Früher war es sehr schwierig einen intensiven Schwarzton zu färben. Dazu wurden Galläpfel verwendet. Diese wurden abgekratzt, getrocknet und zu Pulver verarbeitet.
Erst im 16. Jahrhundert, mit der Entdeckung Amerikas, wurde ein besseres Färbemittel entdeckt. Das Holz eines Baumes, der in Mittelamerika wächst: Blauholz.
Blauholz ist das rote Kernholz des immergrünen und häufig bedornten Baumes.
Mit der Eroberung Mexikos durch Cortez im Jahr 1522 kam das Blauholz nach Europa. Das Holz wurde von Mexiko nach Spanien verschifft. Es galt früher als sehr kostbar. (Seeräuber griffen die Transportschiffe an, so dass die spanische Marine den Schiffen einen militärischen Geleitschutz mitgab.) Im 17. und 18. Jahrhundert war der Farbstoff in Europa sehr beliebt.
Gewinnung des Farbstoffes: Der Farbstoff wird heute meist als geraspeltes Holz gehandelt. Etwas teuerer ist der Blauholzextrakt, ein rotes Pulver, welches durch das Auskochen des Holzes mit Wasser gewonnen werden kann.
Verwendung: Früher war Blauholz ein vielverbreiteter Farbstoff für die Baumwoll- und Leinenfärberei. Es eignet sich auch zum Färben aller natürlicher und synthetischer Materialien wie Wolle, Seide oder Leder.
Zum Färben von Textilien kocht man die Holzspäne mit Wasser auf und filtriert den Farbstoffextrakt durch ein Leinentuch. Danach können die vorgebeizten Textilstoffe im heißen Wasser gefärbt werden.
Der Farbstoff ist nicht ganz lichtecht, mit Blauholz gefärbte Materialien bleichen unter Lichteinwirkung allmählich aus.
|