In der Bundesrepublik sind zwei grundsätzliche Tendenzen festzustellen:
Einerseits nimmt der Konsum von Drogen unter Jugendlichen leicht ab, aber gleichzeitig gibt es immer mehr Jugendliche, die sehr frühzeitig einen riskanten Konsum, vor allem von Tabak, Alkohol, Cannabis und Ecstasy praktizieren.
I. Tabakkonsum
Der Tabakkonsum in der Bevölkerung geht langsam zurück. 1/4 der Jugendlichen sind ständige Raucher, 1/3 der 24-25jährigen sind starke Raucher. Andererseits haben in diesem Alter 50% noch nicht angefangen, regelmäßig zu rauchen, von daher kann man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sie keine Raucher werden.
II. Alkohol
Auch hier wird unter Jugendlichen im allgemeinen weniger konsumiert. Fast alle Jugendlichen haben aber Erfahrungen mit Alkohol, rund 1/3 trinkt regelmäßig am Wochenende. Die alkoholkonsumierenden Jugendlichen trinken riskanter und exzessiver. Die Hälfte der 15jährigen gaben an, schon einmal betrunken gewesen zu sein, etwa 6% der 12-24jährigen sind alkoholabhängig.
III. Medikamente
Es gibt keine genauen Zahlen, aber die Zahl der Kinder und Jugendlichen steigt, die regelmäßig (wöchentlich) Medikamente zu sich nehmen.
IV. Illegale Drogen
Cannabis spielt hier die Hauptrolle, ca. 1/4 der Jugendlichen hat damit Erfahrung, etwa 13% konsumieren aktuell.
Zwischen 3-4% der Jugendlichen konsumieren Ecstasy, die Zahl der erstauffälligen Konsumenten ist gestiegen, das Durchschnittsalter der Erstkonsumenten gefallen.
Über Kokain, Crack und Heroin gibt es keine Erhebungen speziell unter Jugendlichen.
Signale für eine Suchtgefährdung
Eindeutige Symptome für eine Suchtgefährdung gibt es nicht. Man sieht es einem Menschen nicht auf den ersten Blick an, ob er ein Suchtverhalten praktiziert. Manche Abhängigkeiten lassen sich über Jahre hinweg verbergen. Es gibt allerdings Anzeichen, die Anlass zu besonderer Aufmerksamkeit geben sollten, da sie auf tiefgreifende Probleme hinweisen. Solche Anzeichen können sein:
à Passivität und Unselbstständigkeit
à mangelndes Selbstvertrauen
à fehlende Bereitschaft, Konflikte durchzustehen
à geringe Fähigkeit, Probleme anzupacken
à überzogene Leistungsanforderungen von anderen oder an sich selbst
à Probleme, Kontakte zu knüpfen
Anzeichen dieser Art müssen nicht zwangsläufig zu einem Suchtverhalten führen. Sie sollten aber, vor allem bei langanhaltendem Auftreten, ernst genommen und erforscht werden, da sie den Betroffenen stark belasten.
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