Zu den epithelialen Hautanhangsgebilden werden Hautdrüsen, Haare und Nägel gezählt. An ihrem Aufbau beteiligt sich das umliegende Bindegewebe.
2.1 Hautdrüsen
Innerhalb der Hautdrüsen unterscheidet man Schweißdrüsen, Duftdrüsen und Talgdrüsen. Die Insgesamt 2 Millionen Schweißdrüsen sind vermehrt in der Haut der Stirn, der Handinnenflächen und Fußsohlen lokalisiert. Ihr saures Sekret bildet einen sogenannten "Säureschutzmantel" auf der Hautoberfläche und hemmt dadurch das Bakterienwachstum. Duftdrüsen kommen vor allem mit Gesellschaft von Haaren vor (Achselhöhlen, Kopf- und Schambehaarung). Sie produzieren ein sehr alkalisches Sekret und werden durch Sexualhormone stimuliert. Talgdüsen kommen, wie die Hautdrüsen, ebenfalls fast nur in der behaarten Haut vor (Haarbalgdrüsen) (Abb.16.4). Ihr Sekret, der Hauttalg, ist reich an Fettsäuren und macht in Verbindung mit dem Schweiß die Haut geschmeidig und trägt zum Glanz der Haare bei.
2.2 Haare
Haare kommen in Form von Lanugohaaren beim Neugeborene und als Terminalhaare beim Erwachsenen vor. Sie dienen dem Wärmeschutz und der Tastempfindung. Das Terminalhaar steckt in einer Wurzelscheide, in die eine Talgdrüse mündet. Unterhalb der Talgdrüse entspringt aus der geneigten Seite der Haarmuskel (Muskulus arrector pili), der aufwärts zur Epidermis zieht (Abb. 16.4). Er stellt die Haare auf (sympathische Reaktion), indem er die Epidermis grübchenförmig einzieht (Gänsehaut).
Am Haar unterscheidet man einen verhornten Haarschaft mit einer epithelialen Haarwurzelscheide und die Haarwurzel, die mit der epithelialen Haarzwiebel auf einer bindegewebigen Haarpapille sitzt. Haarzwiebel und Haarpapille bilden gemeinsam den Haarfolikel, der von Blutgefäßen versorgt wird und von dem das Haarwachstum ausgeht. Während Lanugohaare im Corium wurzeln, liegen die Wurzeln der Terminalhaare im oberen Subcutis (Abb.16.4). Die Haarfarbe hängt unter anderen vom Pigmentgehalt (Melanin) der Haare ab. Erlischt die Melaninproduktion oder kommt es zur Einlagerung von Luftbläschen in das Haar, erscheint es grau bis weiß.
2.3 Nägel
Nägel sind, wie die Haare, spezielle Bildungen der Epidermis und sind als 0,5 mm dicke Hornplatten (Nagelplatte) im Nagelbett verankert. Das Nagelbett ist das epitheliale Gewebe, aus dem der Nagel ständig nachwächst.. Der hintere Rand der Nagelplatte steckt in einer Nageltasche, der seitliche in einem Nagelpfalz (Abb. 16.5 a-c). Vor der Nageltasche schimmert das nagelbildende epitheliale Gewebe als weißliches Feld (Lanula) halbmondförmig durch den Nagel. Durchschneidende Kapillaren geben den Nagel seine rosa Farbe.
Die Nägel schützen die Endglieder der Finger und Zehen und bilden ein Widerlager für den Druck, der auf Tastballen ausgeübt wird. Dadurch sind die Nägel wichtige Hilfseinrichtung für das Tastgefühl.
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