Die Spinnentiere (lat. Arachnoiden)br />
Die Spinnentiere sind eine sehr alte Tiergruppe. Sie zählen zu den am häufigsten vorkommenden Lebewesen. Man findet sie in 6700 Meter Höhe genauso wie in Höhlen 600 Meter unter der Erdoberfläche. Sie sind sehr anpassungsfähig. Es gibt in Mitteleuropa ca. 800 verschiedene Spinnenarten. Spinnen fressen hauptsächlich Insekten. Der Mensch würde ohne Spinnen verhungern, da Insekten die Felder kahl fressen würden.
Der Netzbau und die Jagd
Die meisten Spinnen bauen Netze, um Beute zu fangen. Einige dagegen springen ihre Opfer an oder bauen eine Falle. Am besten von allen Spinnen kann man die Kreuzspinne bei der Arbeit beobachten. Ihre Netze fallen besonders im Gegenlicht auf. Netze werden aus einer seidenähnlichen flüssigen Substanz hergestellt, die die Spinne mit ihren Hinterbeinen aus Drüsen an ihrer Unterseite hervorholt. Wenn die Spinne die Fäden nicht mehr braucht, frißt sie sie auf.
Das eindrucksvollste Spinngewebe ist das Radnetz. Dieses findet sich oft in Gärten und Wäldern. Der erste Faden wird annähernd horizontal gespannt. Nachdem das Tier das eine Ende dann an einem Grashalm oder Baum befestigt hat, läßt es sich an dem Faden zum Boden hinab, läuft ein Stück, klettert dann zu einem zweiten hohen Punkt hinauf und zieht dann dort den Faden straff. Nachdem dann der erste Horizontalfaden gespannt ist, spannt die Spinne einen zweiten Faden und zieht den am anderen Ende zum ersten hoch. Damit ist dann ein geschlossener Rahmen geschaffen. In diesen werden dann Speichen eingezogen. In der Mitte in der sich alle Faden kreuzen entsteht dann die Nabe. Die eigentlichen Fangfäden werden erst am Ende spiralförmig nach außen um die Nabe gelegt. Die zweite Möglichkeit für die Spinne besteht darin, das die Spinne ihr Hinterteil nach oben hält und spinnt. Sie wird dann durch den Wind davongetragen bis sie sich am nächsten Punkt verfängt. Netze über einen Bach werden zB. so gespannt.
Die Beute soll in dem fertiggesponnen Netz hängenbleiben. Die Spinne wartet darauf entweder im Zentrum oder in einem sicheren Unterschlupf. Ist die Beute nicht zu groß wird sie meist an Ort und Stelle verzehrt oder zu einem Bündel zusammengeschnürt und in die Höhle gebracht. Ist das Opfer sehr groß, versucht die Spinne es durch betasten zu erkennen. Die Spinne spinnt das Opfer dann ein, beißt es und spritzt ihm ihr Gift. Zum Fressen sondert sie Verdauungssäfte ab, da sie nur flüssige Nahrung aufnehmen kann.
Körperbau
Ihr Körper ist in nur zwei Teile gegliedert, dem Kopf-Brust Teil und dem Hinterleib. Sie haben acht Beine, die am Ende des Kopf-Brust Teil ansetzen und die alle in Haken und kammförmigen Klauen enden. Sie besitzen meistens zwei paarige Kieferklauen und Kiefertaster unter den Augen mit denen sie die Beutetiere packen und töten. Die Kiefertaster tragen Sinnesorgane und Borsten mit denen die Beute überprüft wird. In den Kieferklauen münden die Ausführgänge von Giftdrüsen. Am Ende des Hinterleibs, auf der Bauchseite befinden sich sechs Spinnzwarzen die Seide erzeugen. Das Nervensystem befindet sich nur im Kopf-Brust Teil. Spinnen besitzen ein Strickleiternervensystem. Der Hinterleib enthält den Herzschlauch, die Ausscheidungs- und Fortpflanzungsorgane.
Die Fortpflanzung
Wenn beim Männchen der Paarungstrieb erwacht, spinnt es sich ein kleines dichtes Netz auf dem der Samen abgesetzt wird. Dieser wird dann wieder aufgenommen damit er dann bei dem Weibchen wieder entleert werden kann. Die Anzahl der abgelegten Eier unterscheidet sich stark von Art zu Art. Bei der Ablage wird zum Schutz ein Kokon um das Gelege gesponnen. Die fertigen Eikokons werden dann mit Erde und Blättern zugedeckt. Um sie vor Feinden zu schützen. Einige Arten tragen die Kokons in den Kiefern.
Die schwarze Witwe
Sie hat eine rote Sanduhr auf ihrer Unterseite. Das Weibchen frißt das Männchen nach der Paarung auf. Sie ist in Amerika sehr weit verbreitet. Die Schwarze Witwe kommt aber auf der ganzen Welt außer in Mitteleuropa und im nördlichen Eurasien vor. Ihr Biß ist sehr schmerzhaft. Er kann bei Menschen schwere Kreislaufstörungen hervorrufen.
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