Erdbeben haben ihren Ursprung in der Plattentektonik. Der Gesteinsmantel der Erde ist keine einheitliche Hülle sondern besteht aus einer Vielzahl den sogenannten Platten. Diese schwimmen, wie Eisschollen im Wasser, auf einer weichen verformbaren Schicht des Erdmantels genannt Astenosphäre. Sie bewegen sich aufeinander zu, voneinander weg und aneinander vorbei. Immer wenn zwei Platten oder zwei Plattenstücke sich entlang Bruchlinien der Lithosphäre in unterschiedlichen Richtungen bewegen verhaken sie sich aufgrund von Gesteinsunebenheiten ineinander, worauf sich gewaltige Energien ansammeln. Wenn der Reibungswiderstand von den durch die Platten übertragenen Druck entlang einer Verwerfung überwunden wird kommt es zu einer plötzlichen Verschiebung der Platten. Gleichzeitig reißt das Gestein entlang der Bewegungsfläche beginnend am Erdbebenherd (Erdbebenherd= Hypozentrum = Ort im Erdinneren, wo der eigentliche Verschiebungsprozess stattfindet) auf. Dadurch wird die vorher aufgestaute Bewegungsenergie der Platten größtenteils als Reibungsenergie und als kleiner Prozentsatz als sogenannte seismischen Wellen ( Seismologie= Erdbebenkunde) wieder freigesetzt. Die Seismische Energie lässt den Boden vibrieren und diese Erschütterungen bezeichnet man als Erdbeben.
Die seismischen Wellen breiten sich vom Erdbebenherd als sogenannte Raumwellen durch das Erdinnere. Man unterscheidet Primärwellen (P-Wellen) und Scherwellen (S-Wellen) wobei die P-Wellen die Schnelleren sind. Wenn die Raumwellen das Epizentrum (= Punkt an der Erdoberfläche, senkrecht über dem Hypozentrum) breiten sie sich von dort als Oberflächenwellen aus. Es werden wieder zwei Unterarten unterschieden nämlich die Lovewellen und die Raleighwellen., welche beide nach ihrem Entdecker benannt wurden.
Es gibt zwei Möglichkeiten die Stärke eines Erdbebens zu beschreiben. Eine Möglichkeit wäre die sogenannte Magnitude. Ein Maß für die seismische Energie die bei einem Erdbeben frei werden. Zu deren Bestimmung liest man aus dem Seismogramm (Wellenbild ,welches
Informationen über die Bodenbewegungen enthält) die stärkste Bodenbewegung ab. Dieser Wert zusammen mit der Entfernung vom Erdbebenherd ergeben die Amplitude.
Eine andere Möglichkeit die Stärke eines Erdbebens zu beschreiben erfolgt über die sogenannte Intensität. Sie ist ein Maß für die örtliche Schadenswirkung des Erdbebens auf Bauwerke oder für die Wahrnehmung durch Menschen. Im Gegensatz zur Magnitude benötigt man um die Intensität anzugeben keine Messgeräte. Die MSK Intensitätsskala, aufgestellt von den Wissenschaftlern Medvedev, Sponheur und Karnik , beinhaltet meist 12 Stärkengrade, welche in Form von römischen Ziffern angegeben werden. Beben mit Intensität I werden nicht gespürt und sind nur mittels Seismographen nachweisbar. Bei Intensität IV treten erste Gebäudeschäden auf. Die Intensität ist im Bereich des Epizentrums am größten und ist im allgemeinen nicht an allen Orten gleich. Jene Linien auf einer Karte, welche Orte gleicher Intensität verbinden, nennt man Isoseisten.
Der Seismograph ist ein Gerät, mit dessen Hilfe man die Bodenwellen bei einem Erdbeben in einem sogenannten Seismogramm (= Wellenbild, welches nicht direkt die Bodenbewegungen darstellt, sondern Informationen über sie gibt) festhält Er besteht aus einem elektronischen und einen mechanischen Teil.
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