bäche, Flüsse, Seen) zurückgeführt wird.
|